„Das macht man nur einmal im Leben“: Benediktbeurer Faschingspaar in den Endzügen der Vorbereitung
Sie hantiert gerne mit dem Skalpell. Er brennt für seinen Beruf. Und zusammen sind sie das Traumpaar des diesjährigen Benediktbeurer Faschings: Kristina Lang und Fabian Deiser.
Benediktbeuern – Als bei Fabian Deiser kurz vor dem 11.11. spätabends das Telefon klingelte, schwante dem 30-Jährigen bereits, wer da am anderen Ende der Leitung sein könnte. Und er sollte recht behalten. Maschkera-Vorsitzender Bernd Schöpf war am Apparat um zu verkünden, dass er in wenigen Minuten vor Deisers Haustüre auftauchen würde. Sein Anliegen: Deiser fragen, ob er in der neuen Faschingssaison der nächste Faschingsprinz sein wolle.
Fabian Deiser und Kristina Lang bilden das Faschingsprinzenpaar
Eine Nacht Bedenkzeit habe er schon gebraucht, erinnert sich Deiser an diese Nacht im November. Dann jedoch habe er Ja gesagt. Warum? „Das macht man nur einmal im Leben, und gefragt wird man auch nur einmal.“ Außerdem sei er schon 30 Jahre alt. „Also wenn nicht jetzt, wann dann.“ Und so war er gefunden, der Faschingsprinz der Saison 2024/25: Prinz „Fabian I. da Brandbekämpfer aus dem Grenzgebiet“ – ein Titel, der sich auf seinen Beruf bei der Werkfeuerwehr von Roche beziehe und darauf, dass er zwischen Benediktbeuern und Bichl – quasi im Grenzgebiet – zuhause sei.
Zu seiner Prinzessin erwählte er sich Kristina Lang. Beide sind seit Jahren befreundet und anders als er, der bisher nur als Gast bei Faschingsbällen zugegen war und auch über keine große Tanzerfahrung verfügt, ist die diesjährige Prinzessin viele Jahre Tänzerin in der Garde gewesen, bevor sie im vergangenen Jahr aus beruflichen Gründen ausscheiden musste. Zum Abschluss dieser Zeit noch einmal Prinzessin sein: „Das soll für sie der krönende Abschluss sein“, hofft Prinz Fabian.
Vorfreude auf närrische Zeit ist groß
Seine Prinzessin „Kristina I. vo de wuiden Skalpellartisten“ arbeitet im realen Leben als Operationstechnische Assistentin (OTA), ist 23 Jahre alt und von Kindesbeinen an eng mit dem Fasching verbunden. Ihre Mutter sei einst Gardemädchen gewesen. Ebenso wie ihre Schwester und die meisten ihrer Jugendfreundinnen. „Und ich war auch schon Kinderprinzessin“, erzählt die Benediktbeurerin, der die Vorfreude auf die langen Faschingswochen regelrecht ins Gesicht geschrieben steht. In prächtigen, glitzernden Kostümen auf der Bühne zu stehen und gemeinsam mit anderen einen Tanz mit mitreißender Choreografie zu präsentieren: Das habe sie all die Jahre so am Faschingstanzen fasziniert. „Da hängt man einfach dran.“
Da Prinz Fabian mehrere Wochen in Thailand weilte, haben die beiden zwar erst im Dezember mit dem Training für Walzer und Showtanz beginnen können und mussten daher in den vergangenen Wochen bis zu vier Mal pro Woche mit ihrer Trainerin Christina Irmler üben. Mittlerweile sitze die Choreografie aber gut, sind sie überzeugt. „Es ist schwer. Aber es lief besser, als ich dachte“, ist Deiser erleichtert. Die öffentliche Generalprobe haben sie mittlerweile erfolgreich gemeistert, bei der beide „brutal nervös“, gewesen seien. Jetzt freuen sie sich auf den ersten Ball am 1. Februar.
Anstrengende Vorbereitungszeit
Bereut haben es beide trotz der anstrengenden Vorbereitungszeit nie, dass sie heuer das Prinzenpaar von Benediktbeuern sind. „Diese Ehre hat man nur einmal im Leben“, findet Prinzessin Kristina, die immerhin ihrem Freund zunächst erklären musste, dass sie für die nächsten Wochen die Prinzessin eines anderen Mannes sein würde. „Freudensprünge hat er keine gemacht“, räumt sie lachend ein. Aber der Mann ihres Lebens werde bei vielen Bällen dabei sein und nach dem offiziellen Auftritt mit Prinzessin Kristina tanzen dürfen. Denn im realen Leben ist sie seine Prinzessin.
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Dem Prinzenpaar als Hofi zur Seite steht übrigens Markus Sziedat. Für den 27-jährigen Schreiner ist es sein zweites Jahr in diesem Amt. Ein weiteres Jahr und der Benediktbeurer könnte gemäß der Tradition im Klosterdorf Faschingsprinz der Saison 26/27 werden.