An 5 Rechtfertigungen erkennen Sie feige Menschen

Mut ist leicht zu bewundern, aber schwer zu leben. Im Alltag braucht es gar keine Drachen oder Schwerter, um tapfer zu sein, es reicht schon, dem Chef eine unangenehme Wahrheit zu sagen, einen Konflikt mit der Partnerin offen anzusprechen oder für die eigene Idee einzustehen. Und doch wählen viele Menschen einen anderen Weg: den der Ausrede.

Feigheit äußert sich selten in dramatischen Gesten, sondern in kleinen, aber verräterischen Sätzen. Wer genau hinhört, erkennt sofort, wenn jemand Verantwortung meidet, Entscheidungen umschifft oder Konflikten aus dem Weg geht. Hier sind die fünf häufigsten Rechtfertigungen feiger Menschen und was wir im Alltag daraus lernen können.

1. „Das war doch nicht meine Idee!“

Sobald ein Projekt schiefläuft oder Kritik im Raum steht, flüchten feige Menschen in die Distanzierung. Auf einmal war es die Idee von jemand anderem, obwohl man sie noch vor einer Woche begeistert gelobt hat. Besonders peinlich wird es, wenn dieselben Personen in Erfolgszeiten ganz vorne stehen, um Applaus zu kassieren.

Warum ist das feige? Weil es zeigt, dass jemand nicht bereit ist, zu seinen Entscheidungen zu stehen. Verantwortung wird je nach Ergebnis wie ein Wanderpokal hin- und hergeschoben.

Praxisidee: Wenn Sie so etwas hören, haken Sie freundlich, aber bestimmt nach: „Und welchen Teil haben Sie übernommen?“ Damit lenken Sie das Gespräch zurück auf Fakten statt Fluchtwege.

2. „Ich hatte keine andere Wahl.“

Das ist die Lieblingsausrede aller, die Verantwortung scheuen. Natürlich gibt es fast immer Alternativen, sie waren nur unbequem oder riskant. „Keine Wahl“ heißt übersetzt: „Ich wollte mich nicht entscheiden und lieber das Schicksal verantwortlich machen.“

Warum ist das feige? Weil man die Rolle des Opfers einnimmt, statt aktiv zu handeln. Wer so spricht, blendet die eigenen Möglichkeiten bewusst aus.

Praxisidee: Wenn Sie sich selbst bei diesem Satz ertappen, schreiben Sie drei Alternativen auf, egal wie verrückt. Schon wird klar: Es gibt fast immer eine Wahl, man muss sie nur treffen.

3. „Alle machen das so.“

Hier verstecken sich Feiglinge hinter der Masse. Wenn etwas schiefgeht, kann man immer sagen: „Naja, alle haben es gemacht.“ Damit überträgt man Verantwortung auf ein imaginäres „Wir“ und muss selbst für nichts einstehen.

Warum ist das feige? Weil man seine eigene Haltung aufgibt, nur um Konflikte zu vermeiden oder nicht aufzufallen.

Praxisidee: Trainieren Sie Mut in kleinen Dingen. Wenn alle Pizza wollen, Sie aber lieber Sushi, sagen Sie es. Klingt banal, ist aber ein erster Schritt, um sich nicht ständig im Mainstream zu verstecken.

Joern Kettler ist Wirtschaftspsychologe, Mimik-Analyst und Bestsellerautor. Als Körpersprachen- und Lügenexperte begeistert er seit über 25 Jahren mit präzisen Analysen und klaren Botschaften. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.

4. „Das hätte sowieso nichts gebracht.“

Das Schutzschild der Resignation. Feige Menschen rechtfertigen Untätigkeit, indem sie behaupten, es hätte ja eh keinen Unterschied gemacht. Das klingt nach Klugheit, ist aber in Wahrheit nur Angst vor möglichem Scheitern.

Warum ist das feige? Weil man nie herausfindet, was möglich gewesen wäre. Man vermeidet Enttäuschung, aber blockiert auch jede Chance auf Erfolg oder Wachstum.

Praxisidee: Fragen Sie sich in solchen Momenten: „Und was, wenn es DOCH funktioniert hätte?“ Dieser Perspektivwechsel entlarvt die Ausrede sofort.

5. „Das ist nicht mein Problem.“

Das ist die Königsdisziplin feiger Ausreden. Selbst wenn jemand offensichtlich beteiligt ist oder gebraucht wird, zieht er die Grenze: „Nicht mein Problem.“ Klingt nach Freiheit, ist aber schlicht Verantwortungslosigkeit.

Warum ist das feige? Weil man sich aus der Affäre zieht, statt sich einzubringen. Mut würde bedeuten, wenigstens ein Stück Verantwortung zu übernehmen.

Praxisidee: Drehen Sie den Satz einmal bewusst um: „Wie könnte es doch mein Problem sein?“ Oft eröffnen sich dadurch Chancen, aktiv zu gestalten statt passiv abzuwarten.

Warum wir alle aufpassen sollten

Die Wahrheit ist: Jeder von uns hat diese Sätze schon einmal gesagt oder gedacht. Feigheit ist kein Fremdwort, sondern ein Muster, das uns kurzfristig schützt, aber langfristig schwächt. Wer ständig Ausreden sucht, verliert Vertrauen, Respekt und die Chance, über sich hinauszuwachsen.

Mut dagegen entsteht in kleinen Schritten:

  1. eine unangenehme Wahrheit ansprechen,
  2. eine eigene Meinung vertreten,
  3. einen Fehler zugeben, statt ihn anderen in die Schuhe zu schieben.
  4. oder einfach mal zu machen.

Diese Schritte kosten Überwindung, doch genau dadurch wächst Selbstvertrauen.

Fazit: Mut statt Ausreden

Feige Menschen verraten sich durch ihre Rechtfertigungen und zwar ziemlich schnell. Ob es „Das war nicht meine Idee“, „Ich hatte keine Wahl“ oder „Das ist nicht mein Problem“ ist, jedes Mal steckt dahinter der Versuch, Verantwortung abzugeben. Wer dagegen mutig handelt, gewinnt nicht nur Respekt von anderen, sondern auch von sich selbst. Denn echtes Selbstwertgefühl entsteht nicht durch Ausflüchte, sondern durch das Überwinden der eigenen Bequemlichkeit.

Also: Beim nächsten „Das hätte sowieso nichts gebracht“-Moment atmen Sie tief durch, und tun Sie es trotzdem. Sie könnten überrascht sein, wie viel passiert, wenn man es wagt.

Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.