Kampfjets im Einsatz: Typhoons begleiten Mission über dem Schwarzen Meer

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Zwei Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter Typhoon der Luftwaffe fahren über das Rollfeld am Fliegerhorst Wittmundhafen. (Archivbild) © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Zwei Typhoon-Kampfflugzeuge der britischen Royal Air Force eskortierten ein Überwachungsflugzeug über dem Schwarzen Meer. Russland droht mit Konsequenzen.

Moskau, Kiew – Am 27. Juni haben zwei Typhoon-Kampfjets der britischen Royal Air Force (RAF) eine seltene Mission durchgeführt, bei der sie ein Überwachungsflugzeug vom Typ RC-135 über dem Schwarzen Meer eskortierten. Diese Operation fand in der Nähe der von Russland besetzten Krim statt und verlief ohne Zwischenfälle, wie aus öffentlich zugänglichen Flugverkehrsdaten hervorgeht.

Mitten im Ukraine-Krieg: Britische Kampfjets über dem Schwarzen Meer

Im September 2022 hatte ein russisches Kampfflugzeug in diesem Gebiet eine Rakete auf ein unbegleitetes britisches Überwachungsflugzeug abgefeuert, das Ziel jedoch verfehlt. Anders als damals wurde das RC-135-Flugzeug diesmal von zwei Typhoon-Kampfjets begleitet, die von einem Nato-Stützpunkt in Rumänien starteten.

Das Überwachungsflugzeug selbst war vom Luftwaffenstützpunkt Mildenhall in England gestartet. Die britischen Flugzeuge hielten während des gesamten zweistündigen Einsatzes ihre Positionssignale eingeschaltet und flogen bis auf 200 Kilometer an den russischen Militärstützpunkt Sewastopol heran, ohne dass es zu Zwischenfällen kam.

Kampfjets begleiten Mission: Nato setzt auf Überwachung über Rumänien

Das RC-135-Überwachungsflugzeug ist darauf spezialisiert, Funkübertragungen zu erfassen und die Standorte von militärischen Einrichtungen am Boden zu bestimmen. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Informationssammlung für die Nato. Üblicherweise finden solche Missionen wöchentlich über dem Donaudelta in Rumänien statt und werden ohne Begleitung von Kampfjets durchgeführt.

Einsatz von Kampfjets sendet deutliches Signal an Russland

Die Mission wich von dieser Routine ab. Das RC-135-Flugzeug operierte 200 bis 250 Kilometer östlich des üblichen Patrouillengebiets, eskortiert von den Typhoon-Jets. Diese Flugzeuge gelten als fortschrittlich und konkurrenzfähig mit den besten russischen Militärflugzeugen. Experten bewerten die Fähigkeiten der RAF-Piloten und des unterstützenden Nato-Luftverteidigungssystems als überlegen gegenüber denen ihrer russischen Kollegen.

Diese Mission war ein deutliches Signal an Russland, da die britischen Flugzeuge demonstrativ ihre Positionssignale eingeschaltet ließen. Der Militäranalyst Agil Rustamzade sagte, dass diese Mission ebenso eine politische Botschaft an Russland war, wie eine Informationssammlung. Sie unterstreiche Großbritanniens Entschlossenheit, im Schwarzen Meer aktiv zu sein.

Russische Vorwürfe und ukrainischer Angriff auf Krim-Luftabwehr

Russische Regierungsvertreter und Militärblogger haben die Nato, insbesondere die USA und Großbritannien, wiederholt beschuldigt, Überwachungsflugzeuge in den Luftraum rund um die Krim zu schicken, um Daten für das ukrainische Militär zu sammeln. Am 24. Juni führten ukrainische Streitkräfte einen umfassenden Angriff auf die russische Luftabwehr auf der Krim durch, den der Kreml ohne US-Hilfe als unmöglich bezeichnete.

Russland warnt USA vor Konsequenzen

Offizielle Kommentare zu dem britischen Aufklärungsflug blieben zunächst aus. Russlands stellvertretender Außenminister Sergej Rjabkow erklärte, Moskau reagiere bereits mit „asymmetrischen Maßnahmen“, um die USA für ihre Unterstützung bei den Angriffen auf Sewastopol zu bestrafen. Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, warnte die USA vor Konsequenzen, ohne spezifische Maßnahmen zu nennen. (jek)

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