„Komod“-Festival: Feiernde trotzen Schlamm und Nässe – Starkregen sorgt für Zwangspause
Am Wochenende gehörte der Weilheimer Süden wieder ganz den Besuchern des „Komod“-Festivals. Der guten Stimmung konnte selbst der Regen keinen Abbruch tun, der die Veranstaltung kurzzeitig zur Unterbrechung zwang.
Weilheim – Selbst als die Sonne bereits verschwindet und den Himmel über der Ammer gelb-orange einfärbt, strömen noch Feiernde auf das Festival-Gelände des „Komod“ in der Weilheimer Au. Bereits zum fünften Mal hat sich das Waldstück im Süden der Stadt heuer in ein liebevoll hergerichtetes Outdoor-Wohnzimmer verwandelt, in dem vier Tage lang ausgiebig gefeiert wird – und wo sich an jeder Ecke etwas Kurioses entdecken lässt. So sprießen am Rand der Trampelpfade zwischen den sechs Bühnenbereichen Schwammerl mit violetten Samt-Kappen aus dem Boden, und über den Tanzenden schweben fantastische Figuren in der Luft, die so wirken, als kämen sie aus einer anderen Galaxie und hätten dem „Komod“ nur einen kurzen Besuch abgestattet. Gut einen Monat lang war das 120-köpfige Team, das hinter dem Musik- und Kultur-Festival steht, mit dem Aufbau beschäftigt.
Neben der großen Bandbreite an Musik-Acts, Bühnen, Essensangeboten und Workshops sind es diese Details, die bei den Tausenden Besuchern besonders gut ankommen und viele seit Jahren immer wieder aufs „Komod“ ziehen. „Es ist wirklich gigantisch, was das Team auf die Beine gestellt hat“, zeigt sich etwa Besucher Christian Noll begeistert. Der 59-Jährige aus Dießen ist dieses Jahr schon zum dritten Mal bei dem Outdoor-Festival dabei, er hat sich ein Vier-Tages-Ticket geholt, um das Festival in vollen Zügen zu erleben.
„Komod“-Festival 2024: Mit Stroh gegen den Schlamm
Während Noll und viele andere das Festival in den vergangenen Jahren bei bestem Sommerwetter genießen konnten, spielte das Wetter dieses Jahr nicht durchgehend mit. So regnete es vor allem an den ersten beiden Tagen immer wieder, am Freitagabend sogar so heftig, dass die Besucher zwischenzeitlich das Gelände verlassen mussten. Per Lautsprecherdurchsagen und Instagram-Posts wurden die Gäste dazu aufgerufen, sich auf den Campingplatz und in die angebotenen Schutzräume zurückzuziehen. Wie Veranstalter Christian Botsch erzählt, hatte man schon am Nachmittag die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes bekommen und sich entsprechend vorbereitet. Dank der guten Zusammenarbeit mit Technischem Hilfswerk, Feuerwehr, Rettungsdienst und Team sowie dem „vorbildlichen“ Verhalten der Gäste sei die Räumung sehr strukturiert abgelaufen, sagt Botsch. Nach drei Stunden konnte man das Gelände größtenteils vom Wasser befreien, die Feier ging gegen 23 Uhr weiter.

„Bei der Räumung sind alle ganz ruhig geblieben“, erzählt Kevin Featherstone. Der 29-Jährige aus Nordschottland, der mit Gummi-Elfenohren, glänzendem Sakko und lila-getönter Sonnenbrille auf dem „Komod“ feiert, wartete am Freitag mit seinen Freunden im Auto, bis der Wolkenbruch vorübergezogen war. „Es hat etwas gedauert und danach war kurz unklar, welcher DJ wo auflegt. Aber die Stimmung war nach wie vor gut.“
Freilich sorgte der starke Regen dafür, dass sich der Waldboden binnen kurzer Zeit in eine tiefe Schlammschicht verwandelte. Doch die Veranstalter, die sich schon seit Beginn der Woche auf ein regenreiches Wochenende eingestellt hatten, waren vorbereitet: Zentimeterhoch verteilten sie immer wieder Stroh und Kies auf dem Boden, um das Gelände wieder tanzbar zu machen.
„Entspannter Sanitätsdienst“
Selbst am Samstagabend, als es schon eine Weile nicht mehr regnet, fahren noch Helfer mit Schubkarren das Stroh durch den Wald. Den Feiernden scheint der Schlamm aber gar nicht viel auszumachen. Manche sind einfach in ihre Gummistiefel geschlüpft, andere tanzen gleich barfuß. Und am nächsten Tag stehen schon kaum noch Wölkchen am Himmel.
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Das „Komod“ ist bekannt für seine friedliche Stimmung und den respektvollen Umgang der Besucher untereinander. Selbst die Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes berichten von „einem sehr entspannten Sanitätsdienst mit sehr entspannten Gästen“. Größere Einsätze habe es demnach nicht gegeben, „nur ein paar Pflaster und ein Wespenstich“, so die Bilanz für Samstag. „Unterm Strich“ spricht auch Christian Botsch von einer ruhigen und gelungenen Veranstaltung. „Wir sind sehr zufrieden.“