Forschung deckt auf: Ein bestimmtes Verhalten könnte Ihr Einkommen erheblich mindern

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Wer seinen Zigarettenkonsum reduziert, kann mehr verdienen. Das ist die Schlussfolgerung einer Studie. Besonders bei einer Gruppe ist der Unterschied groß.

München – Die Risiken des Rauchens sind allgemein bekannt. Es steigert nicht nur das Risiko für Krebs, verursacht Atemwegserkrankungen und belastet das Herz-Kreislauf-System, sondern beeinträchtigt auch die tägliche Fitness und lässt die Haut vorzeitig altern. Dennoch lassen sich eingefleischte Raucher davon nicht abschrecken. Sie gönnen sich regelmäßig ihre Pausen, um genüsslich zur Zigarette zu greifen. Rauchen beeinflusst jedoch nicht nur die eigene Gesundheit, sondern wirkt sich auch auf die Produktivität am Arbeitsplatz aus. Eine finnische Studie zeigt nun, dass Rauchen das Einkommenspotenzial eines Arbeitnehmers beeinträchtigen kann, insbesondere in Berufen mit körperlicher Anstrengung.

Studie deckt auf: Einkommensverluste bei Rauchern und jungen Arbeitnehmern mit geringer Bildung

Das sind die wesentlichen Ergebnisse der Studie, die jetzt veröffentlicht wurden:

  • Wer täglich eine Packung Zigaretten konsumiert hat einen Einkommensverlust von 1,8 Prozent. Auf 20 Jahre berechnet, bedeutet das, der Zigaretten-Konsum führt zu einem um 36 Prozent niedrigerem Einkommen.
  • Rauchen beeinträchtigt die Arbeitsproduktivität und die physische Leistungsfähigkeit, insbesondere in Berufen mit hohen körperlichen Anforderungen. Das schlussfolgerten die Forscher aus dem Ergebnis, dass die Arbeitszeit pro Packungsjahr (meint: täglicher Konsum einer Zigarettenpackung über ein Jahr) um 0,5 Prozent sinkt.
  • Ex-Raucher weisen keine signifikanten finanziellen Nachteile auf. Heißt demnach auch: Wer früher mit dem Rauchen aufhört, kann möglicherweise Einkommensverluste verhindern. Denn eine Reduktion um fünf Packungsjahre erhöhte das Gehalt der Probanden langfristig um bis zu neun Prozent.
  • Im Rahmen der Studie zeigte sich auch, dass ein hoher Einkommensverlust bei jungen Arbeitnehmern mit geringer Bildung bestand. Ältere Raucher mit besserer Bildung waren davon weniger stark betroffen.

Quelle: Studie „Tabakkonsum im frühen Erwachsenenalter und Arbeitsmarktleistung“

Person raucht Zigarette
Eine Zigarette verkürzt die Lebenszeit bei Männern um 17 Minuten, bei Frauen sogar um 22 Minuten. © Panthermedia/IMAGO

In Deutschland rauchen immer weniger junge Leute

Laut Gesundheitsministerium sterben in Deutschland jährlich 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Insgesamt rauchen 20,1 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren. Männer greifen mit 23,2 Prozent häufiger zur Zigarette als Frauen, die auf 17 Prozent kommen. Bei Jugendlichen sinkt der Trend. Er fiel von 27,5 Prozent im Jahr 2001 auf 6,8 Prozent im Jahr 2023. Auch bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren nimmt das Rauchen laut Bundesministerium ab. 2001 rauchten 44,5 Prozent, 2023 waren es noch 26,3 Prozent. Dies belegt die Drogenaffinitätsstudie 2023 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Zur Langzeitstudie aus Finnland

Insgesamt haben 3596 Teilnehmer, die zwischen 1962 und 1977 geboren wurden, an der finnischen Studie „Cardiovascular Risk in Young Finns Study“ teilgenommen. Die Probanden wurden von 2001 bis 2019 untersucht. Die Forschenden legten den Fokus ihrer Untersuchung auf junge Arbeitnehmer. Der Beobachtungszeitraum umfasste jene im Alter von 24 bis 39 Jahren. Die Forscher interessierte die Verknüpfung von Rauchgewohnheiten und Einkommen unter Berücksichtigung vom Bildungsabschluss. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Oxford University Press publiziert.

Laut der leitenden Forscherin der Studie, Jutta Viinikainen, zeigt sich, dass die negative Beziehung zwischen Rauchen und Erfolg auf dem Arbeitsmarkt bei Menschen mit geringer Bildung stärker ausgeprägt ist. Raucher mit niedrigem Bildungsniveau verdienen im Laufe der Zeit weniger als ihre nichtrauchenden Kollegen. Der Unterschied wird besonders deutlich, wenn das Alter der Personen berücksichtigt wird.

Konkret bedeutet dies, dass bei jungen Menschen mit niedrigem Bildungsniveau ein erheblicher Einkommensunterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern besteht. Rauchen ist „im jungen Erwachsenenalter eng mit langfristigen Einkommensverlusten verbunden, besonders bei gering qualifizierten Menschen“, so Viinikainen gegenüber smartup-news.de.

Finnische Studie stellt Verknüpfung von Einkommen und Rauchen her

Wer das Rauchen aufgibt, tue nicht nur seiner Gesundheit etwas Gutes, sondern könne auch seine finanziellen Chancen verbessern. Rauchen schädigt langfristig das Immunsystem und verkürzt das Leben um 20 Minuten pro Zigarette. Obwohl viele Raucher den Vorsatz fassen, im neuen Jahr mit dem Rauchen aufzuhören, ist dies oft nicht einfach. Viele ersetzen die Zigarette durch kalorienreiche Getränke, nehmen zu oder werden gereizt. So überstehen Raucher Entzugserscheinungen.

Auch in Deutschland gibt es nach wie vor signifikante Gehaltsunterschiede, insbesondere zwischen Frauen und Männern. Zudem leisten Frauen einen erheblichen Anteil als unbezahlte Arbeit. (sthe)

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