Schlechte Luftqualität: Tiefdruck vertreibt den Feinstaub aus Deutschland

Das Umweltbundesamt (UBA) schlägt Alarm und warnt vor der schlechten Luftqualität in Deutschland. Die Feinstaubbelastung hat in den vergangenen Tagen besorgniserregende Werte erreicht und vielerorts wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. 

Schlechte Luftqualität in Deutschland

"Ursache ist grundsätzlich der Ausstoß (⁠Emission⁠) von Feinstaub. Im Winter ist dieser größer, weil mehr Energie benötigt wird, Kamine mit Holz geheizt werden, aber auch die Emissionen aus dem Straßenverkehr erhöht sind", schreibt das Umweltbundesamt auf seiner Homepage. 

Dazu kommt noch die aktuelle Wetterlage, die Schadstoffe schneller in der Luft verteilt. Es herrscht nämlich nach wie vor eine winterliche Hochdruckwetterlage. Dadurch sei der Luftaustausch auf wenige hundert Meter eingeschränkt, weil es nahezu windstill und trocken sei. "Die Schadstoffe sind in solchen Situationen quasi in den unteren Luftschichten 'gefangen'", so das Umweltbundesamt.

Für Menschen mit Vorerkrankungen wird daher empfohlen, auf anstrengende Aktivitäten im Freien zu verzichten. Also lieber spazieren gehen statt joggen. "Dabei atmet man deutlich weniger schlechte Luft ein und tut mit der Bewegung auch etwas Gutes für seinen Körper."

Die Feinstaubkonzentration in Deutschland
Bereits seit mehreren Tagen ist die Luftqualität in Deutschland schlecht. Umweltbundesamt

Tiefdruck vertreibt den Feinstaub aus Deutschland

Doch es gibt auch gute Nachrichten für die Luftqualität: Der Tiefdruck mit Schnee und Regen sorgt wieder für bessere Luft. Es wechselt nicht einfach nur die Windrichtung, sondern ein grundlegender Wetterwechsel ist in Sicht.

Die Tiefdruckentwicklung am Donnerstag über Berlin wird die Luftqualität bereits deutlich verbessern. Denn es bilden sich ein Bodentief und Fronten aus. Sowohl der Tiefdruckkern als auch die Fronten brechen die Inversionswetterlage auf. Das heißt: Die Luft wird schon ab Donnerstag besser und besonders die Feinstaub-Belastung nimmt ab.

Und es kommt noch besser. Zwar kann es am Wochenende kurzfristig wieder zu Hochdruck und damit zu einer neuen Inversion kommen, aber auf dem Nordatlantik brauen sich kräftige Tiefdruckgebiete zusammen, die ab kommenden Dienstag bei uns ankommen. Und diese Tiefdruckgebiete lüften einmal durch. Frische Luft vom Atlantik wird zu uns geführt. Die Selbstreinigungskräfte der Atmosphäre setzen ein.

Warum Regen und Schnee so gut sind für die Luft

Sammeln sich Feinstaub, Schmutz und Dreck in der unteren Atmosphäre, dann muss es auch einen Mechanismus geben, der das alles wieder auswäscht.

Und genau das passiert jetzt auch: Niederschlag ist sozusagen der Staubsauger für unsere Luft. Denn trifft Wasserdampf auf eine Luftmasse mit vielen kleinen Partikeln, kondensiert der Wasserdampf an dem Schmutz. Es bilden sich Schneesterne und Regentropfen, die immer mindestens ein kleines Staubteil zu Boden befördern und damit die Luft wieder reinigen.