Wacken-Abreise als Herausforderung – Dieses Auto macht viele fassungslos
Die Abreise vom Wacken Open Air gestaltet sich schon vor Festival-Ende für viele schwierig – ein Anblick sorgt für viel Kopfschütteln.
Wacken – Festival-Besucher in Nöten! Einmal mehr hat die große Schlammschlacht dieses Jahr die Wacken-Besucher heimgesucht. Es kam zu bedenklichen Situationen – und eine Besucherin schwänzte einfach einen Tag den Infield-Besuch. Andere ließen sich die Freude am Metal-Großfestival so überhaupt nicht vermiesen, selbst wenn der Headliner ihnen nicht taugte, schließlich lautet das Motto „Rain or Shine“ und gehört mieses Wetter ja irgendwie dazu zum Wacken Open Air.
Im Grundsatz wissen Veranstalter und Gäste auch Bescheid, dass es haarig wird bei der Abreise – und so manches Fahrzeug nicht aus eigener Kraft mehr den Campingplatz verlassen kann. Gegen festgefahrene Autos sind zahlreiche Wacken-Trecker im Einsatz, die das Gefährt dann rausziehen. Die Wacken-Macher wiesen aber darauf hin: Autos, die einmal abgeschleppt wurden, dürfen nicht zurück aufs Gelände. Vor dem Hauptabreisetag Sonntag haben die Veranstalter gesammelte Verhaltensregeln veröffentlicht.
Darunter: „Erwartet Wartezeiten, wenn ihr Sonntag fahrt“, „Befestigt euren Abschlepphaken“, „seid vorbereitet, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben, wenn notwendig“. Dazu kommt, am besten die Nachtstunden für die Abreise zu nutzen – und natürlich nüchtern und fit zu sein und sich nicht unter Alkoholeinfluss ans Steuer zu setzen, die Polizei werde Kontrollen durchführen. Auch wichtig, weil Betrüger unterwegs sein könnten: „Abschleppen ist immer kostenlos“ und „nutzt nur die offiziellen Traktoren, sie sind mit einem WOA-Aufkleber markiert.“
Wacken-Besucherin: „Gestern 7 Stunden auf Traktor gewartet. Der hat seinen Job gut gemacht“
Doch schon am Samstag wird klar: Die fleißigen Helfer tun, was sie können, geraten aber an ihre Grenzen. Sie können eben nicht überall gleichzeitig sein. „Gestern 7 Stunden auf Traktor gewartet. Der hat seinen Job gut gemacht. Konnte dann um 23 Uhr los“, schreibt eine Nutzerin bei Facebook. „Seit zwei Stunden kein Trecker mehr auf W4 unterwegs, viele brauchen Hilfe“, berichtet ein anderer. Eine Userin wirbt um Verständnis: „Dass es dauern kann, bis man wo rausgezogen wird, müsste doch jedem klar sein.
Wer nach Wacken fährt, weiß, auf was man sich da einlässt. Die Traktoren sind sicher schon alle im Einsatz, können halt nicht überall gleichzeitig sein. Also habt Geduld.“

Wacken-Ärger um angeblich besonders unbelehrbaren Autofahrer
Leider vergessen nicht nur manche die Geduld, sondern auch die gute Kinderstube. In einem Fall berichtet ein Besucher, er habe mitbekommen, wie ein Traktor-Helfer angeraunzt worden sei. Und eine besonders drastische Szene, was die Abreise betrifft, schildert ein Nutzer in einer großen Wacken-Facebook-Gruppe und auf seinem eigenen Profil. Die Details lassen sich von unserer Redaktion nicht verifizieren, eine Kontaktaufnahme blieb zunächst unbeantwortet.
Wir geben die Schilderung dennoch unter Vorbehalt wieder, weil sie schon in der ersten Stunde sehr viel Aufmerksamkeit generiert. Sein Vorwurf von Campingplatz M: „Hier gibt es leider Leute, die es so eilig haben vom Feld zu kommen, dass sie vorsätzlich in die Rettungsgasse fahren und natürlich auch stecken bleiben, um ein schnelleres Abschleppen zu erzwingen.“
In den Kommentaren findet sich eine Menge Fassungslosigkeit. „Wäre jemand für eine Blacklist, hat nix auf nem Festival zu suchen“, heißt es da. Und: „Tja, Rücksicht ist für einige ein Fremdwort. Spiegelt leider die heutige Gesellschaft wider.“ Ein anderer Wacken-Fan hat eine Idee: „Ich würde solche Stülpkarpfen nur aus dem Weg ziehen, sodass der Rettungsweg wieder frei ist und dann stehen lassen.“ Bestätigt ist jedenfalls der Vorsatz nicht – es könnte sich auch einfach um ein steckengebliebenes Auto handeln. Auch, dass es sich um eine Rettungsgasse handelt, ist nicht gesichert. Der Besucher scheint die Szene aber durchaus genau beobachtet zu haben.
Wacken-App versendet Push-Nachricht: „Metalheads, bitte haltet die Rettungswege für Einsatzkräfte frei“
Wahrscheinlich unabhängig davon ist der Appell, den das Wacken-Team am Samstag um 13.21 Uhr über die offizielle App verschickte: „Metalheads, bitte haltet die Rettungswege für Einsatzkräfte frei. Parkt eure Fahrzeuge nicht in diesen Bereichen. Wir sind sonst gezwungen, sie kostenpflichtig abzuschleppen.“ Es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass die tapferen Trecker-Fahrer nicht zu viel Zeit hierauf verschwenden müssen, um so vielen Besuchern helfen zu können wie nur möglich. Für Ärger bei einem Wacken-Gast sorgte der Preis für sein Frühstück. (lin)