Waffen für den Ukraine-Krieg: Putin regt Produktion ehemals verbotener Raketen an

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Als Antwort auf US-Aktivitäten in Dänemark plant Russland die Produktion neuer Raketen. Ein Schritt, der die Spannungen zwischen Russland und den USA weiter verschärft.

Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Herstellung von Kurz- und Mittelstreckenraketen angeregt, die unter dem bis 2019 gültigen INF-Abrüstungsvertrag mit den USA verboten waren. Putin erklärte am Freitag, dass es notwendig sei, mit der Produktion dieser Angriffssysteme zu beginnen, die eine Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern haben.

Russland plant Raketenproduktion als Antwort auf US-Aktivitäten in Dänemark

Die Entscheidung folgte Putins Angaben zufolge aufgrund der Aktivitäten der USA, die solche Raketen bei Übungen in Dänemark einsetzten. Russland müsse dementsprechend reagieren und habe vor, die neuen Waffen zur Sicherung seines Territoriums einzusetzen, so Putin weiter.

Russlands Präsident Wladimir Putin
Putin erwägt die Herstellung bis vor kurzem verbotener Raketensysteme. (Symbolbild) © Alexander Kazakov/dpa

US-Waffenlieferung an Ukraine verschärft Spannungen mit Russland

Die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärften sich, nachdem die USA Raketen mit kürzerer Reichweite an die Ukraine geliefert hatten, was von Moskau als direkte Unterstützung im Konflikt gegen Russland wahrgenommen wurde. Im Mai hoben die USA zudem die Beschränkung für die Ukraine auf, diese Waffen nicht gegen Ziele auf russischem Gebiet einzusetzen.

USA verlassen 2019 INF-Vertrag

Der INF-Vertrag, der 1987 zwischen den USA und der Sowjetunion unterzeichnet wurde, verbot die Herstellung von Raketen in genau dieser Reichweite. Dieser Vertrag über nukleare Mittelstreckenraketen, der die Entwicklung und Stationierung bodengestützter Raketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern untersagte, markierte einen bedeutenden Fortschritt in der Rüstungskontrolle.

Unterzeichnet wurde er 1988 von Michail Gorbatschow, dem sowjetischen Staatschef, und US-Präsident Ronald Reagan. Die USA stiegen jedoch 2019 aus dem Abkommen aus, da sie Russland beschuldigten, die Verpflichtungen nicht einzuhalten. Russland erklärte daraufhin, vorerst keine neuen Raketen zu produzieren, solange die USA keine Raketen in Reichweite russischen Staatsgebiets einsetzen.

USA und Russland kündigen Rüstungsabkommen, inklusive New-Start-Vertrag“

Seit dem Ende des Kalten Kriegs sind mehrere Rüstungsabkommen zwischen den USA und Russland ausgelaufen oder wurden aufgekündigt. Eines dieser Abkommen ist der New-Start-Vertrag, den Russland im Februar 2023 vorübergehend aussetzte. Der New-Start-Vertrag war das letzte verbliebene nukleare Abrüstungsabkommen zwischen den beiden Staaten. (dpa/jek)

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