Trump-Schock in Ministerium: US-Präsident geht gegen „anti-christliche“ Mitarbeiter vor

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Geht es nach Donald Trump, sollen Beamte ab sofort einander denunzieren. Den Anfang macht das Außenministerium, weitere Ministerien sollen folgen.

Washington, D.C. – Die Trump-Regierung geht in den USA weiter gegen die Meinungsfreiheit vor. Berichten zufolge sollen Angestellte des US-Außenministeriums angewiesen worden sein, über Kollegen zu berichten, die sich „anti-christlich“ verhalten oder „Voreingenommenheit“ gegenüber der Religion zeigen. Das Portal Politico, dem eine Kopie eines internen Telegramms vorliegt, berichtet darüber. Ein entsprechendes Dekret hatte Donald Trump bereits unterzeichnet.

Laut Politico arbeitet das von Marco Rubio geleitete Ministerium mit einer Arbeitsgruppe zusammen, die Informationen sammeln soll. Mitarbeiter des Außenministeriums werden aufgefordert, „anti-christliches“ Verhalten anonym zu melden. Ein entsprechendes Schreiben sei an alle US-Botschaften verschickt worden.

Donald Trumps radikaler Umbau: Beamte von neuer Anordnung schockiert

Die anonymen Berichte sollen möglichst detailliert sein und Namen, Datum sowie Ort der „anti-christlichen“ Vorfälle enthalten. In dem internen Schreiben wird zudem dazu aufgerufen, möglichst viele Kolleginnen und Kollegen über die neue Hinweisstelle zu informieren. Damit setzt Donald Trump seinen radikalen Umbau der US-Politik fort.

Mehrere Beamte des Außenministeriums sollen schockiert auf die Anweisung reagiert haben. Politico schreibt, dass die Trump-Anordnung eine Kultur der Angst schaffe. Ein anonymer Beamter verglich die Situation mit „The Handmaid’s Tale“, einer TV-Serie, in der eine fundamentalistische Gruppierung nach einem Putsch die Macht in den USA übernimmt und ein christlich-faschistisches System errichtet.

Donald Trump macht sich seit Jahren die Anliegen christlich-rechter Gruppen zu eigen und genießt bei ihnen starken Rückhalt. © Montage: Imago / Win McNamee/Pool/AFP

Trump will „anti-christliche“ Strukturen innerhalb der US-Regierung „auslöschen“

Die Anordnung basiert auf einem der vielen Dekrete, die Donald Trump kurz nach seinem Amtsantritt unterzeichnete. Bei einem „Nationalen Gebetsfrühstück“ erklärte er Anfang Februar, dass die eingerichtete Taskforce die Aufgabe habe, „anti-christliche Voreingenommenheit“ in den Regierungsstrukturen „auszulöschen“ und „anti-christliche Gewalt und Vandalismus in unserer Gesellschaft verfolgen“.

Donald Trump präsentierte sich dort als entschlossener Verteidiger der Christen im Land. Auch wenn derzeit „nur“ das Außenministerium betroffen ist, sollen laut Trump weitere Ministerien folgen. Weiter kündigte er an, auch im Justizministerium, in der Steuerbehörde IRS und im FBI aufräumen zu wollen.

Schon seit Jahren macht sich Donald Trump die Anliegen christlich-rechter Gruppen zu eigen und genießt bei ihnen starken Rückhalt. Auch Trumps strafrechtliche Verurteilung in der Affäre um die Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin hat daran nichts geändert.

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