Einladungen zur eigenen Beerdigung: Israelische Sportler vor Olympia bedroht

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Die Sicherheit ist bei Olympia ein wichtiges und spezielles Thema. Israelische Sportler wurden im Vorfeld der Spiele heftig bedroht.

Paris – Die Olympischen Spiele in Paris stehen kurz bevor und versprechen, eines der größten Sportereignisse aller Zeiten zu werden. Viele Sportler haben sich jahrelang auf Olympia vorbereitet. Doch neben der sportlichen Herausforderung rückt auch die Sicherheitsfrage in den Fokus, insbesondere für die israelischen Teilnehmer, die bereits im Vorfeld bedroht wurden.

Vor Olympia: Drohung gegen israelische Sportler

Die dunkle Vergangenheit der Olympischen Spiele ist noch präsent. 1972 in München wurde das israelische Team von einer palästinensischen Terrorgruppe angegriffen. Zwei Athleten wurden getötet und neun weitere als Geiseln genommen. Nach einem gescheiterten Befreiungsversuch wurden auch diese neun Sportler ermordet.

Angesichts des seit Oktober letzten Jahres wieder aufgeflammten Nahost-Konflikts ist die Angst vor einer Wiederholung solcher Szenen groß. Die französische Regierung hat daher die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Kurz vor dem Start der Spiele am Freitag, den 26. Juli, wurde eine neue Bedrohung gegen die israelischen Olympiateilnehmer ausgesprochen.

Die israelischen Sportler werden vor Olympia bedroht. © NurPhoto / IMAGO

Harte Drohung: „In jedem Moment mit Angriffen rechnen müssen“

The Times of Israel berichtet von Drohbriefen, die israelische Olympiateilnehmer per E-Mail erhalten haben. In diesen Briefen wurde angekündigt, dass man „jeder israelischen Präsenz bei den Olympischen Spielen schaden“ wolle. Unterzeichnet waren die Briefe von einer Gruppe, die sich „Volksverteidigungsorganisation“ nennt. Doch die Drohungen gingen noch weiter.

„Wenn Sie kommen, bedenken Sie, dass wir beabsichtigen, die Ereignisse von München 1972 zu wiederholen“, stand in den Briefen. Eine eindeutige Anspielung auf das Attentat bei den Olympischen Spielen in München. Der Brief endete mit einer klaren Drohung: „Sie werden in jedem Moment mit Angriffen rechnen müssen – am Flughafen, im Hotel und auf den Straßen, die nur uns gehören. Selbst eine Verhaftungswelle gegen unsere Organisation wird uns nicht davon abhalten, unseren Plan durchzuziehen. Bereiten Sie sich auf die Intifada vor“.

Trotz Drohung: Israelisches Komitee nicht aufgeregt

Doch die Bedrohungen gegen israelische Sportler gingen noch weiter. Einige, darunter der Fahnenträger der Eröffnungsfeier, der Judoka Peter Paltchik, und der Schwimmer Meiron Amir Cheruti, sollen Einladungen zu ihren eigenen Beerdigungen erhalten haben.

Das israelische Olympiakomitee verfolgt die Drohungen aufmerksam, bleibt jedoch gelassen. „Wir nehmen die Sache natürlich ernst und nehmen sie nicht auf die leichte Schulter, aber wir sind auch nicht übermäßig aufgeregt“, so die Vorsitzende des Komitees, Yael Arad. Israelische Sicherheitsbeamte berichteten bereits am Freitag, dass die Drohungen von einem Bot und nicht von einer Organisation erstellt wurden.

Hohe Sicherheitsaufkommen bei den Olympischen Spielen von Paris

Paris erwartet während der Olympischen Spiele mehr als eine Million Zuschauer sowie diverse Staatsoberhäupter und Sportler. Daher befindet sich das Land in einem sicherheitstechnischen Ausnahmezustand. Es wurden „beispiellose“ Maßnahmen zur Sicherung der Spiele ergriffen. Über 30.000 Polizisten und 20.000 Soldaten sollen für Sicherheit sorgen. Zusätzlich werden zwischen 17.000 und 22.000 private Sicherheitsbeamte für die olympischen Stätten und Fanzonen erwartet.

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