Bomber-Dino „Warzenschwein“ im Einsatz: USA greifen Ziele in Syrien an – neue Details bekannt
Die USA reagieren mit Luftangriffen auf das Machtvakuum in Syrien nach dem Sturz Assads. Dafür schicken sie Militär-Urgesteine in den syrischen Luftraum.
Damaskus – Nach dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad gibt es in dem Land einen Machtwechsel. Israel reagierte mit einer Serie an Luftangriffen auf die militärische Infrastruktur – Stützpunkte der Armee und Waffenlager. US-Präsident Joe Biden lässt Syrien ebenfalls aus der Luft angreifen und lässt mehrere Dutzend Ziele im Landesinneren bombardieren.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums sind zudem rund 900 Soldaten in Syrien stationiert. Diese sollen auch nach dem Sturz von Assad dort bleiben. Das Ziel ist die Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat in der Region. Die amerikanische Regierung wolle damit verhindern, dass die IS das Machtvakuum in Syrien nutzen könne, um den eigenen Einfluss wieder auszubauen.

Luftangriffe der USA nach Assad-Sturz in Syrien: Militär setzt auf Flugzeug-Urgestein B-52
Laut US Central Command (CENTCOM), dem Regionalkommando des US-Militärs, wurden Luftangriffe auf mehr als 75 Ziele geflogen, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Rund 140 Präzisionswaffen sollen gegen Stützpunkte des Islamischen Staates eingesetzt worden sein. „Wir werden nicht zulassen, dass ISIS sich neu formiert und die derzeitige Situation in Syrien ausnutzt“, sagte der CENTCOM-Kommandeur General Michael Erik Kurilla. „Alle Organisationen in Syrien sollten wissen, dass wir sie zur Rechenschaft ziehen werden, wenn sie mit ISIS zusammenarbeiten oder es in irgendeiner Weise unterstützen“, betonte er.
Bei den Luftangriffen der USA auf Syrien kamen laut Angaben des Luftfahrt-Magazins Flug Revue unter anderem Langstreckenbomber des Typs „Boeing B-52 Stratofortress“ zum Einsatz. Genau genommen sollen im Mittleren Osten Flugzeuge des Typs B-52H stationiert sein. Bei diesen handelt es sich um strategisch eingesetzte Bomber der United Airforce. Das Flugzeugmodell B-52 gilt in Luftfahrtkreisen als verlässliches „Arbeitstier“ und als eines der ältesten und am längsten eingesetzten Kampfflugzeuge der Militärluftfahrt-Geschichte.
US-Militär setzt in Syrien B-52 – das Flugzeug ist bereits im Kalten Krieg geflogen
Mit seinem Erstflug im Jahr 1952 hat das Modell bereits 72 Jahre auf dem Buckel. Es ist das älteste Strahlflugzeug der Welt, das noch eingesetzt wird. Ausgestattet ist es mit acht Strahltriebwerken. Laut einem Bericht des Pentagons aus dem Jahr 2023 sollen B-52H Stratofortress noch bis in die 2060er Jahre hinein im Einsatz bleiben. 2023 sollen 76 Exemplare zur Verfügung gestanden haben, so die Flug Revue.
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Die B-52 war bereits in einer Vielzahl globaler Kriege im Einsatz. Nach ihrem Erstflug wurden die ursprünglich als Nuklearwaffenträger konzipierten Flugzeuge ab den 1950er Jahren zur nuklearen Abschreckung gegen die damalige Sowjetunion eingesetzt. Später wurden sie im Vietnamkrieg, in den 1990er Jahren bei der Mission „Desert Storm“ im Zweiten Golfkrieg und im Kosovokrieg geflogen. Die Flugzeuge dieses Typs werden seit 2015 in Syrien und im Irak eingesetzt, im Kampf der USA gegen den Islamischen Staat.
Bei US-Einsätzen in Syrien fliegt auch ein Warzenschwein – dieses steht allerdings kurz vor dem Ruhestand
Auch das von Piloten „Warthog“ (Warzenschwein) oder kurz „Hog“ genannte Kampfflugzeugmodell kommt laut Flug Revue in Syrien zum Einsatz. Das Bodenkampfflugzeug, das auch unter dem Namen „Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt II“ bekannt ist, steht kurz vor der Ausmusterung. Spätestens 2028 sollen keine Exemplare des Modells mehr in den Einsatz geschickt werden.
Zwei Fliegerstaffeln, die unter anderem Hogs steuern, sollen in Syrien im Einsatz sein. Allerdings soll es sich bei einigen dieser Flüge nicht um Bombardements, sondern um strategische Missionen handeln – das Militär setze auf Machtdemonstration, auch „Show of Force“ genannt. (smk)