Badeort in Italien zieht Regeln drastisch an: Urlauber müssen sich deutlich einschränken
In einem Badeort an der Oberen Adria sind die Bewohner von Party-Exzesses genervt. Die Stadt setzt jetzt auf strikte Maßnahmen.
Lignano – Bis zum Pfingstwochenende ist es zwar noch einige Zeit hin. Doch der Lignano Sabbiadoro in Nord-Italien bereitet sich jetzt schon vor. Denn wie jedes Jahr überrennen Tausende junge Urlauber aus Deutschland und Österreich den kleinen Ort an der Adria. Das Motto lautet dann drei Tage „Tutto Gas“. Trotz strikter Regeln endete Pfingsten 2024 in Alkohol-Exzessen und Chaos. Um das zu verhindern, müssen sich Urlauber auf verschärfte Sicherheitsmaßnahmen gefasst machen, berichten lokale Medien.
Touristen-Ansturm an Pfingsten: Italienischer Badeort Lignano wappnet sich
Verstärkte Kontrollen, strengere Vorschriften für den Ausschank und Verkauf von Alkohol, Beschränkungen für Musik in Lokalen sollen die Situation an dem Pfingstwochenende 2025 verbessern. Neben regelmäßigen Kontrollen sollen zudem mehr Toiletten und Abfallbehälter aufgestellt werden, heißt es bei messaggeroveneto.it.

Hotels und Vermieter von Ferienapartments sollen aktiv eingebunden werden, um die Italien-Urlauber für die Regeln in der Stadt zu sensibilisieren. Wie in den vergangenen Jahren setzt der beschauliche Ort auf Polizei-Präsenz zur Abschreckung. Einsatzkräfte der Polizei aus Kärnten und Südtirol sollen an Ort und Stelle ihre lokalen Kollegen unterstützen. Auch eine Hundeeinheit aus Trient sei wieder im Einsatz.
Ziel sei es, die „Lebensqualität der Stadt zu verbessern und einen nachhaltigen Tourismus zu fördern“, so die Stadtverwaltung Lignano. In den kommenden Wochen soll eine gezielte Kommunikation im Ausland starten, um Touristen und Betreiber zu informieren.
Italienischer Badeort Lignano: „Klare Botschaft an ausländische Gäste“
„Wir müssen den ausländischen Gästen klare Botschaften vermitteln, und eine davon lautet sicherlich ‚keine Musik am Strand‘, um ein Gedränge am freien Strand zu vermeiden, der jedes Jahr zu einer regelrechten unkontrollierten Party wird“, sagte Stadträtin Liliana Portello auf einem Treffen mit Verantwortlichen. Dabei wurde Portello laut udinetoday.it sogar ziemlich deutlich: „Das Hauptziel besteht darin, unhöfliches Verhalten und Exzesse junger Österreicher zu unterbinden, die Lignano Sabbiadoro für ihren ‚Spring Break‘ wählen.“
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7000-Einwohner Badeort in Italien an Pfingsten von Touristen überrannt
Im vergangenen Juni hatten Bewohner des 7000-Einwohner-Ort eine Petition gestartet und Maßnahmen gegen den ungeregelten Besucheransturm gefordert. 1546 Bürger unterzeichneten „Stoppt die Verwahrlosung während der Pfingstfeierlichkeiten“. Über 80.000 Touristen werden an Pfingsten in Lignano erwartet. Davon allein 20.000 aus Österreich, berichtet das ORF.
Was sich gehört, oder was stört, ist in Lignano zunehmend ein Problem. Es gibt inzwischen Bikini und Badehosen-Verbot. Auch der Verkauf von Wassermelonen ist verboten. Das klingt skurril. Doch laut lokalen Medien werden Wassermelone gerne geworfen, beispielsweise in auch schon einmal in Brunnen.
Overtourismus – Massentourismus in Italien ist besonders in Touristen-Hotspots zu spüren. Venedig versucht mit Tagestickets den ständigen Urlauberstrom einzudämmen. Mailand geht gegen das wilde Nachtleben vor, und verbietet unter anderem Eis nach Mitternacht. (ml)