Tech-Riese Meta soll geheime "Sperrlisten" für Ex-Mitarbeiter führen
In dem Bericht des "Business Insider" kommen gleich mehrere ehemalige Meta-Mitarbeiter zu Wort. Diese bekamen nach eigenen Angaben teils herausragende Leistungsbewertungen, als sie sich dann erneut bei Meta bewarben aber merkwürdige Absagen im Bewerbungsprozess.
Ein Ex-Angestellter berichtet im „Business Insider“ vom immer gleichen Ablauf von fast 20 Bewerbungen bei seinem alten Arbeitgeber. Einstellungs-Manager zeigen Interesse und arrangieren einen Screening-Call mit einem Recruiter. Doch dieser ghostet ihn plötzlich.
"Sperrlisten" für Ex-Mitarbeiter bei Meta? "Unglaublich ungewöhnlich"
Dahinter sollen dem Bericht zufolge "Sperrlisten" stecken, also Listen, die Ex-Mitarbeiter vom Wiedereintritt ins Unternehmen ausschließen.
Aussagen ehemaliger Manager und interne Kommunikationsdokumente des Unternehmens, die dem Magazin vorliegen, sollen das bestätigen. Sie zeigen, dass Personaler bei Meta auf systematische Hindernisse stoßen, wenn sie versuchen, bestimmte frühere Mitarbeiter wieder einzustellen.
Laszlo Bock, ehemaliger Leiter des Personalwesens bei Google, bewertet die Praxis im Bericht als „unglaublich ungewöhnlich“. Er habe noch nie von einem Unternehmen gehört, das solche Listen führt.
Meta-Sprecher bestätigten die Existenz dieser Listen nicht, betonten gegenüber „Business Insider“ lediglich, dass es klare Kriterien für eine Wiederanstellung gibt.
Illegal sind derartige Auflistungen laut Arbeitsrechtsexperten indes nicht. Einer sagte dem „Business Insider“, dass solche Listen zwar legal sind, aber schnell rechtlich heikel werden, wenn Randgruppen dort häufiger vorkommen.
Wie schnell Diskriminierung im Bewerbungsprozess für die Unternehmen zum Problem wird, zeigt dieser Fall einer versehentlich an den Bewerber verschickten E-Mail.
4 Fehler, die Erfolgschancen bei Bewerbungen verringern
Stacie Haller, Karriereberaterin bei Resume Builder, hat ihre No-Gos bei Bewerbungen mit CNBC geteilt. Sie nennt vier Gründe, aus denen sie Unterlagen sofort auf den Absage-Stapel wirft.
- Foto im Lebenslauf: Dies lade laut der Expertin zu Altersdiskriminierung ein und sei schlicht nicht mehr aktuell.
- AOL-Adresse: Wer eine E-Mail-Adresse bei einem von Haller als veraltet angesehenen Provider hat, ist bei ihr chancenlos.
- Anschrift: Auch hier spielt mögliche Diskriminierung eine Rolle. Außerdem könne es ein Nachteil sein, weit weg vom Büro zu wohnen.
- Unordentliche Lebensläufe: Laut der Expertin ist der Lebenslauf der wichtigste Teil der Bewerbung. Dieser müsse auf die Stelle zugeschnitten sein und nur nötige Informationen enthalten. Eine Vorlage zu nutzen sei okay, diese müsse aber immer angepasst werden.
Dänische Cafékette schafft klassischen Bewerbungsprozess ab und setzt auf KI
Die dänische Café- und Saftbar-Kette Joe & the Juice setzt auf Künstliche Intelligenz (KI) anstelle von klassischen Bewerbungen mit Anschreiben und Lebensläufen. Bewerber beantworten online fünf Fragen, die sich auf die Unternehmensgrundsätze und wichtige Anforderungen im Arbeitsalltag beziehen. Sebastian Jeppesen, Personalchef der Kette, erklärt, dass die Anschreiben oft voller Phrasen seien und keinen Mehrwert böten.
Der neue Bewerbungsprozess hingegen habe mehrere Vorteile. „Ich sehe, dass wir viele Menschen nehmen, die wir normalerweise nicht eingestellt hätten“, sagt Jeppesen.