Windrad im Wartestand: Trafo-Defekt wirft Otterfinger Anlage zurück

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Defekter Trafo: Bei der Inbetriebnahme des Otterfinger Windrads zickte die Technik. Bis spätestens 18. Juli, wenn unter der Anlage die große Eröffnungsfeier des Windparks stattfindet, soll sich der Rotor drehen. © Thomas Plettenberg

Noch immer stehen zwei der drei Windräder im Hofoldinger Forst. Der Betriebsstart der Otterfinger und Ayinger Anlage zieht sich. Während der Ayinger Rotor am 3. oder 4. Juli erstmals Schwung aufnehmen könnte, wird Otterfing wohl erst nächste Woche starten. Spätestens zur großen Eröffnung des Windparks am 18. Juli sollten alle drei Anlagen laufen – so ist der Plan.

Otterfing – Dieser Termin steht fix. Am Freitag, 18. Juli, laden die Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH sowie ihre drei Gesellschafter – die Gemeinden Otterfing, Sauerlach und Aying – zu einer Eröffnungsfeier des kleinen Windparks entlang der Autobahn ein. Für die Energiewende ein Leuchtturm-Projekt mit drei Leuchttürmen, ins Werk gesetzt nicht von Investoren, sondern von drei Gemeinden und ihren Bürgern.

Die Beteiligten wollen das Ende einer 13-jährigen Planungs- und Bauzeit gebührend feiern, geplant ist die Veranstaltung unter dem Otterfinger Windrad – das dann hoffentlich endlich arbeitet. „Zur Feier sollte auch die Otterfinger Anlage spätestens in Betrieb sein“, sagt Martin Sterflinger, Geschäftsführer der GmbH, auf Anfrage. Denn während das Sauerlacher Windrad schon fleißig rotiert (wir berichteten), standen bis gestern die Rotoren in Aying und Otterfing noch.

Die Ungeduld wächst. Die Gemeinden und die GmbH waren bis dato davon ausgegangen, dass der 1. Juli als Stichtag gesetzt ist, an dem Hersteller Enercon alle drei Anlagen ans Netz gebracht haben muss. „Dieser Zeitplan wurde uns als Ziel des Herstellers kommuniziert“, berichtet Sterflinger. Wie sich gezeigt habe, räumt das Vertragswerk dem Hersteller aber sogar einen Spielraum bis Ende August ein.

„Wir alle wollten einen möglichst zeitigen Betriebsstart“, sagt Sterflinger. Da es sich bei den drei Anlagen um neue Modelle des Herstellers handle, hätten sich beim Anlauf der Technik aber unerwartete Verzögerungen ergeben. „Man darf nicht vergessen, dass wir hier drei leistungsstarke Kraftwerke in Betrieb nehmen und ans Netz anschließen.“

Besonders beim Otterfinger Windrad zwickt es. Ein Defekt im Trafo, der hoch oben in der Gondel sitzt, hat die Arbeiten zurückgeworfen. „Zwei Inbetriebnahme-Teams arbeiten sehr fleißig“, versichert der Geschäftsführer. Es dürfte jedoch nächste Woche werden, ehe sich der Otterfinger Rotor in Bewegung setzt, „wenn alles gut geht“, sagt Sterflinger.

Bessere Nachrichten gibt es von der Ayinger Anlage. Am heutigen Donnerstag oder morgigen Freitag soll dort der Probebetrieb starten, um zu sehen, ob und wie der erzeugte Strom durchläuft ins Umspannwerk.

Sauerlacher Anlage verdient bereits Stromgeld

Die Sauerlacher Anlage hat schon mehrere Betriebstage hinter sich. Allein die drei ersten Tage im Mai bescherten der GmbH einen Stromertrag von 7000 Euro. Laut Energiemonitor der Bayernwerke erzeugte das Windrad am 23. Juni stolze 48 000 Kilowattstunden. „Dabei ist der Sommer nicht die ertragsreichste Zeit“, sagt Sterflinger, „der stärkste Wind weht im Frühjahr und Herbst.“

Jetzt im Sommer, wenn nachts kaum Wind weht, werden die Anlagen gezielt abgeschaltet. „Wir testen, ob Fledermäuse unterwegs sind, und werten die Daten dann aus, um den weiteren Betrieb anzupassen“, sagt der Geschäftsführer. Die Fledermaus-Abschaltung sei Teil der Genehmigungsauflagen. Gestoppt wird der Betrieb sonst nur, wenn ein Sturm zu mächtig wird. „Dann drehen die Anlagen sicherheitshalber aus dem Wind“, erklärt Sterflinger.

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