Waldkindergartengruppe in Krugzell kommt zunächst nicht
Allen Kindern im Gemeindegebiet Altusried, die zum 1. September 2025 in Krippe oder den Kindergarten angemeldet wurden, können Plätze angeboten werden. Tatsächlich sind sogar noch einige Plätze frei. Der ursprünglich geplante neue Waldkindergarten in Krugzell wird daher vorerst nicht eröffnet.
Altusried – Im Gemeindegebiet Altusried gibt es insgesamt sieben Kindertagesstätten: die Kita St. Maria in Frauenzell, die Kita St. Agatha und den Bauernhofkindergarten in Kimratshofen, die Kitas Pusteblume, St. Blasius und Villa Kunterbunt in Altusried sowie die Kita St. Michael in Krugzell.
Nach Eingang sämtlicher Anmeldungen zeigt sich ein ungewohntes Bild: Im gesamten Gemeindegebiet sind noch mehrere Kindergarten- und Krippenplätze verfügbar. Ein kleiner Wermutstropfen trübt diese positive Nachricht: Einige der angemeldeten Kinder können nicht in ihrem Heimatortsteil untergebracht werden und erhalten Angebote in anderen Ortsteilen.
Neue Zahlen: erfreuliche Entwicklung
Bürgermeister Max Boneberger zeigte sich bei der Vorstellung der Zahlen in der jüngsten Gemeinderatssitzung erfreut: „Noch vor einem Jahr fehlten an allen Enden Plätze.“ In der Zwischenzeit habe man an einer Verbesserung der Situation gearbeitet, unter anderem durch die Eröffnung der Kita Pusteblume in Altusried und des Bauernhofkindergartens in Kimratshofen. Der Ersatzneubau der Kita Frauenzell soll im Dezember 2025 fertiggestellt werden. Die dort vorgesehene Krippe könne zum 1. September starten, zunächst jedoch im Turnraum des alten Kita-Gebäudes sowie in einem zusätzlichen Raum im Pfarrheim, so der Rathauschef.
Waldkindergarten: Planungen auf Eis gelegt
Die Planungen für die Eröffnung eines Waldkindergartens in Krugzell wurden aufgrund der aktuell entspannten Situation auf Eis gelegt. Boneberger betonte: „Wir bleiben aber weiterhin im Gespräch mit h&b learning. Bei Bedarf können wir uns neu abstimmen.“ Er fügte hinzu: „Wenn sich die Lage ändert, können wir innerhalb kürzester Zeit 15 bis 20 zusätzliche Plätze schaffen. Wir haben die Ressourcen, wir haben einen Träger und prüfen zwei Standorte.“ Auch die Container an der Kita Krugzell sollen zum neuen Kindergartenjahr abgebaut werden. Angesichts des hohen Defizitanteils der Gemeinde von rund 270.000 Euro (zuzüglich 2.600 Euro Monatsmiete für die Container) sei dies „zwingend nötig“. Freiwerdendes Personal wolle man versuchen, im Gemeindegebiet zu halten.
Insgesamt werde ein Betreuungsschlüssel von 9,5 angestrebt, was bedeutet, dass im Durchschnitt eine pädagogische Vollzeitkraft 9,5 Kinder betreut. Über die Gründe für den Rückgang der Anmeldungen könne er nur spekulieren, so Boneberger. Möglicherweise habe die Gebührenerhöhung zu kürzeren Buchungszeiten beigetragen. Das Hildesheimer Modell (ein Instrument zur Prognose des zu erwartenden Bedarfs, Anm. d. Red.) hat bei uns jedenfalls nicht gegriffen.“
Diskussion über die Folgen für Eltern
Gemeinderätin Tina Hartmann (Wählergemeinschaft Krugzell) bedauerte, dass den Eltern in Krugzell zunächst mitgeteilt worden sei, dass ihre Kinder am Ort untergebracht werden könnten und eine Waldgruppe komme. Nun jedoch müssten einige Krugzeller Kinder nach Altusried gehen, „ohne Rückkehrperspektive“, und der Waldkindergarten „wurde gekippt“. Das sei „ungünstig und wird sicherlich Ärger geben, den ich nachvollziehen kann“, so Hartmann. Boneberger stellte klar: „Wir haben lediglich die Pflicht, im Gemeindegebiet Plätze anzubieten. Jedes Kind in seinem Ortsteil unterzubringen, ist unrealistisch.“ Er wies darauf hin, dass in anderen Gemeinden oft Plätze fehlen. „In Kempten sind die Leute schon froh, wenn sie beispielsweise in Thingers wohnen und ihr Kind in St. Mang unterbringen können.“ Er erinnerte daran, dass ein Anbau in Krugzell nicht möglich gewesen sei, weshalb man an anderer Stelle für Erweiterungen gesorgt habe. „Wir können es uns nicht leisten, freie Plätze und Personal vorzuhalten.“
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