Nach umfangreicher Sanierung: Bayrischzell eröffnet Alpenfreibad
Nach der Sanierung wurde das Alpenfreibad in Bayrischzell mit einem Festakt eröffnet. Bürgermeister Georg Kittenrainer wagte mit Architekt Dachwald und zwei Gemeinderäten den Sprung ins Wasser.
Bayrischzell – Bürgermeister Kittenrainer berichtete bei dem Fest mit Sektempfang und musikalischer Untermalung durch die „Beckenrand-Musi“ von der fast hundertjährigen Geschichte des Bayrischzeller Schwimmbads. Dank des Engagements des Verkehrsvereins konnte das Bad 1928 eröffnet werden. „Viele Bayrischzeller haben hier damals ihren Urlaub verbracht“, sagte er. Das erkläre auch die emotionale Bindung der Bayrischzeller zu ihrem Schwimmbad.
Da sich das Urlaubsverhalten in Deutschland stark änderte, sanken die Besucherzahlen des Schwimmbads. Hinzu kamen große Wasserverluste, eine alte Chloranlage und Technik, eine störanfällige Wärmepumpe, enorme Energiekosten und eine schreckliche Umweltbilanz. „Es wurde uns von Fachleuten empfohlen, das Bad aufzugeben“, sagte er.
Im Jahr 2020 entschieden sich die Bayrischzeller in einem Rats- und Bürgerbegehren aber klar für die Sanierung des Freibads. Trotz heftiger Diskussionen im Vorfeld wurde der Ort nicht entzweit. „Das Projekt konnte abgeschlossen werden, ohne dass im Ort Gräben entstanden sind. Es ist ein demokratisch legitimiertes Gemeinschaftsprojekt auf den Weg gebracht worden“, sagte der Bürgermeister zufrieden.
Zusammenhalt in Bayrischzell
Er berichtete, dass kurz vor der Einweihung durch einen Platzregen der Technikraum des Kleinkinderbeckens vollgelaufen sei. „Da gibt es Handwerker, die man anrufen kann und die bauen innerhalb weniger Tage ein Provisorium, damit wir das Kleinkinderbecken zur Eröffnung in Betrieb nehmen können. Das ist für mich ein Beispiel für Zusammenhalt in einem Dorf, sowas schafft die Stadt München nicht, aber wir in Bayrischzell bringen das hin“, bedankte sich Kittenrainer.
Architekt Sven Dachwald erläuterte die umfassenden Renovierungsarbeiten. Mit einem Budget von etwa 1,5 Millionen Euro wurden unter anderem eine Luft-Wärmepumpe, eine Photovoltaikanlage und neue Schwimmbadtechnik installiert sowie die Becken erneuert. Dank staatlicher Förderungen konnte die Gemeinde das Projekt erfolgreich abschließen.

Im Anschluss an seine Rede schnitt Kittenrainer symbolisch das weiß-blaue Band am Drei-Meter-Sprungbrett durch und eröffnete den Schwimmbetrieb mit einem Sprung ins warme Wasser. Es folgten ihm Architekt Sven Dachwald mit einem Salto sowie die Gemeinderäte Regina Bleier im Dirndl und Hanno Acher. Für das leibliche Wohl der Badegäste sorgt ab sofort Franziska Müller im Bistro „Schwimm-Schwapp“.
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