Alkohol- und Gewaltexzesse an Pfingsten: Italienischer Urlaubsort überlegt, Partymeile zu verlegen

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Die Partymeile in Lignano könnte bald Geschichte sein. Ein Vorstoß des Tourismus-Stadtrats könnte das Party-Leben der Stadt verändern.

Lignano - Lignano, eine italienische Stadt an der Adria-Küste, ist für viele ein Traumziel für Party-Urlaub während der Pfingstferien. Doch für die Einheimischen kann der Zustrom von rund 90.000 Menschen, die das Pfingstwochenende zum Feiern nutzen, zum Albtraum werden.

Die örtliche Polizei war mit der Menge an feiernden Menschen überfordert, und selbst zusätzliche Unterstützung aus Österreich konnte die Ausschreitungen laut heute.at nicht verhindern. Trotz zahlreicher Auflagen, wie dem Verbot des Ausschanks und Verkaufs von Alkohol in Dosen und Gläsern nach 1 Uhr morgens (außer bei Tischbedienung) und der Beschränkung von Musik, gab es viele Verstöße.

Italienische Partymeile könnte es an Kragen gehen: Lignano Stadtrat will Umsiedlung

Es wurden zahlreiche Vergehen gemeldet, darunter ein Dutzend Personen, die nach Schlägereien angezeigt wurden. 30 Personen mussten von Rettungskräften behandelt werden und 15 Personen landeten aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum im Krankenhaus. Laut der Kleinen Zeitung kam es zu Alkoholexzessen, Körperverletzungen, Drogendelikten und Sachbeschädigungen.

Die Anzahl der Ausschreitungen seien angesichts der hohen Besucherzahlen „im normalen Bereich“ liege, aber jeder Vorfall sei einer zu viel, zitiert die Zeitung die Polizei.

Ein weiteres Problem seien die enorme Menge an Abfall und Verschmutzung, die entstanden ist. Angesichts der Tatsache, dass Lignano nur 7000 Einwohner hat, ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt Schwierigkeiten hatte, mit der Masse an Gästen umzugehen.

Lignano von Party-Besuchern überrannt - Stadtrat fordert Konsequenzen

Der Stadtrat von Lignano erwägt nun, die beliebte Partymeile „Tutto Gas“, von Besuchern auch liebevoll „Italo-Ballermann“ genannt, zu verlegen, um in Zukunft ähnliche Vorfälle zu verhindern. Laut der Kleinen Zeitung denkt der Tourismus-Stadtrat von Lignano, Massimo Brini, darüber nach, sie aus der Innenstadt zu verbannen und in den Luna-Park zu verlegen. Dort könnten die Gäste nach Belieben feiern und die Stadt bliebe alkoholfrei, so Brini. Der Luna-Park hat sich bereits kurz vor Pfingsten als Veranstaltungsort für ein Biker-Festival bewährt. Strandpartys sollen jedoch weiterhin stattfinden.

Lignano hat bereits in der Vergangenheit Konflikte mit seinen Besuchern gehabt, unter anderem durch ein Bikini-Verbot. Die Idee der Umsiedlung des „Tutto Gas“ ist bisher nur ein Vorschlag, aber Brini plant, dies in einer bevorstehenden Stadtratssitzung zu diskutieren. Die örtlichen Gastronomen dürften von dieser Idee jedoch nicht begeistert sein, da der „Italo-Ballermann“ für sie eine wichtige Einnahmequelle darstellt.

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