Schockierender Funkspruch offenbart, wie Russland mit ukrainischen Kriegsgefangenen umgeht
Ein US-Medienbericht enthüllt einen abgefangenen Funkspruch der russischen Armee, der die systematische Ermordung ukrainischer Kriegsgefangener dokumentieren soll.
Kiew - Die Gespräche über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg werden immer verworrener. Europa, allen voran Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärt, auf einer Linie mit US-Präsident Donald Trump zu sein. Doch: Wie die New York Times (NYT) am Mittwoch (21. Mai) berichtete, will Trump die USA als Vermittler aus den Ukraine-Verhandlungen komplett rausziehen.
Verluste im Ukraine-Krieg: Töten Putins russische Truppen gezielt Kriegsgefangene?
Während der Militär-Experte und Bundeswehr-General a.D. Wolfgang Richter davon ausgeht, dass Putin mindestens die komplette Region Donezk erobern will, hat die ukrainische Armee jetzt sogar eine Motorradkompanie für die Front aufgestellt, um die Russen irgendwie zu stoppen.
Denn: Das brutale Moskau-Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin macht keinerlei Anstalten, die Angriffe seiner Streitkräfte im Nachbarland auch nur annäherungsweise zu unterbrechen oder gar ganz zu stoppen. Ein US-Medienbericht beleuchtet zeitgleich vielmehr, wie grausam einzelne Truppen aus Russland vorgehen sollen. Und zwar, indem sie etwa ukrainische Kriegsgefangene mutmaßlich gezielt töten.
Verluste für die Ukraine: Wladimir Putins Soldaten sollen Kriegsgefangene hinrichten
So berichtet der amerikanische Sender CNN auf seiner Nachrichten-Website von einem abgefangenen, mutmaßlich russischen Funkspruch. Dessen angeblicher Wortlaut lautete: „Nehmt den Kommandanten gefangen und tötet die anderen.“ Ukrainische Beamte haben demnach diesen Funkverkehr von der Front dokumentiert, um Beweise festzuhalten, dass russische Vorgesetzte Soldaten mutmaßlich befehlen, sich ergebende ukrainische Soldaten unter Verstoß gegen das Völkerrecht hinzurichten, schreibt CNN.
Die Informationen lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Ein ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter habe CNN die Aufnahmen zugespielt, heißt es in dem Bericht. Und weiter: Sie scheinen zeitlich mit Drohnen-Aufnahmen einer mutmaßlichen Hinrichtung durch russische Soldaten in der südukrainischen Region Saporischschja im November 2024 zusammenpassen. Zu sehen sind laut CNN sechs mutmaßlich ukrainische Soldaten, die mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegen. Mindestens zwei dieser Soldaten werden kurz darauf offenbar aus nächster Nähe erschossen. Ein weiterer wird abgeführt.
Ukraine-Krieg: Schwere Vorwürfe gegen die russische Armee Wladimir Putins
Die ukrainische Staatsanwaltschaft untersuche den Fall bereits. CNN habe die Aufnahmen einen Forensiker checken lassen, der keine Manipulation festgestellt habe, heißt es weiter. Immer wieder wird die russische Armee mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine beschuldigt. Gegen Zivilisten, wie Anfang 2022 in der Kiew-Vorstadt Butscha. Und gegen feindliche Soldaten, die sich schon ergeben haben. In einem Anfang März 2025 veröffentlichten Bericht beschrieb die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, dass „ukrainische Kriegsgefangene und zivile Gefangene von russischen Behörden gefoltert, über längere Zeit ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten und verschwinden gelassen“ würden.
In dem Bericht ist von „Misshandlungen in Haft“ und „rechtswidrigen Tötungen von Kriegsgefangenen“ die Rede. Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, wird mit den Worten zitiert: „Die Inhaftierung ohne Kontakt zur Außenwelt ist ein systematisches Vorgehen der russischen Behörden, das darauf abzielt, die Gefangenen zu entmenschlichen und zum Schweigen zu bringen. Folter findet in völliger Isolation von der Außenwelt statt.“
Gemeinsamer Artikel 3, Genfer Konventionen
Personen, die nicht direkt an den Feindseligkeiten teilnehmen, einschließlich der Mitglieder der bewaffneten Streitkräfte, welche die Waffen gestreckt haben, und der Personen, die infolge Krankheit, Verwundung, Gefangennahme oder irgendeiner anderen Ursache außer Kampf gesetzt wurden, sollen unter allen Umständen mit Menschlichkeit behandelt werden. (...)
Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg: Russen sollen ukrainische Soldaten vereinzelt hinrichten
Zur Einordnung: Im internationalen Verständnis schützen die sogenannten Genfer Konventionen Personen, die sich nicht oder nicht mehr an den Kampfhandlungen beteiligen. Artikel 3 besagt, dass „Verwundete und Kranke geborgen und gepflegt werden“ sollen. „Angriffe auf Leib und Leben“ sind demnach auf Personen, „welche die Waffen gestreckt haben“, verboten. Ferner verboten sind „Mord jeglicher Art“ und „Hinrichtungen ohne vorhergehendes Urteil eines ordnungsmäßig bestellten Gerichtes“. Ein mutmaßlich russischer Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg zog unlängst besonders viel Aufmerksamkeit auf sich.
Wie der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez im April bei Telegram erklärte, soll ein verifiziertes Drohnen-Video beweisen, wie vier ukrainische Soldaten am 13. März in der Nähe des Dorfes Pjatychatky in der Südukraine brutal hingerichtet wurden, obwohl sie sich nach Gefechten ergeben hätten. Den am Boden liegenden Männern sei zuerst in den Rücken und dann in den Kopf geschossen worden. (pm)