Deutsche Tornado-Kampfjets über Alaska im Extrem-Tiefstflug: Video zeigt Kampf „gegen natürlichen Instinkt“

  • Richard Strobl
    VonRichard Strobl
    schließen

Über 30 Kampfjets üben über Alaska teils extreme Einsätze. Die Luftwaffe spricht von der bisher größten und herausforderndsten Verlegung.

Berlin – Die heiße Phase der multinationalen Übung „Pacific Skies 24“ wurde von den Tornado-Besatzungen der Luftwaffe über Nordamerika eingeleitet. Wie die Luftwaffe am Samstag (22. Juni) berichtete, wurden aus extrem niedrigen Flughöhen Übungsbomben abgeworfen.

Die Flugzeuge näherten sich dabei unauffällig, indem sie auf bis zu 30 Meter absanken und erst für den Angriff selbst aufstiegen. Die Soldaten übten den Einsatz von lasergesteuerten Präzisionsbomben des Typs GBU-54. „Diese Aufnahmen toppen alles, was wir bisher im Tiefflug gesehen haben“, schreibt die Deutsche Luftwaffe zu einem zum Einsatz veröffentlichten Video via Twitter vorab.

Tornado-Kampfjets im extremen Tiefstflug: Video zeigt Kampf „gegen natürlichen Instinkt“

Via Instagram und Whatsapp veröffentlichte die Luftwaffen dann die spektakulären Tiefstflug-Bilder im Video: „Seit 20 Jahren zum ersten Mal wieder auf 30 Meter über dem Boden mit über 800 km/h donnern. In Alaska üben wir den Tiefstflug“, heißt es in dem begleitenden Text zum Beitrag. Die Piloten der Tornado-Kampfjets „müssen gegen ihren natürlichen Instinkt, den Jet nach oben vom Boden wegzuziehen, ankämpfen“, beschreibt die Luftwaffe die schwierige Übung weiter.

Doch genau dafür sei der Tornado-Kampfjet in den 1980er Jahren gekauft worden: Mit dem Flugzeug könne man so „unter dem feindlichen Radar hinwegfliegen. So kann er lange für die gegnerische Flugabwehr nahezu unentdeckt bleiben.“

Deutsche Kampfjets üben den Ernstfall: „Größte und herausforderndste Verlegung“ bisher

Der umfangreiche Übungskomplex „Pacific Skies 24“ führt die Luftwaffe weit über die Grenzen Europas hinaus. Bis Mitte August werden über 30 Kampfjets, Hubschrauber, Transport- und Tankflugzeuge an insgesamt fünf einzelnen Übungen teilnehmen. Diese finden in Alaska („Arctic Defender“), Japan („Nippon Skies“), Australien („Pitch Black“), Indien („Tarang Shakti 1“) und auf Hawaii („RIMPAC“) statt.

Die Luftwaffe bezeichnet dies als ihre bisher „größten und herausforderndsten Verlegung“. In Alaska werden Luftkriegsoperationen nach Nato-Standards geübt. Neben der deutschen Luftwaffe sind auch die französische und spanische Luftwaffe sowie das Gastgeberland USA an der Übungsserie beteiligt.

Auch CDU-Chef Friedrich Merz bestieg diese Woche einen Bundeswehr-Kampfjet. Der passionierte Hobby-Pilot wagte sich sogar selbst ans Steuer. Ein anderes Nato-Manöver im Visier hat wohl ein russisches Spionageschiff, das in der Ostsee vor der deutschen Küste aufgetaucht ist. (rjs mit dpa)