Ukraine trifft wohl „Schlüsselelement“ der russischen Atomstreitkräfte: „Welt näher am Abgrund“

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Eine sechsmotorige Militärdrohne der ukrainischen Armee, bewaffnet mit Panzerabwehrminen vor dem Start. (Archivbild) © IMAGO/Marco Cordone

Ein Schlüsselelement der militärischen Steuerung Russlands wurde von einer ukrainischen Drohne beschädigt. Die Spannungen nehmen zu.

Moskau/Kiew – Berichten zufolge wurde bei einem Drohnenangriff der Ukraine ein Radar des russischen Frühwarnsystems für anfliegende Atomraketen beschädigt. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtete am Freitagabend, dass Bilder von Schäden an der Einrichtung nahe der südrussischen Stadt Armawir in russischen und ukrainischen Kanälen aufgetaucht seien.

Dmitri Rogosin, der ehemalige russische Botschafter bei der NATO und jetzige Senator im russischen Föderationsrat, äußerte sich am Samstag auf dem sozialen Netzwerk X zu dem Vorfall. Er sprach von einem Schaden am Frühwarnsystem, das er als „ein Schlüsselelement der militärischen Steuerung der strategischen Nuklearstreitkräfte“ bezeichnete.

Russisches Atom-Warnsystem getroffen: Ukraine-Drohne findet zu heiklem Zeitpunkt ihr Ziel

Rogosin beschuldigte die USA, den Angriff entweder geplant oder zumindest davon gewusst zu haben. Er warnte, dass solche Aktionen, „die Welt näher an den Abgrund eines Atomkriegs“ bringen. Weder der Kreml noch das russische Verteidigungsministerium äußerten sich dazu.

Laut Berichten fand der Angriff im Ukraine-Krieg in der Nacht auf Donnerstag statt, als die Ukraine auch einen Kommunikationsknoten der russischen Armee auf der Halbinsel Krim nahe Aluschta mit Raketen angriff. Das betroffene russische Frühwarnradar vom Typ Woronesch-DM bei Armawir kann angeblich anfliegende Atomraketen in einer Entfernung von 6000 Kilometern erkennen. Es überwacht den Luftraum über der Krim und Südwesteuropa bis weit auf den Atlantik in einer Reihe von Radarstationen.

„Ziele, die man vermeidet“: Experte zu Ukraine-Treffer in Atom-System Russlands

Der Angriff wurde laut Berichten mit einer ukrainischen Drohne durchgeführt. Dies geschah zu einer Zeit, in der die Ukraine mit ihren westlichen Partnern darüber verhandelt, deren Waffen auch gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen. Thord Are Iversen, ein unabhängiger norwegischer Militärexperte, äußerte sich auf X zu dem Vorfall. Er schrieb, dass es in Zeiten internationaler Spannungen keine gute Idee sei, solche Einrichtungen anzugreifen. „Es gibt haufenweise Ziele in Russland, die man mit Drohnen angreifen kann. Und es gibt eine Handvoll Ziele, die man vermeidet, und dies gehört dazu.“

Zeitgleich wurden für Russland bittere Verlust-Zahlen publik. (rjs/dpa)

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