Es gibt gute Nachrichten aus dem schuldenfreien Wiggensbach

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Bürgerversammlung in Wiggensbach: Über 120 Interessierte fanden sich im Gasthof „Zum Kapitel“ ein und lauschten den guten Nachrichten. © Bäucker

Bei der diesjährigen Bürgerversammlung gab es nur gute Nachrichten für die Einwohner der Gemeinde, die von vielen ihrer Nachbarn beneidet wird.

Wiggensbach – Thomas Eigstler hält die gesetzlich vorgeschriebene Bürgerversammlung jedes Jahr gern ab. Er weiß, es sind immer viele interessierte Bürger dabei (heuer waren es mehr als 120). Er weiß: Seine Jahresbilanz kann sich sehen lassen. Und er kann seit Jahren sagen: „Unsere Finanzen bewegen sich auf sehr hohem Niveau, wir sind schuldenfrei, Wiggensbach wird von vielen seiner Nachbargemeinden beneidet!“ Ja, man kann feststellen: Eigstler ist auch gerne Bürgermeister in so einer beneidenswerten Gemeinde.

In Wiggensbach reiht sich eine gute Nachricht an die andere

Exakt 80 Minuten lang war die Tour d’horizon des Marktgemeindechefs. Eigstler listete auf, was sich Wiggensbach zuletzt leisten konnte. Vom neuen Pumptrack (eine künstlich angelegte Mountainbikestrecke), einer ebensolchen Kneippanlage und dem Jugendtreff über den Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen auf dem Seniorenheim bis hin zur schier unglaublichen Beinahe-Million für die Rücklagen der prosperierenden Kommune hoch über dem Tal der Iller. Die Nahwärme wird aus süddeutschem Rapsöl erzeugt, fast zwei Millionen an Fördergeldern flossen in die Wiggensbacher Kasse.

Und obendrein freut man sich, dass es im gemeindeeigenen Wirtshaus „Zum Kapitel“ endlich wieder rund geht: Die Wirtsleute Achim Bräuninger und Rita Heider kochen bodenständig und werden regelmäßig zum Tanz aufspielen (lassen). Auf dem „Engstler-Areal“ sind demnächst 23 kommunale Wohnungen fertig, original Wiggensbacher Fichtenholz wird verbaut, der Strom für die Mieter fließt direkt von den besonnten Dächern in die Wohnungen.

Trinkwasserversorgung der schuldenfreien Gemeinde ist gesichert

Auch das leidige Problem gelegentlicher Trinkwasserknappheit konnte offensichtlich gelöst werden: „Wir haben die Schorenquelle saniert, die Kapazität des dortigen Wasserhochbehälters verdreifacht und damit die Versorgung mit Trinkwasser gesichert“, so Eigstler.

Falls das zu 99 Prozent aus Wiggensbacher Boden sprudelnde Wasser wider Erwarten beziehungsweise klimawandelbedingt doch mal versiegen sollte, kann die Marktgemeinde über die Rohrleitung via Ermengerst und Ahegg auf die Oberallgäuer Versorgung zurückgreifen. Das kostet alles eine Stange Geld, aber nicht so viel, dass das Trinkwasser zum Luxusgut wird. „Wir werden sowohl zum Thema gemeindliche Wasserversorgung als auch zum Aufbau erneuerbarer Windenergie unsere Bürger mit ins Boot holen und befragen“, versprach der Bürgermeister. „Beides sind unsere großen Herausforderungen des Jahrzehnts!“

Bei einem Radweg stoßen die Wiggensbacher an ihre Grenzen

Vermutlich viele Jahre wird es noch dauern, bis die Wiggensbacher mit dem Fahrrad direkt nach Kempten-Nord rollen können: „Der Zeitrahmen ist überhaupt nicht einzuschätzen“, bedauerte Eigstler. Ein möglicher Radweg zwischen Land und Stadt wäre viereinhalb Kilometer lang, die Kosten sind derzeit nicht abschätzbar.

Immerhin hat die Stadt Kempten nun Gespräche mit möglicherweise betroffenen Grundstückseigentümern aufgenommen („Was wir schon 2018 getan haben!“, bemerkte Eigstler süffisant). „Entscheidend ist, was die beiden zuständigen Kostenträger, der Landkreis und die Stadt Kempten, machen“, weiß der Bürgermeister. „Es läuft zwar an, aber sehr, sehr langsam.“ Manchmal stößt man sogar in Wiggensbach an die Grenzen des Machbaren …

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