Etliche Fragen rund um den braunen Behälter: So klappt es mit der Biotonne

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Wohin mit dem Biomüll? © Sina Schuldt/dpa

Die Einführung der verpflichtenden Biotonne im Landkreis rückt näher. Nach einer per Brief versanten Bürger-Info erreichen den Abfallwirtschaftsbetrieb erste Rück-Fragen.

Fürstenfeldbruck – „Bisher hatten wir ja eher ein exotisches System. Letztlich führen wir jetzt etwas ein, was es in vielen Landkreisen schon gibt“, sagt Stefan Mayer, Chef des kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB).

Einige der bisher eingegangenen Rückmeldungen beziehen sich beispielsweise auf die Frage, ob man die Tonne gegebenenfalls mit einem Nachbarn teilen darf, berichtet Mayer auf Nachfrage. Antwort: Ja, darf man, auf Antrag. Weitere Fragen beziehen sich darauf, was alles in die Tonne darf und ob auch Rasenschnitt erlaubt ist. Eine Hausverwaltung habe moniert, dass es künftig keine 1,1 Kubikmeter mehr gebe, erzählt Mayer. Tatsächlich seien 240-Liter-Behälter die größten, die angeboten werden, sagt Mayer. Das liege am Gewicht. Man rechnet damit, dass die Biobehälter künftig dichter befüllt werden als es mit den Biosäcken (viel Luft mit dabei) der Fall war.

Detektoren für Fremdstoffe

Ein einziges Thema, das extrem viele Leute beschäftigt habe sich bislang aber nicht herauskristallisiert, erzählt Mayer. Auch eine generelle Ablehnung der Tonne sei im AWB noch nicht angekommen. Wie er außerdem in diesem Zusammenhang berichtet, werde es wahrscheinlich eine Detektion am Entsorger-Fahrzeug hinsichtlich in die Biotonne geworfener Metalle – etwa Batterien – geben. Denkbar sei, eine betroffene Tonne mit einem Warnhinweis zu versehen und sie gegebenenfalls beim nächsten Mal nicht mehr mitzunehmen. Das müsse aber noch im Detail geklärt werden, wenn der Vertrag mit einer Entsorgungs-Firma steht. Insgesamt müsse der Bioabfall für die spätere Verwertung gute Qualität haben, betont Mayer. Und die Auflagen für die Ausbringung von Gärresten nach der energetischen Verwertung würden immer größer – Batterien gehen gar nicht.

Filter sollen eine Verbesserung sein

Die Filter, die in den Deckeln der Tonnen eingebracht sind und die Geruchsbildung vermeiden sollen, verteidigt Mayer als Verbesserung gegenüber den Tonnen in anderen Landkreisen. Natürlich werde man nach einiger Zeit die Idee analysieren und gegebenenfalls nachsteuern. Aus Landkreisen, die die Filtertonnen gewählt habe, gebe es aber positive Rückmeldungen.

Prinzipiell gilt: Die Biotonnen werden vom Landkreis zur Verfügung gestellt. Die Behälter sind mit einem Chipsystem (Ident) ausgestattet. Es wird keine eigene Gebühr enthoben, der Preis ist inbegriffen. Die Tonnen wollen im Herbst/Winter 2024 ausgeliefert werden. Die genauen Maße der Tonnen stehen noch nicht fest. Grundsätzlich besteht die Pflicht zur Nutzung der Biotonne. Eine Befreiungsmöglichkeit für Haushalt mit Eigenkompostierung besteht jedoch.

Die Tonne stelle jedoch eine ideale Ergänzung zur Selbstkompostierung dar. Denn anders als im Kompost können in der Tonne auch Speiseabfälle, Fleisch- und Fischreste sowie verdorbene Lebensmittel entsorgt werden. Gartenabfälle sind in der Biotonne nur in Kleinstmengen erwünscht. Insgesamt ist es das Ziel, mit der Biotonnen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Beschwerden laut wurden allerdings bereits, weil vorhandene Tonnen nicht weiter verwendet werden können. Das sei nicht nachhaltig, hieß es.

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