Eröffnung des neuen Lagers für Katastrophenschutzmaterial in Memmingen

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Durchtrennten das Band zur Eröffnung (v.l.): Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, Dritter Bürgermeister Hans-Martin Steiger und Amtsleiter Andreas Land. © Manfred Schilder

Die Stadt Memmingen hat ein zentrales Lager für Katastrophenschutzmaterial eingeweiht. Es soll die Zusammenarbeit und Versorgung im Ernstfall verbessern.

Memmingen – Mit einer Feier eröffnete die Stadt Memmingen kürzlich ein neues Lager für Katastrophenschutzmaterial. Rund 100 geladene Gäste – unter ihnen zahlreiche Vertreter der Einsatzorganisationen, der Verwaltung und weitere Akteure der sogenannten „Blaulichtfamilie“ – folgten der Einladung, um dieses wichtige Projekt einzuweihen.

Unter dem Motto „zusaMMen“ – bewusst mit großem MM als Hinweis auf „Memmingen“ – wurde hervorgehoben, dass dieses Gebäude von allen Katastrophenschutz-Einheiten der Stadt gemeinsam genutzt wird.

Alle relevanten Einheiten von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rettungsdienst und sonstigen Hilfsorganisationen der Stadt Memmingen können jegliche katastrophenschutzrelevanten Materialien hier kostenlos einlagern. Ebenfalls wird seitens der Stadt Material beständig erweitert, um eine gute Versorgung für die verschiedenen möglichen Einsatzfälle sicherzustellen.

Oberbürgermeister Jan Rothenbacher begrüßte die Gäste. Sein besonderer Gruß galt Markus Barnsteiner, stellvertretender Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbands, und Matthias Hellwig, Leiter der THW-Regionalstelle Kempten, sowie Alex Eder, Landrat des Landkreises Unterallgäu.

Rothenbacher dankte allen Hilfsorganisationen und betonte die Bedeutung eines gemeinsamen Lagers: „Mit dieser Außenstelle schaffen wir nicht nur Lagerflächen, wir schaffen Kapazitäten für Sicherheit und Zusammenarbeit. Wenn wir im Ernstfall bestehen wollen, reicht es nicht aus, dass jede Einheit für sich handelt – wir müssen gemeinsam handeln.“

Landrat Eder unterstrich in seinem Grußwort die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis und deren Bedeutung; denn „Katastrophen kennen keine Grenzen“.

Gemeinsam durchtrennten Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, Dritter Bürgermeister Dr. Hans‑Martin Steiger sowie Amtsleiter Andreas Land anschließend ein Band in Stadtfarben und eröffneten damit symbolisch die Außenstelle.

Andreas Land, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz, gab anschließend einen Überblick über die neue Außenstelle, die in einem angemieteten Gebäude untergebracht ist.

Auf rund 980 Quadratmetern ist ein Schwerlastregal mit elf Regalreihen und rund 600 Palettenstellplätzen aufgestellt worden. Das gebrauchte Regal konnte günstig erworben werden und ist mit einem digitalen Lagerprogramm ausgestattet. Zusätzlich wurden ein Teleskoplader sowie eine „Ameise“ (Elektro-Hubwagen) als geeignete Transportkomponenten angeschafft.

Das Gebäude wurde mit einer neuen Schließanlage sowie einer Einbruch- und Brandmeldeanlage, effizienter Beleuchtung, Notstromeinspeisung und redundanter Internetverbindung ausgerüstet.

Amtsleiter Andreas Land ging in seinen Ausführungen insbesondere auf die Funktion der Außenstelle ein: „Wir haben hier eine Fläche geschaffen, die alles enthält – von Feldbetten über Notstromaggregate bis hin zu zusätzlichen Materialien für den Katastrophenschutz. Im Fall einer Großlage ist entscheidend, dass wir rasch reagieren können, Materialien schnell verfügbar sind und die Koordination vor Ort funktioniert.“

Neben dem Lager gibt es auf einer Fläche von 300 Quadratmetern zusätzliche Verwaltungsräume. Das Herzstück bildet dabei der Raum für die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK), der als Redundanz/Backup für die Räume im Keller der Feuerwache am Rennweg dienen soll.

„Bei Hochwasser sagen wir den Menschen, nicht in die Keller ihrer Häuser zu gehen, und die Führungsgruppe geht in der Feuerwache genau dorthin! Das passt nicht!“, verwies Land auf die Notwendigkeit einer Veränderung.

Den neuen Besprechungsraum dürfen alle Blaulichtorganisationen für ihre Schulungen und Fortbildungen nutzen. Land dankte der Stadt, die neben den Mietkosten rund 400.000 Euro in die neue Außenstelle investiert hat.

Mit der Eröffnung des gemeinsamen Katastrophenschutzlagers im Gewerbegebiet Nord hat die Stadt Memmingen einen wichtigen Schritt gemacht: Die Investition schafft eine zentrale Infrastruktur für alle Blaulicht-Einheiten – unter dem Motto „zusaMMen“. In einer Zeit wachsender Anforderungen im Bevölkerungsschutz ist dies ein starkes Zeichen für Vernetzung, Effizienz und Vorsorge.

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