ARD-„Deutschlandtrend“: AfD bricht neuen Rekord – CDU mit tiefstem Wert seit 2022

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Wäre am Sonntag erneut Bundestagswahl, müsste die Union wohl auf deutlich mehr Stimmen als noch zuletzt verzichten. Die AfD hätte Grund zur Freude.

Berlin – Auf nationaler Ebene sind derzeit alle Augen auf die neue Regierungsbildung gerichtet. Die Koalitionsgespräche der CDU und SPD laufen auch Hochtouren. Doch noch bevor die zukünftige Bundesregierung steht, scheinen CDU-Fraktionschef Friedrich Merz und seine Partei bereits den Rückhalt in der Bevölkerung zu verlieren. Diese Beobachtung geht aus dem aktuellen „Deutschlandtrend“ der ARD hervor, der am Donnerstag (3. April) veröffentlicht wurde.

Sollte am Sonntag erneut die Bundestagswahl stattfinden, würde die CDU/CSU laut der Umfrage derzeit nur noch 26 Prozent der Stimmen erhalten, was einen Rückgang von 3 Prozentpunkten bedeutet. Damit erreicht sie den niedrigsten Stand seit Oktober 2022. Die sinkende Zustimmung für die Union dürfte vor allem mit Merz‘ neuer Schuldenpolitik zusammenhängen.

CDU/CSU sinken auf neuen Tiefstand im „Deutschlandtrend“ - AfD hat Grund zur Freude

CDU/CSU liegen damit zwar weiterhin auf dem ersten Platz. Es wird jedoch knapp, denn die AfD hat ihren bisherigen Umfrage-Höchstwert im ARD-„Deutschlandtrend“ erreicht. Die Rechtsaußenpartei erhielt einen Zustimmungswert von 24 Prozent. Damit wuchs die AfD innerhalb von vier Wochen um drei Prozentpunkte und liegt nur noch knapp hinter der Union auf Platz zwei. 

Abgeordnete der Fraktion der AfD (Alternative für Deutschland), unter anderem Alexander Gauland, Alice Weidel und Tino Chrupalla, während der konstituierenden Sitzung des 21. Deutschen Bundestages
Die AfD hat am Donnerstag (3. April) ihren bisherigen Umfrage-Höchstwert im ARD-„Deutschlandtrend“ erreicht. © IMAGO/Christian Ender

Die SPD bliebe bei 16 Prozent, während die Grünen auf 11 Prozent fallen würden, was einen Verlust von einem Prozentpunkt darstellt. Die Linke könnte 10 Prozent erreichen, was einem Zuwachs von einem Prozentpunkt entspricht. Die BSW würde mit einem Rückgang von einem Prozentpunkt auf 4 Prozent sinken und sich damit weiter von der Mandatsschwelle entfernen, ebenso wie die FDP, die um einen Prozentpunkt auf 4 Prozent steigen würde. Beide Parteien hätten damit derzeit keine Aussicht auf einen Einzug ins Parlament.

Politiker im Fokus des „Deutschlandtrends“: 70 Prozent sind unzufrieden mit Friedrich Merz

Mit Blick auf die einzelnen Spitzenpolitiker schneidet die CDU erneut schlecht ab. Demnach sind nur 25 Prozent der Befragten sehr zufrieden oder zufrieden mit der Arbeit des CDU-Parteivorsitzenden und designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz. Das Ergebnis bedeutet einen Rückgang von 5 Prozentpunkten im Vergleich zu Anfang März. 70 Prozent sind mit ihm weniger oder gar nicht zufrieden. Der SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius hingegen hat eine Zufriedenheitsrate von 60 Prozent, was einem Rückgang von 2 Prozentpunkten entspricht, während 26 Prozent unzufrieden sind.

Auch der CSU-Vorsitzende Markus Söder wird aktuell besser bewertet als Merz: 35 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden, was einem Rückgang von 2 Prozentpunkten entspricht, während 58 Prozent unzufrieden sind. Der SPD-Parteivorsitzende und künftige Fraktionsvorsitzende Lars Klingbeil erreicht derzeit einen Zufriedenheitswert von 35 Prozent, was einem Anstieg von 7 Prozentpunkten entspricht; 38 Prozent sind mit ihm weniger oder gar nicht zufrieden.

Die Politik steht derzeit vor großen Herausforderungen: Neben nationalen Fragen zur Migration und Klimakrise blicken viele Menschen mit Sorge in die USA, wo US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tage hohe Zölle angekündigt hatte. Auch im Ukraine-Krieg sind die Aussichten auf eine Friedenslösung zuletzt wieder geschwunden. (dpa/nz)

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