Thyssenkrupp-Stahl will Tausende Stellen abbauen: So plant das Unternehmen

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Deutschlands größte Stahlfirma will Tausende Stellen abbauen: Das ist der Plan

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Der Industriekonzern Thyssenkrupp hatte im vergangenen Geschäftsjahr mit einer schwächeren Nachfrage der Autoindustrie, des Maschinenbaus und der Bauwirtschaft zu kämpfen. © Rolf Vennenbernd/dpa

Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise, nun gibt es eine weitere Schocknachricht: Der Stahlriese Thyssenkrupp baut massiv Stellen im Land ab.

Eine weitere Schocknachricht für die deutsche Industrie: In der Stahlsparte von Thyssenkrupp soll die Zahl der Arbeitsplätze innerhalb von sechs Jahren von aktuell rund 27.000 auf circa 16.000 reduziert werden. Das Unternehmen in Duisburg kündigte am Montag (25. November) an, dass 5000 Stellen bis Ende 2030 abgebaut und 6000 weitere Arbeitsplätze durch Ausgliederungen auf externe Dienstleister oder Geschäftsverkäufe ausgelagert werden sollen.

Thyssenkrupp baut massiv Stellen ab: Stahlsparte soll ausgegliedert werden

Damit reagiert das Unternehmen, das mehrheitlich dem Industriekonzern Thyssenkrupp gehört, auf die Nachfrageschwäche am Stahlmarkt. Die Produktionskapazitäten sollen von derzeit 11,5 Millionen Tonnen pro Jahr auf nur noch 8,7 bis 9,0 Tonnen gesenkt werden. Das entspreche der Versandmenge des vergangenen Geschäftsjahres.

Man wolle für möglichst viele Beschäftigte langfristige Perspektiven schaffen, sagt Thyssenkrupps Stahlchef Dennis Grimm. Deshalb werde man sich durch gezielte Kapazitätsanpassungen und Kostensenkungen an die veränderten Marktbedingungen anpassen. „Um uns zukunftsfest aufzustellen, ist eine umfassende Optimierung und Verschlankung unseres Produktionsnetzwerkes und unserer Prozesse notwendig.“

Parallel zu dem Sparprogramm will die Konzernmutter Thyssenkrupp die Verselbstständigung des Stahlbereichs vorantreiben. Derzeit hält das tschechische Energieunternehmen EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky schon 20 Prozent, in einem nächsten Schritt soll dieser Anteil auf 50 Prozent steigen. 

Stahl-Riese Thyssenkrupp unter Druck: Grüner Stahl kostet dem Unternehmen Milliarden

Deutschlands grösste Stahlfirma ist schon lange unter Druck, Billigimporte aus Asien, hohe Kosten und eine schwache Nachfrage haben zu verlustreichen Geschäften geführt. Im Sinne des Klimaschutzes sind zudem hohe Investitionen nötig, um die CO₂-Bilanz der energieintensiven Stahlproduktion zu verbessern. In Duisburg soll in der Zukunft mit Wasserstoff „Grünstahl“ produziert werden, der Bund und das Land NRW fördern eine teure neue Anlage mit insgesamt zwei Milliarden Euro. 

Trotz der kräftigen Finanzspritze des Staates ist das Vorhaben für Thyssenkrupp Steel eine teure Sache. Medienberichten zufolge war intern über einen Ausstieg aus dem Vorhaben nachgedacht worden. Nun betont das Unternehmen, dass man an dem Plan festhalte, die bereits im Bau befindliche Direktreduktionsanlage fertigzustellen. Gleichzeitig führe man „konstruktive Gespräche“, „um die Wirtschaftlichkeit dieses großen Investitionsprojekts unter den sich schnell verändernden Rahmenbedingungen sicherzustellen“. (wal/dpa)

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