Gotteshaus hinter Baugerüst: Sanierung der Stadtpfarrkirche läuft besser als geplant
Bis Juli 2028 wird die Stadtpfarrkirche generalsaniert. Seit etwa einem halben Jahr steht das Gotteshaus hinter einem Baugerüst. Die Gesamtmaßnahme kostet laut Erzdiözese rund 7,2 Millionen Euro.
Wolfratshausen - Seit etwa einem halben Jahr steht die Stadtpfarrkirche St. Andreas hinter einem Baugerüst. An dem Gotteshaus werden im Zuge einer Generalsanierung wie berichtet größere Mängel beseitigt. Geplant ist die Fertigstellung der gesamten Sanierung bis Juli 2028.
Generalsanierung Stadtpfarrkirche in Wolfratshausen: Am Dachstuhl arbeiten derzeit Zimmerer
Zuerst wird die Kirche von außen saniert. „Die Zimmerei arbeitet zurzeit am Dachstuhl“, sagt Andreas Gams, Verwaltungsleiter der Stadtkirche. Es gebe umfangreiche statische Mängel an der Dachkonstruktion des historischen Gebäudes. Momentan werde nach diesen Mängeln geschaut. „Was erhalten werden kann bleibt. Der Rest wird erneuert.“
Bisher verläuft die Sanierung besser als geplant. Die eingebauten Zeitpuffer seien noch nicht benötigt worden. Ganz im Gegenteil: „Wir sind ein paar Wochen voraus. Momentan läuft es sehr gut“, so der Verwaltungsleiter im Gespräch mit unserer Zeitung.
Trotzdem dauern die Arbeiten noch eine Weile an. Die Dachhaut wird renoviert und anschließend das Dach mit Ziegeln eingedeckt. Diese Schritte sollen laut Franziska Holzfurtner, von der Pressestelle der Erzdiözese München und Freising, im Frühjahr beginnen. Auch an der markanten Zwiebel des Turms und dem Kreuz auf der Spitze werde gearbeitet.
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„Die Kirchenmalerarbeiten für die Fassade sind derzeit ausgeschrieben“, so die Sprecherin. Ebenfalls wiederhergestellt wird die Kreuzigungsgruppe an der südlichen Außenwand. Die Fertigstellung der Sanierung im Außenbereich sei für das Jahr 2026 geplant, bekräftigt Gams.
Die Belastungen auf die Fußpunkte und das Mauerwerk der St.-Andreas-Kirche verändern sich beim Öffnen und Entfernen der Dachkonstruktion und Ziegeleindeckung. Um Schäden und Risse an den Gewölben zu verhindern, wird das Mauerwerk verspannt. Daher beginnen die Arbeiten im barocken Innenraum der Kirche erst, wenn das Dach fertig ist.
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Wolfratshausen: Sanierung der Stadtpfarrkirche - „Altäre werden gereinigt und retuschiert“
Weil die Farben im Inneren stark verschmutzt sind, werden Wände und Deckenflächen gereinigt. Ebenso renovierungsbedürftig ist die historische Ausstattung der Kirche. Gams: „Die Altäre werden gereinigt und retuschiert. Das ist mit dem Landesdenkmalschutz abgestimmt.“
Im Zuge der Sanierung wagt sich die Kirche auch an das Altarbild. Hinter diesem befindet sich Platz für Bühnenbilder. Dazu müsste nur das Gemälde hochgezogen werden. Aber: „Seit ungefähr 20 bis 30 Jahren hat das niemand mehr gemacht.“ Die Gefahr sei zu groß, dass Schäden am Altarbild entstehen.
Gams erklärt: „Das Gemälde hätte reißen können.“ Nach den Arbeiten soll diese Sorge der Vergangenheit angehören. Für die Maßnahmen im Innenraum steht der zeitliche Plan laut Verwaltungsleiter noch nicht vollständig fest. Weitere Gerüstarbeiten im Chorraum sollen bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres erfolgen.
Wolfratshausen: Werktags finden Messen in Nantwein statt
Werktagsmessen finden derzeit in der Filialkirche St. Nantovinus und Laurentius statt. An den Wochenenden können aber weiterhin Gottesdienste in der St.-Andreas-Kirche gefeiert werden. Holzfurtner: „Im Innenraum ist im Chorbereich eine Schutzwand in Abstimmung mit dem Pfarrer eingebaut worden.“ Diese schützt den Altarbereich vor Staub.
Die Gesamtmaßnahme kostet laut Erzdiözese rund 7,2 Millionen Euro. Wie berichtet übernimmt davon 90 Prozent das Ordinariat. Die restlichen zehn Prozent der Kosten muss die Kirchenstiftung Wolfratshausen schultern. amb