Unangenehme Saisonpremiere für die Miners und ein Lob vom Kemptener Trainer
Auch im Heimspiel gegen Kempten mussten die Miners ihrer angespannten Personalsituation Tribut zollen. Geburtstagskind Dejan Vogl machte sich nachträglich selbst ein Geschenk.
Peißenberg – Zum ersten Mal in dieser Saison gingen die Peißenberg Miners an einem Bayernliga-Wochenende ohne Punktgewinn vom Eis. Nach der 3:6-Auswärtsniederlage in Buchloe, mussten sie sich auch zuhause dem ESC Kempten knapp mit 2:3 (2:2, 0:0, 0:1) geschlagen geben. „Wir hatten die Chance, das Spiel für uns zu entscheiden“, ärgerte sich Miners-Trainer Sepp Staltmayr nach der zweiten Heimniederlage in dieser Spielzeit, die sein Team auch Platz zwei kostete.
Miners hätten Niederlage vermeiden können
Diese Nullnummer wäre durchaus zu vermeiden gewesen, doch hierfür hätten die Peißenberger vor allem aus den sich reichlich bietenden Überzahlsituationen mehr machen müssen. „Da waren wir zu verspielt und haben zu wenig Druck und Schüsse aufs Tor gebracht“, ärgerte sich Staltmayr, der seiner angeschlagenen Mannschaft trotz dieser Defizite großen Respekt zollte. „Sie haben bis zum Schluss gefightet.“
Peißenberger Trainerteam kann zumindest 16 Feldspieler aufbieten
Nominell waren die Miners deutlich besser aufgestellt als beim Gastspiel in Buchloe zwei Tage zuvor. Da einige bis dato erkrankte Spieler gegen für das Heimspiel gegen den Tabellenvierten zurückkehrten, wuchs der Mini-Kader vom Freitag auf 16 Feldspieler an. „Einige waren davor noch zwei bis drei Tage im Bett gelegen“, berichtete Staltmayr. Für den Peißenberger Coach war klar, dass sein Team deshalb nicht sofort wieder bei 100 Prozent sein würde. Lob gab es dafür auch von ESC-Coach Sven Curmann. „Respekt an die Miners, dass sie beide Spiele trotz der Ausfälle gespielt haben. Das ist sehr sportlich, da gibt es andere Teams, die das vielleicht nicht so durchgezogen hätten.“
Mit einem Doppelpack macht Peißenberg aus 0:2 ein 2:2
Den deutlich besseren Start erwischten die Kemptener. Mit einem Abstaubertor brachte Filip Kokoska die Allgäuer früh in Führung (6.). Aus fast unmöglichem Winkel, praktisch direkt von der Grundlinie, ließ Jakub Bitomsky im Anschluss auch noch einen Sonntagsschuss zum 2:0 folgen (14.). „Wir sind nicht gut gestartet, sind dann aber gut zurückgekommen“, urteilte Staltmayr nach einem Doppelschlag seines Teams zum Ende des ersten Durchgangs. Dejan Vogl, der sein Geburtstagsspiel – der Miners-Stürmer wurde 33 Jahre alt – am Freitag in Buchloe krankheitsbedingt noch verpasst hatte, bescherte sich mit dem 1:2 ein nachträgliches Geschenk, als er einen Schuss von Ryan Murphy ins ESC-Tor abfälschte (17.). Wenig später schlug der Vorbereiter zu. Mit einem Flachschuss während einer Peißenberger Überzahl markierte der Topscorer der Liga mit seinem 29. Saisontreffer das 2:2 (18.).
Miners lassen mehrere Überzahlspiele ungenutzt
Der Doppelschlag gab den Hausherren für den Mittelabschnitt deutlich Auftrieb. Die Miners, bei denen die Routiniers Dominic Krabbat, Dominik Ebentheuer und Max Malzatzki fehlten, bestimmten zunehmend das Geschehen. Kempten wusste sich oft nur mit Fouls zu helfen. Vier Überzahlsituationen in Folge ließen die Peißenberger aber ungenutzt verstreichen. „Wir hatten ein gutes Penaltykilling“, konstatierte Curmann, der sich zudem auf seinen Torhüter Jakob Nerb verlassen konnte, der von den Gastgebern aber auch nur selten ernsthaft geprüft wurde. Sinan Ondörtoglu vergab die noch beste Möglichkeit der Miners zur neuerlichen Führung (30.).
Meine news
Oppenberger gelingt das entscheidende 3:2 für Kempten
Die Nachlässigkeiten der Miners in der Offensive sollten sich im deutlich ausgeglicheneren Schlussabschnitt rächen. Nikolas Oppenberger schoss Kempten mit einem verdeckten und platzierten Schuss, bei dem Miners-Goalie Korbinian Sertl machtlos war, erneut in Front (47.). Wenig später verletzte sich die Schiedsrichterin aus dem Unparteiischen-Quartett nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einem ESC-Verteidiger am Knie. Ihr Hauptschiedsrichterkollege führte die Partie daraufhin allein zu Ende. Die Miners mühten sich indessen bis zur Sirene vergeblich um den Ausgleich, sodass sich Kempten über die Wiedergutmachung für die Hinspielniederlage freuen durfte.
Statistik
TSV Peißenberg - ESC Kempten 2:3 (2:2, 0:0, 0:1)
1. Drittel: 0:1 (6:00) Kokoska (Ellerbrock, Sillanpää), 0:2 (13:20) Bitomsky (Kokoska, Sillanpää), 1:2 (16:09) Vogl (Murphy, Frankenberg), 2:2 (17:51) Murphy (Frankenberg, Birkner/5-4). 2. Drittel: keine Tore. 3. Drittel: 2:3 (46:55) Oppenberger (Schäffler, Rau). Strafminuten: Peißenberg 4, Kempten 16. Zuschauer: 667.