Lawine schließt Österreich-Urlauber ein – Weitere Pässe geschlossen

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Eine Lawine hat am Wochenende Urlauber auf der Großglockner Hochalpenstraße eingeschlossen. Andere Pässe sind wegen der Lawinengefahr noch gesperrt.

Heiligblut – Die Großglockner Hochalpenstraße ist der höchste Alpenübergang, den Autofahrer in Österreich überqueren können. Er führt vom Salzburger Land über das 2547 Meter hohe Hochtor nach Kärnten. Eine Stichstraße führt zur 2369 Meter hohen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Hier kann man über dem dahin schmelzenden Gletscher der Pasterze sein Auto in einem Parkhaus abstellen und im Besucherzentrum ein Kino besuchen, alte Autos und Motorräder in einer Ausstellung besichtigen, einkehren, Wandern oder Murmeltiere füttern.

Österreichs höchste Straße ist seit einem Monat wieder geöffnet: Urlauber von Lawine eingeschlossen

Die mautpflichtige Straße hat wegen des Schnees meist ab Allerheiligen Wintersperre und sperrt Ende April, Anfang Mai wieder auf. Dieses Jahr war es am 27. April so weit. Die Auffahrt zur Franz-Josefs-Höhe ist allerdings ab 15.30 Uhr gesperrt. Just um diese Uhrzeit ging am Sonntag (26. Mai) eine Lawine auf die Auffahrtsstraße ab. Oberhalb der Gletscherstraße, rund 200 Meter vor der Kaiser-Franz-Josef Höhe, löste sich auf einer Länge von etwa 30 Metern im Hang eine Gleisschneelawine, die die Fahrbahn verschüttete, berichtet 5min.at. Die Straße wurde sofort gesperrt. Durch einen glücklichen Zufall passierte gerade kein Auto die Stelle.

Großglockner Hochalpenstraße
Dieses Bild zeigt, wie hoch die Schneewände an der Großglockner Hochalpenstraße derzeit noch sind. © František Van Cvičela/Facebook

Mehrere Personen, die sich in der Nähe des Kaiser-Franz-Josef-Hauses befanden, konnten den Lawinenabgang beobachten und bezeugen, dass niemand verschüttet wurde. Es befanden sich jedoch noch einige Fahrzeuge beziehungsweise Personen auf der Kaiser-Franz-Josef Höhe, welche aufgrund der durch die Lawine verschütteten Fahrbahn nicht talwärts fahren konnten. Der Streckendienst des Straßenerhalters räumte mit Räumgeräten und Schneefräsen die Schneemassen von Fahrbahn. Der Hang wurde von zwei weiteren Mitarbeitern gesichert, einzelne Schneebrocken wurden per Hand entfernt.

Andere Pässe sind aus Sicherheitsgründen nach wie vor gesperrt

Nachdem die Fahrbahn wieder einspurig befahrbar war, konnten die Besucher blockweise talwärts gelotst werden. Danach räumten die Mitarbeiter des Straßenerhaltungsdienstes die Gletscherstraße vollständig, dann wurde die Sperre gänzlich aufgehoben. Personen kamen bei der Lawine nicht zu Schaden.

Der späte, aber heftige Wintereinbruch sorgt auf anderen Pässen immer noch für erhebliche Probleme: Auf der vom Ötztal nach Meran führende Timmelsjochstraße (2474 Meter) konnte die Wintersperre wegen der dortigen Lawinengefahr immer noch nicht aufgehoben werden, das Gleiche gilt für das Stilfser Joch am Ortler in Südtirol (Italien).

Über das Stilfser Joch sollte dieses Jahr der Giro D‘Italia führen. Die große Radrundfahrt wurde wegen der Lawinengefahr umgeleitet, und zwar über den Umbrailpass. Erst kürzlich donnerte eine Lawine zwischen Österreich und Italien auf die Straße und zeigte, wie gefährlich die Arbeit der Räummannschaften ist. Für Streit sorgte jüngst die Ankündigung der Betreiber der Großglockner Hochalpenstraße einen Urlauber-Rabatt wegen anzubieten, um eine Baustelle auf der Tauernautobahn umfahren zu können.

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