Neue Studie: Kaffee als Wundermittel gegen Parkinson-Erkrankung

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Eine neue Studie zeigt: Kaffee-Trinkende haben ein geringeres Risiko, an Parkinson zu erkranken. Die Untersuchung hebt die schützenden Effekte von Koffein hervor.

Frankfurt – Eine aktuelle Studie hat eine bedeutende Entdeckung gemacht: Menschen, die regelmäßig Kaffee konsumieren, haben ein geringeres Risiko, an Parkinson zu erkranken. Diese Forschung, die im Rahmen der EPIC4PD-Studie durchgeführt wurde, bietet neue Einblicke in die potenziell schützenden Effekte von Koffein und seinen Metaboliten.

Parkinson ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen und betrifft weltweit Millionen von Menschen. Laut Theodor-Wenzel-Werk e.V. sind in Deutschland aktuell rund 400.000 Menschen von der Krankheit betroffen. Trotz intensiver Forschung gibt es bislang keine vorbeugende oder heilende Behandlung. Die EPIC4PD-Studie untersuchte nun den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Auftreten von Parkinson, indem sie Daten von über 184.000 Teilnehmern aus sechs europäischen Ländern analysierte.

Metaboliten: Was ist das?

Metaboliten sind Zwischenprodukte des Stoffwechsels, die ständig auf-, ab- und umgebaut werden. Ihre Konzentrationen werden von den Genen und der Umwelt beeinflusst. Forscher nutzen diese dynamischen Netzwerke, um Rückschlüsse auf die genetische Ausstattung eines Organismus und dessen verborgene Eigenschaften zu ziehen. Metaboliten umfassen Enzyme, Signalmoleküle, Proteine, Fette und Zucker, von denen viele noch unbekannt sind. Bei der Metaboliten-Analyse werden die Massen der in einer Zelle vorhandenen Stoffe bestimmt. Manchmal lässt sich ein Molekül durch sein spezifisches Gewicht identifizieren, manchmal bleibt nur die Masse eines unbekannten Moleküls.

Quelle: Max-Planck-Institut (www.mpimp-golm.mpg.de/metabolitenprofiling)

Korrelation zwischen Kaffeekonsum und Parkinson: Ergebnisse der Studie

Die Ergebnisse sind vielversprechend. Die Forscher fanden heraus, dass Personen, die die höchste Menge an Kaffee konsumierten, ein um 37 Prozent geringeres Risiko hatten, an Parkinson zu erkranken, verglichen mit Nicht-Kaffeetrinkenden. Ein weiteres zentrales Element der Studie war die Untersuchung der Koffein-Metaboliten im Blut der Teilnehmer. Die Forscher analysierten Proben, die vor der Diagnose von Parkinson entnommen wurden, und stellten fest, dass höhere Konzentrationen von Koffein sowie seinen Hauptmetaboliten Paraxanthine und Theophylline mit einem reduzierten Risiko verbunden waren.

Ein Einweg-Kaffebecher auf Kaffeebohnen.
Die gesundheitlichen Vorteile von Kaffee sind unbestritten. Doch eine neue Studie zeigt auch die Effekte in Bezug auf mögliche Parkinson-Erkrankungen. © Imago Images

Diese Ergebnisse könnten erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben. Kaffee ist eine der weltweit am häufigsten konsumierten Getränke. Allein in Deutschland laut einer im April 2023 veröffentlichten Markterhebung des Deutschen Kaffeeverbands vier Tassen pro Person konsumiert.

Kaffeewirkung auf Parkinson: Weitere Studien erforderlich

Das Verständnis seiner potenziell schützenden Wirkungen könnte neue Präventionsstrategien gegen Parkinson unterstützen. Denn nach aktuellem wissenschaftlichen Stand ist lässt sich eine Parkinson-Erkrankung nicht stoppen und ist, ähnlich wie Demenz, nicht heilbar. Morbus Parkinson ist, laut Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG), nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Studie lediglich eine Assoziation, und keine Kausalität nachweist.

Es sind also weitere Forschungen erforderlich, um die genauen Mechanismen zu verstehen, durch die Koffein und seine Metaboliten das Parkinson-Risiko senken könnten. Diese neuen Erkenntnisse würden nicht nur Hoffnung für mögliche Präventionsstrategien bieten, sondern würden auch unser Verständnis der komplexen Beziehungen zwischen Ernährung und neurodegenerativen Erkrankungen erweitern. (ls)

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