Abnehmen und den Blutzuckerspiegel regulieren? So gesund sind Haferkuren wirklich
Kann eine Haferkur über zwei bis drei Tage dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und abzunehmen? Was Sie wissen sollten.
Viele Menschen verbinden Haferflocken in erster Linie mit dem allmorgendlichen Schokomüsli, einer Schale cremigem Frühstücksporridge oder den sogenannten „Overnight-Oats“. Zudem lassen sich zahlreiche nährstoffreiche Kuchen und kleinere Snacks wie knusprige Haferkekse, schokoladiger Haferflockenkuchen vom Blech und saftige Energiebällchen aus dem Getreide zaubern. Aber können Sie sich vorstellen, mehrere Tage lang ausschließlich eingeweichte Haferflocken zu löffeln?
Superfood Haferflocken: Wie funktioniert eine Haferkur?
Haferkuren – auch Hafertage genannt – sind im Grunde genommen herrlich unkompliziert. Zwei bis drei Tage infolge werden dreimal am Tag 60 bis 80 Gramm Haferflocken mit Wasser oder Brühe zubereitet. Dabei können die Hafermahlzeiten warm oder kalt genossen werden – das Getreide muss nicht einmal aufgekocht werden. Wichtig ist nur, die Haferflocken mindestens 30 Minuten vor dem Verzehr zum Einweichen mit Flüssigkeit aufzugießen.

Während der Hafertage sollten Sie darauf achten, mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Alkohol und Snacks zwischen den drei vorgesehenen Mahlzeiten sind verboten. Während sich manche Vorgaben auf Wasser und ungesüßten Tee beschränken, sind in anderen Haferkuren bis zu drei Tassen schwarzer, ungesüßter Kaffee pro Tag erlaubt.
Sind Gemüse, Früchte, Nüsse und Co. während einer Haferkur erlaubt?
Bei der strengen Variante einer Haferkur ist das Zubereiten der Haferflocken mit Zucker oder anderen Süßungsmitteln, Salz sowie zusätzlichem Eiweiß oder Fett nicht erlaubt. Wer die Haferkur nicht ganz so streng und etwas alltagstauglicher angehen möchte, kann die Haferflocken jedoch auch mit etwa 50 Gramm zuckerarmen Früchten wie Erdbeeren, Blaubeeren, Brombeeren und Himbeeren, Gemüse oder 20 Gramm Nüsse, einem Schuss ungesüßter Hafer- oder Nussmilch, Gewürzen und Kräutern verfeinern. Dennoch sollten Sie darauf achten, den Haferbrei nicht zusätzlich zu süßen oder mit Nussmus, Nüssen und anderen kalorienreichen Toppings zu überladen.
Während der Hafertage: Das passiert im Körper
Haferflocken enthalten verhältnismäßig viel pflanzliches Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren und Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink. Zudem ist das Getreide reich an Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium sowie B-Vitaminen und Vitamin K. Das Getreide enthalte laut Ndr.de besonders viele wertvolle Ballaststoffe – mitunter Beta-Glucane – die reichlich Energie liefern und langanhaltend sättigen würden.
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Haferkuren kommen laut der Apotheken Umschau ursprünglich aus der Ernährungstherapie für Diabetes. Zudem würde die Kur jedoch auch bei Adipositas (Fettleibigkeit) und zu hohen Cholesterinwerten eingesetzt.
Die sogenannten Beta-Glucane wirken sich günstig auf die Mikroflora im Darm sowie den Cholesterinspiegel aus, bestätigt Christian Kessler, Oberarzt des Berliner Immanuel Krankenhauses, dem SWR. Laut Kessler könne eine Haferkur zudem therapeutisch eingesetzt werden, die Blutzucker-Regulierung verbessern und beim Abnehmen helfen.
„Die stoffwechselverbessernde Wirkung der Haferkur hält etwa sechs Wochen lang an“, erklärt Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl gegenüber Brisant.de. Demnach könne die Kur alle sechs bis acht Wochen wiederholt werden. Alternativ könne jede Woche ein einzelner Hafertag eingeplant werden.
Nicht für alle geeignet: Wer mit Haferkuren vorsichtig sein sollte
Diabetiker sollten eine Haferkur immer erst mit einem Arzt absprechen, da sie sich unmittelbar auf die Blutzuckerwerte auswirkt. Demnach müssen die Insulinmengen oft angepasst werden, um Unterzuckerung zu vermeiden, schreibt Brisant.de. Zudem können Menschen mit einem gestörten Essverhalten oder einer früheren Essstörung von der sehr einseitigen und einschränkenden Ernährungsweise getriggert werden.