Schwere Unwetter im Alpenraum: Österreich-Ort schlimm getroffen – Feuerwehr spricht von „dramatischen Szenen“
Sirenen warnen Bewohner. Häuser sind vom Wasser eingeschlossen. Eine reißende Sturzflut wälzt sich durch ein Dorf in Österreich.
Kremsbrücke – Die Unwetterserie in den Alpen geht unerbittlich weiter. Schwere Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen lösten am Sonntagabend (21. Juli) in einer Ortschaft in Kärnten (Österreich) Zivilschutzalarm aus. Bewohner sollten sich in höhere Stockwerke in Sicherheit bringen. Wassermassen überfluteten Häuser und Keller, teilt die Feuerwehr Spittal Drau am Montagfrüh mit. Selbst für die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Helfer war es zeitweise zu gefährlich, sich dem reißenden Fluss zu nähern.
„Verheerende Folgen“: Schwere Unwetter in Österreich – Zivilschutzalarm in Kärnten
„Dramatische Szenen“ spielten sich laut dem Bezirksfeuerwehrkommando Spittal Drau in Innerkrems und in der Ortschaft Kremsbrücke im Liesertal am späten Nachmittag und am Abend ab. In kürzester Zeit waren etwa 110 bis 130 mm Niederschlag in Innerkrems gefallen. Das Unwetter zog zwar weiter, doch die Folgen für die Bewohner der Gemeinde Kremsbrücke seien „verheerend gewesen“. Menschen kamen nicht zu Schaden, hieß es.

Österreich-Unwetter: ORF-Meteorologe teilt Videos von Kremsbach-„Sturzflut“
Was das tatsächlich bedeutet, zeigen Videos in sozialen Netzwerken. In einem Clip ist sogar genau der Moment, in dem sich die Katastrophe unaufhaltsam aufbaut, zu sehen. Der Bachpegel steigt plötzlich deutlich an, der Strom führt unzählige Baumstämme mit sich. Offenbar hat ein Bewohner der Gegend diese Naturgewalt mit seinem Smartphone gefilmt.
„So schnell kann es bei einer Sturzflut gehen. Kremsbrücke in Kärnten heute Abend“, schreibt ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber zu diesem Video. In den Post-Kommentaren teilt der österreichische Wetterexperte kurz darauf weitere Aufnahmen.
In dem Video pflügen sich braune schlammige Wassermassen durch das Bachbett ins Tal. „Zwischen Innerkrems und Winkl sind durch ein fast vier Stunden lang stationäres Gewitter über 130 l/m² Regen gefallen“, schreibt Oberhuber. „Laut LAWZ tritt der örtliche Bach über die Ufer.“
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Schwere Unwetter in Österreich – Kontakt zu Ortschaft komplett abgebrochen
Wegen der Überflutungsgefahr für die Ortschaft wurde um 20.28 Uhr die Zivilschutzwarnung und wenige Minuten später um 20.44 Uhr der Zivilschutzalarm ausgelöst. Bewohner sollten in den Gebäuden bleiben und höhere Stockwerke aufsuchen.
Laut dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Kremsbrücke, Josef Glanzer, war es zu gefährlich gewesen, sich dem Bach oder dem Fluss zu nähern. Selbst die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Helfer können mit Einbruch der Dunkelheit einige Bereiche nicht mehr betreten.
Telefon und Funkkontakt war in den Abendstunden unterbrochen. Kontakt in die Innerkrems unmöglich. Die Lage laut den Einsatzkräften unübersichtlich. Kurz nach Mitternacht ging der Pegel zurück.
Die Innerkremser Landstraße L19 bleibt nach Angaben der Feuerwehr für mehrere Tage gesperrt, auch die Katschberg Bundesstraße B99 im Bereich Kremsbrücke wurden gesperrt. Hier sei das Ausweichen auf die A10 möglich. Über weitere Maßnahmen soll am Montagmorgen ein Krisenstab beraten.
Einige erinnern sich vielleicht noch an die Bilder aus Deutschfeistritz in der Steiermark. Wassermassen drückten Autos gegen Häuserwände, Menschen wurden in Autos in den Fluten eingeschlossen. Der Feuerwehr Kommandant musste bei dem Unwetter Anfang Juni hilflos zusehen. (ml)