Wacken-Besucherin reicht’s: Sie bleibt auf Campingplatz und schaut Livestream
Eine Wacken-Besucherin macht es sich lieber auf dem Campingplatz gemütlich, statt durch den Schlamm zu stapfen. Ihr Posting sorgt für hunderte Reaktionen.
Wacken – Das Wacken Open Air gilt als eines der größten Heavy-Metal-Festivals der Welt und zieht jährlich Zehntausende Fans nach Schleswig-Holstein, 2025 sogar einen Schlager-Star. Vielen ist es wichtig, so viel Zeit wie möglich auf dem sogenannten Infield zu verbringen und einer Band nach der anderen zu lauschen. Doch wenn Dauerregen das Festivalgelände in ein Schlammfeld verwandelt, gibt es teils auch alternative Lösungen, um den Tag zu verbringen.
Eine Wacken-Besucherin sorgte am Freitag (1. August) um 19.22 Uhr mit einem Facebook-Posting in einer großen Fan-Gruppe für Aufsehen, das binnen 14 Stunden mehr als 500 Likes und dutzende Kommentare sammelte. Das Foto zeigt die entspannte Situation auf dem Campingplatz: Zu sehen sind die Beine einer Person, die in einem Campingstuhl sitzt und ein Glas in der Hand hält. Die Flüssigkeit im Glas ist klar und durchsichtig – ob es sich um Wasser, Sekt oder ein anderes Getränk handelt, ist nicht eindeutig erkennbar. Im Hintergrund erstreckt sich eine sattgrüne Wiese mit mehreren Zelten in verschiedenen Farben, und das Sonnenlicht taucht die gesamte Szenerie in warmes Licht – ein krasser Kontrast zum matschigen Festivalgelände.
Wacken-Besucherin hat genug: „Der Schlamm konnte mich heute mal ... Livestream hat geregelt“
„Der Schlamm konnte mich heute mal ... Livestream hat geregelt“, schreibt sie dazu. Detaillierter schildert sie den Grund für diese ungewöhnliche Festival-Alternative in den Kommentaren. Die Wacken-Besucherin erklärt: „Nach tagelanger Schlammparty ... Heute interessieren mich die meisten Bands eh nicht, von daher hat heute der Livestream gereicht.“ Das erinnert etwas an die harte Entscheidung eines Nutzers, der enttäuscht dem Headliner den Rücken kehrte und lieber den Grill anwarf.
Tatsächlich hatte Dauerregen das Wacken-Gelände in ein Schlammfeld verwandelt. Nach Angaben von Festivalgründer Thomas Jensen fielen rund 40 Liter Regen pro Quadratmeter – weite Teile des Areals versanken im Matsch, an vielen Stellen bildeten sich größere Wasserflächen.
Die Veranstalter reagierten mit einem Großaufgebot: Statt der geplanten 800 Kubikmeter Hackschnitzel kamen mehr als 3000 Kubikmeter zum Einsatz, um die Spielflächen begehbar zu machen. „Das ist natürlich hart“, sagte Jensen. „Wir hätten lieber einen anderen Plan rausgeholt für Sonnenschein.“ Immerhin gab der Deutsche Wetterdienst am Donnerstag Entwarnung: „Das Schlimmste ist vorbei.“ In den Folgetagen zeigte sich dann tatsächlich die Sonne, wie auf dem Foto der Facebook-Nutzerin. Doch der Schlamm blieb an vielen Stellen heftig.
„Du fährst nach Wacken und guckst dann Livestream?“
Die Reaktionen auf das entspannte Campingplatz-Posting fielen gemischt aus. Ein User fragte amüsiert für mehr als 20 Likes: „Du fährst nach Wacken und guckst dann Livestream?“ Ein anderer kommentierte anerkennend: „Alles richtig gemacht, unabhängig vom Schlamm, das Lineup ist dieses Jahr nicht soooo toll.“
Bei einem Ticketpreis von stattlichen 333 Euro für das komplette Festivalticket ist die Entscheidung, dem Schlamm-Chaos zu entgehen, nicht für alle nachvollziehbar. Doch mehrere Personen teilten ähnliche Erfahrungen mit den widrigen Bedingungen: „Wir heute Abend auch. Und morgen ... mal schauen. Es regnet schon wieder, von daher wird es noch schlimmer“, schrieb eine Nutzerin. Ein weiterer Besucher berichtete: „Ich hab meinen Blasen an den Füßen heute auch eine Ruhepause gegönnt.“ Die körperlichen Strapazen des Festivals bei schlechtem Wetter wurden in mehreren Kommentaren thematisiert.
Wacken-Besucherin hat noch viel vor – und will bei jedem Wetter zu Within Temptation
Frisch entspannt hat die Besucherin aber noch einiges vor und schrieb entschlossen: „Morgen gehe ich definitiv für Within Temptation runter, egal welches Wetter... & wenn‘s schneit.“ Der offizielle Livestream zum Wacken Open Air läuft übrigens bei MagentaMusik und MagentaTV – das als Information für alle, die es auf dem Campingplatz ebenfalls gemütlicher finden. Ein anderer Besucher zeigte sich stinksauer über den Preis seines Wacken-Frühstücks. (lin)