Rudolf Plochmann (62) war einer der Köpfe der bayerischen Forstreform und leitete den Forstbetrieb Bad Tölz seit dessen Gründung 2005. Nun steht er vor einem großen Karriereschritt.
Bad Tölz – Großer Karrieresprung für Rudolf Plochmann: Der bisherige Chef des Forstbetriebs Bad Tölz wechselt zum 1. Februar 2024 in den Vorstand der Bayerischen Staatsforsten nach Regensburg. Diese Personalie gab das zuständige Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie am Mittwoch bekannt. Plochmann verlässt damit den Tölzer Forstbetrieb nach knapp 18 Jahren.
Plochmann wird Vorstandsmitglied der Bayerischen Staatsforsten
Laut der Pressemitteilung des Ministeriums wird Plochmann eines von drei Vorstandsmitgliedern sein und bayernweit die Bereiche Personal, Waldbau, Naturschutz und Jagd verantworten. Die Wahl auf den 62-Jährigen fiel demzufolge in einem fünfmonatigen Auswahlprozess. Der Aufsichtsrat der Bayerischen Staatsforsten habe die Entscheidung schließlich in einer Sondersitzung getroffen, die Staatsregierung bestätigte die Wahl.
In der Mitteilung wird der Aufsichtsratsvorsitzende des Staatsforsten, Staatsminister Hubert Aiwanger mit lobenden Worten zitiert: „Mit Rudolf Plochmann hat der Aufsichtsrat einen erfahrenen Forstmann und profunden Kenner der Forst-, Holz- und Jagdbranche als neues Vorstandsmitglied berufen. Als langjähriger Betriebsleiter genießt er nicht nur innerhalb der Bayerischen Staatsforsten einen ausgezeichneten Ruf.“ In seiner neuen Position tritt Plochmann die Nachfolge von Reinhard Neft an, der Ende Januar in den Ruhestand geht.
Leiter des Forstbetriebs Bad Tölz seit 2005
Plochmann leitete den Tölzer Forstbetrieb seit dessen Gründung im Jahr 2005. Zuvor war er in verschiedenen Funktionen in der damaligen Bayerischen Staatsforstverwaltung tätig, unter anderem im Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten, in der Bayerischen Staatskanzlei sowie in der damaligen Forstdirektion Oberbayern-Schwaben. Von 1999 bis 2003 leitete er das damalige Forstamt Ebrach im Steigerwald. 2004 war er Mitglied in der Projektgruppe „Forstreform“ und bis zur Ausgliederung des Unternehmens aus der Staatsverwaltung Mitglied in den „Bayerische Staatsforsten in Gründung“.
Im Zuge einer seinerzeit umstrittenen Forstreform war der Tölzer Forstbetrieb aus der Zusammenlegung mit den damaligen Forstämtern Wolfratshausen und Mittenwald hervorgegangen – als nun größter Forstbetrieb Bayerns. Er bewirtschaftet eine Fläche von 45 000 Hektar staatseigener Flächen bewirtschaftet, von denen 31 000 Hektar bewaldet sind.
Rudolf Plochmann freut sich auf „Riesenaufgabe“
Nun wird es für Plochmann noch ein paar Hausnummern größer. Die Bayerischen Staatsforsten, so sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung, sei „einer der größten Forstbetriebe Mitteleuropas“, zuständig für 800.000 Hektar Wald. „Das ist jeder zehnte Quadratmeter des Freistaats.“ Dementsprechend gehe der diese „Riesenaufgabe“ mit großem Respekt an. Er freue sich aber auch sehr über das Vertrauen, das ihm entgegengebracht werde. „Und es ist schön, dass die Stelle aus dem Kreis der Forstbetriebsleiter besetzt wurde“, sagt der 62-Jährige. „Das bedeutet eine Anerkennung der Erfahrungen aus der Praxis.“
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Wenn Plochmann nun seinen Dienstsitz an der Hindenburgstraße in Bad Tölz gegen die Zentrale der Staatsforsten in Regensburg tauscht, dann geschehe das auch mit einer Portion Wehmut, räumt er ein. „Ich habe meine beruflich schönsten Jahre in Bad Tölz verbracht, ich habe die Zeit sehr genossen“, sagt er.
Wer in Bad Tölz Plochmanns Nachfolge als Forstbetriebs-Chef antritt, ist noch nicht bekannt. (ast)
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