Das Baustellenfrühjahr beginnt: Vollsperrung der B 307

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Bald geht es los: Ab 8. April ist die meist B 307 gesperrt. © THOMAS PLETTENBERG

Die Sanierung der B 307 zwischen Neuhaus und Bayrischzell beginnt nach den Osterferien. Hier die wichtigsten Details.

Neuhaus/Bayrischzell – Seit die umfangreiche Vollsperrung der B 307 zwischen Aurach und Bayrischzell bekannt wurde, stand bei Bürgermeister Georg Kittenrainer (CSU) das Telefon nicht mehr still. Von einer Vollsperrung ohne Wenn und Aber war anfangs die Rede. Nun kommt es nicht ganz so schlimm. Zeitweise ist die Strecke offen, und für Anlieger gibt es eine Sonderregelung. Die Sperrung soll ab Montag, 8. April, gelten. Schon zuvor, in der zweiten Ferienwoche, wird die Baustelle eingerichtet, was einspurige Sperrungen bedeuten kann.

Umleitung
60 statt sieben Kilometer: Während der Vollsperrung der B 307 zwischen Aurach und Bayrischzell ab 8. April müssen Verkehrsteilnehmer eine weiten Umweg in Kauf nehmen. Ausnahmen gibt es für Personen wie Pendler, Handwerker und Übernachtungsgäste. Sie können zeitweise Nebenstrecken nutzen. Keine Ausnahmen gibt es bei Bauabschnitt zwei zwischen Aurach und Abzweigung Spitzingstraße. Die vom Bauamt veröffentlichte Umleitung über Miesbach ist etwa 30 Kilometer lang. © mzv

Vielen – auch Kittenrainer – stellt sich als erstes die Frage, ob der Zustand der Bundesstraße – gerade im Vergleich zu anderen Strecken – wirklich so schlecht ist, dass eine Sanierung jetzt angepackt werden muss. Das zuständige Bauamt Rosenheim sagt Ja. Im Rahmen des sogenannten Koordinierten Erhaltungs- und Bauprogramms prüfe alle drei Jahre ein Spezialfahrzeug mit umfangreicher Messtechnik den Zustand der Straße. Auf zwei längeren Abschnitten zwischen Aurach und Bayrischzell seien Schäden aufgetaucht, so Abteilungsleiter Matthias Kreuz. Da ergebe es natürlich Sinn, die anderen Abschnitte gleich mitzusanieren, bevor man in wenigen Jahren erneut anrücken muss. „Wir machen das nicht nach Gutdünken.“

Bund zahlt einfach mehr - deswegen werden mehr Bundes- als Staatsstraßen saniert

Auch für die Frage nach dem deutlich schlechteren Zustand anderer Straßen – etwa der Staatsstraße durch Fischbachau – hat Kreuz eine Erklärung: „Bei Bundesstraßen ist der Kostenträger der Bund, und der stellt mehr Geld zur Verfügung als etwa der Freistaat Bayern für Staatsstraßen.“

Umleitung um den Wendelstein kostet rund 45 Minuten Zeit

Der erste Bauabschnitt betrifft die gut sieben Kilometer zwischen Aurach und Ortseingang Bayrischzell. Sieben Wochen sind angesetzt. Für den überörtlichen Verkehr – also etwa Ausflügler – gilt wie berichtet: Ein Durchkommen ist nur am Wochenende sowie werktags von 6 bis 12 Uhr möglich. Die Umleitung rund um den Wendelstein (Sudelfeld, Oberaudorf, Bad Feilnbach) allerdings ist zum Beispiel für Berufspendler oder Handwerksbetriebe inakzeptabel – etwa 45 Minuten zusätzlicher Zeitaufwand. Auf Kittenrainer geht nun eine Lösung zurück, die im Kreis Miesbach wohl einmalig ist. Für Pendler, Anwohner, Handwerker, Lieferanten und Übernachtungsgäste gibt es Zeitfenster, in denen sie über Nebenstrecken nach Bayrischzell hinein- oder herausfahren können. Zur vollen Stunde soll etwa eine Viertelstunde lang in Richtung Bayrischzell offen sein, zur halben ebenso lang in die andere Richtung.

Wechselseitige Einbahnregelung über Nebenstraßen - aber nur für Einheimische

Da die Abschnitte, auf denen gearbeitet wird, bis zu vier Kilometer lang sind, braucht es die Zwischen-Viertelstunde, damit der Weg frei ist, bevor Gegenverkehr kommt. Kittenrainer hat diese wechselseitige Einbahnregelung bei Alpenpässen gesehen. Sie sei mit dem Bauamt abgesprochen, das auch für die Beschilderung verantwortlich ist, beziehungsweise den Auftrag dafür vergibt. Sobald die verkehrsrechtliche Anordnung vom Landratsamt vorliegt, werde die Gemeinde Details auf ihrer Homepage veröffentlichen, so Kittenrainer.

Gänzlich ungehindert wird der Verkehr aber auch zu den regulären Öffnungszeiten der Bundesstraße nicht fließen können. Denn da, wo die Baumaschinen stehen, wird einseitig gesperrt und per Ampel geregelt. Die gesamte Maßnahme unter einseitiger Sperrung durchzuführen, scheitert wie berichtet an der zu geringen Fahrbahnbreite im Zusammenspiel mit den Arbeitsschutzrichtlinien.

Zwischen Spitzingstraße und Aurach ist ab 3. Juni komplett dich

Der zweite Abschnitt der Sanierung betrifft dann die knapp zweieinhalb Kilometer zwischen Spitzingstraße und Aurach. Angepeilt ist hier eine Sanierung mit Vollsperrung von Montag, 3. Juni, bis Freitag, 14. Juni. Wenig amüsiert dürfen darüber jene Neuhauser sein, die den Umweg über Schliersee, Agatharied, Wörnsmühl und Fischbachau nehmen müssen.

Dieser zweite Abschnitt ist es auch, der dem Regionalverkehr Oberbayern mit seine Bussen Kopfzerbrechen bereitet. Noch gebe es keine Details, wie das Unternehmen seinen Fahrplan während der Sperrung gestaltet, heißt es auf Anfrage. Vom ersten Abschnitt ist der RVO nicht betroffen, da schon länger kein Linienbus mehr nach Bayrischzell fahre.

Einbußen für Wendelsteinbahn kaum absehbar

Wenigstens einigermaßen glimpflich kommen während der großen Sperrung die Wendelsteinringlinie sowie die Wendelsteinbahn davon. Erstere startet erst am 15. Mai, drei Tage später – so der Plan – sollte die Sanierung abgeschlossen sein. Die Bergbahn ist von 8. bis 26. April in Revision, bleibt per Bahn gut erreichbar, und am Wochenende ist ja offen. „Haben wir in der Sperrzeit eine dauerhafte Schön-Wetterperiode ist es natürlich bitter“, heißt es auf Anfrage. Busgruppen würden zur Zahnradbahn nach Brannenburg umgeleitet.

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