Krugzell bekommt wieder einen Waldkindergarten

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Verlassen auf dem Areal steht der Bauwagen der vorherigen Waldkindergartengruppe. Ab September könnte hier wieder Betrieb herrschen. © Stodal

Krugzell (Gemeinde Altusried) soll wieder einen Waldkindergarten bekommen. Der Marktgemeinderat Altusried beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die H&B Learning gGmbH als neuen Träger und Betreiber zu beauftragen. Wenn alles planmäßig läuft, kann die neue Waldgruppe zum September 2025 starten.

Altusried – Der Kindergarten St. Michael in Krugzell hatte seit September 2021 bereits eine eigene Waldgruppe, genannt die „Waldfüchse“. Die teilnehmenden Kinder verbrachten den Vormittag auf einem nicht weit entfernten Wald- und Wiesengrundstück nahe der Krugzeller Ortsumgehung Richtung Kempten. Hier stand auch ein Bauwagen inklusive Trockentoilette bereit. Träger und Betreiber (sowohl der regulären Kita als auch der Waldgruppe) war die Katholische Kirchenstiftung St. Michael in Krugzell, verwaltet durch das Kita-Zentrum St. Simpert in Augsburg. Ende August 2024 kam jedoch das Aus für die „Waldfüchse“. Die Gruppe wurde wieder ins Kindergartengebäude integriert – zum Bedauern vieler Eltern. Seither steht der Bauwagen verlassen an seinem Platz.

Waldkindergarten Krugzell bekommt sehr gute Personalausstattung

In der Folgezeit suchte der Marktgemeinderat nach Lösungen, auch, um dem Betreuungsbedarf längerfristig gerecht zu werden. Im Rahmen dessen beschloss das Gremium nun, die Waldgruppe unter neuer Trägerschaft wieder aufleben zu lassen. Diese wird die H&B Learning innehaben. Das gemeinnützige Unternehmen mit Hauptsitz in Triefenstein am Main verfügt über 14 Jahre Erfahrung im Bereich Waldkindergärten und Naturraumpädagogik. Es betreibt in ganz Bayern 17 Waldkindergärten und beschäftigt insgesamt 165 Mitarbeitende. Im Oberallgäu ist H&B Learning bereits Träger der Waldkindergärten in Sulzberg, Buchenberg, Durach, Waltenhofen und Bad Hindelang. Mitbegründerin Kerstin Betz und ein weiterer Vertreter der gGmbH hatten ihr Unternehmen, ihr Konzept und einen typischen Tagesablauf Anfang Dezember im Sozial- und Kulturausschuss präsentiert. Ihren Ausführungen zufolge liegt die Gruppengröße zumeist bei 20 bis 25 Kindern im Alter von zweieinhalb Jahren bis zum Schuleintritt. Auch integratives Arbeiten ist möglich. Die Betreuung erfolgt durch ein Team aus drei pädagogischen Fachkräften und einer Aushilfskraft. „Uns ist eine sehr gute Personalausstattung wichtig“, unterstrich Betz. „Weil man nicht so leicht ausgebildete Waldpädagogen mit Erfahrung bekommt, schulen und begleiten wir das gesamte Team intensiv und stehen ihm unterstützend zur Seite.“

Waldkindergarten Krugzell: Viele Detailfragen sind noch zu klären

Man verstehe sich als Partner der Gemeinden, mit denen man Kooperationsverträge eingehe. „Wir achten also auf eine bedarfsgerechte Ausrichtung jedes Waldkindergartens, zum Beispiel im Hinblick auf Größe, Öffnungszeiten, Altersgruppen und andere relevante Parameter und wir übernehmen in der Regel die ortsübliche Beitragsstruktur“, betonte sie. Die Gemeinde sichere ihrerseits einen einhundertprozentigen Defizitausgleich zu. „Dafür bleiben Gewinne dann ebenfalls bei der Gemeinde“, so Betz. Der Finanzplan basiere zum jetzigen Zeitpunkt noch auf vielen Annahmen, etwa in Sachen Belegung, Stellenplan und Entlohnung. „Der größte Kostenblock ist aber auf jeden Fall das Personal. Dafür fallen Reinigungskräfte, Hausmeister und Gebäudeunterhalt weg. In manchen Einrichtungen können wir kostendeckend arbeiten.“

Auf Nachfrage des Kreisboten erklärte Bürgermeister Max Boneberger, er freue sich über die Entscheidung des Gemeinderates. „Bis es zu einer möglichen Eröffnung im Jahr 2025 kommen kann, sind allerdings noch viele organisatorische und planerische Details zu klären.“ Diese umfassen neben der Personalakquise auch eine Begehung und Prüfung des bisher genutzten Areals, die Suche nach einem Schutzraum als Ausweichmöglichkeit bei Unwetterwarnung und vieles mehr. „Eine Eröffnung wird daher frühestens zum Beginn des neuen Kindergartenjahres im September erfolgen können.“

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