„Freiheit braucht Courage“
Die Stadt Kempten will das 500. Jubiläum des Bauernkrieges 1525 mit einem Programmangebot feiern, das das ganze kommende Jahr umfasst. Möglich wird das dank der EU-Förderung des Projekts „Freiheit braucht Courage“.
Kempten – Im Mittelpunkt der zahlreichen Veranstaltungen steht weniger das Thema Krieg, als das Hervorheben von demokratischen Werten, die damals entstanden sind und bis in die Gegenwart wirken.
Unter dem Motto „Zeitenwende 1525“ bietet eine von Dr. Wolfgang Petz kuratierte Sonderausstellung vom 27. Februar bis 14. Dezember den Besuchern die Möglichkeit, in die Zeit vor einem halben Jahrtausend einzutauchen. Für eine Originalurkunde, die man für die ersten zwei Monate aus dem Staatsarchiv in Augsburg ausgeliehen bekommt, baut man zurzeit eine Vitrine, berichtete Museumsleiterin Dr. Christine Müller Horn im Kulturausschuss. Dieses Dokument darf nicht länger dem Tageslicht ausgesetzt werden, deshalb muss es in der Ausstellung im Anschluss durch eine originalgetreue Kopie ersetzt werden, beantwortete sie eine entsprechende Frage von Stephan Prause (CSU).
Erinnerungsstelen und historisches Fest
Geplant sind auch zwei Erinnerungsstelen: Eine wird an der ehemaligen Burg Leubas (ein Gedenkstein am Feldweg steht dort bereits) in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Lauben aufgestellt. Sie erinnert an die entscheidende und überraschend verlaufene Schlacht bei Leubas. Die andere wird an der Rathausfassade unter den Arkaden angebracht und informiert über den Großen Kauf, der für die Reichsstadt Kempten tatsächlich die Freiheit brachte. Auch hier kann sich das Kulturamtteam auf die wissenschaftliche Unterstützung von Dr. Petz verlassen.
Der Große Kauf bietet auch den Anlass für ein historisches Fest mit Mittelaltermarkt und Abendprogramm auf der Burghalde. Ins Auge gefasst wurde hierfür das Wochenende vom 10. bis 11. Mai. Auf die Anfrage von Gerti Epple (Grüne) wird jedoch überprüft, ob dieser Termin mit der Kornhaus-Eröffnung kollidiert.
Bewegte Donnerstage
Auch der Bewegte Donnerstag im Oktober greift gegenwartsbezogen das Thema „Courage“ auf. Für das Podiumsgespräch gelang es ihrem Team, unter anderem Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, den Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, zu gewinnen, erzählte Müller Horn stolz. „Dass wir frey seyen und wöllen sein. Bauernkrieg und Bauernparlament im Allgäu“ ist der Titel des Vortrags von Dr. Reinhard Baumann in der Dezemberausgabe des Bewegten Donnerstags.
Auch die geplanten Workshops zu den Zwölf Artikeln, zu Menschen-, Freiheits- und Kinderrechten und zu Fake News greifen historische und aktuelle Fragen zum Thema Demokratie auf. Lesungen, ein Theaterstück, ein Dokumentarfilm und eine Fahrradtour zu den historischen Orten runden das Angebot ab.
Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.
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