Personalhaus für Seegut-Mitarbeiter in Bad Wiessee: Athos bessert bei Fassadengestaltung nach

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Die Gestaltung der Fassade des künftigen Personalhauses, hier die West- und Südansicht, hat Athos noch einmal überarbeitet. Das Mauerwerk wird nun stärker betont, wie die Visualisierung zeigt. © Architekturbüro Plitzko

Demnächst wird der einstige Bayerische Hof in Bad Wiessee dem Erdboden gleich gemacht. An seiner Stelle lässt Athos ein Personalhaus entstehen. Bei der Gestaltung des Gebäudes hat die Strüngmann-Firma noch einmal nachgebessert.

Bad Wiessee - Während auf der Riesenbaustelle des künftigen Hotels Seegut die ersten Gebäude in die Höhe wachsen, ging es in der Sitzung des Wiesseer Bauausschusses am Donnerstagabend (17. Juli) um einen „Ableger“ des Großprojekts: Für das Arbeitnehmerwohnheim an der Münchner Straße – dort, wo der ehemalige Bayerische Hof/Wienerwald seine letzten Tage fristet – hatte die Firma Athos eine Tektur beantragt. Die Änderungen, die vom Kreisbaumeister angeregt worden waren, betreffen ausschließlich die Gestaltung des Gebäudes. An seiner Größe ändert sich nichts.

Athos will „voralpenländische Architektur“ aufgreifen

Im Gegenteil. „Der Baukörper ist optisch kompakter geworden“, erläuterte Seegut-Geschäftsführer Eric Heppt dem Ausschuss. Zugunsten einer „voralpenländischen Architektur“ werde in der neuen Planung das Mauerwerk stärker betont, die Fassade werde durch das Vorziehen einzelner Gebäudeteile besser gegliedert, die zunächst geplanten umlaufenden Balkone fallen weg. Für den Ladenbereich im Erdgeschoss wurde laut Heppt ein eigener Arkadenweg geschaffen, die Haupteinfahrt wurde auf die Nordseite des Gebäudes verlegt, somit könne im Süden eine Terrasse entstehen. Nachdem Athos die Zahl der Mitarbeiter-Appartements von 44 auf 42 reduziert hat, können zudem zwei problematisch anzufahrende Stellplätze an der Münchner Straße entfallen.

Im Sommer 2028 soll das Personalhaus für die Seegut-Mitarbeiter stehen

Heppt sprach von einer „optischen Optimierung“ und kündigte den Start der Rohbauarbeiten fürs Frühjahr 2026 an. Spätestens im Sommer 2028 soll das Gebäude mit den Wohnungen für die künftigen Seegut-Mitarbeiter, der Ladenfläche samt Bistro im Erdgeschoss und der Tiefgarage mit ihren 13 Stellplätzen stehen.

Bayerischer Hof in Bad Wiessee wird abgerissen
Der Komplettabbruch des Bestandsgebäudes steht kurz bevor. Der ehemalige Bayerische Hof ist entkernt, die Bagger stehen bereit. © Thomas Plettenberg

Grünen-Gemeinderat kann keine Verbesserung erkennen

Während auch Bauamtsleiter Anton Bammer und die meisten Mitglieder des Bauausschusses dem Projekt eine gestalterische Verbesserung bescheinigten, konnte Grünen-Gemeinderat Johannes von Miller eine solche nicht erkennen. Er wage zu bezweifeln, dass der Stil einer alpenländischen Baukultur entspricht. „Zum Maibaumplatz hin hat das eher Burgcharakter“, kritisierte Miller. Das Gebäude, das in unmittelbarer Nähe der gerade entstehenden Wiesseer Ortsmitte liegt, „passt sich der Verstädterung von Bad Wiessee an“, sagte der Grünen-Vertreter.

Großteil der Ausschuss-Mitglieder sieht positive Entwicklung

CSU-Sprecher Florian Sareiter sah das völlig anders. Das Landratsamt mit seinen Anregungen habe „in diesem Fall gute Arbeit geleistet“, erklärte er. Das Athos-Gebäude und die neue Ortsmitte würden gut zusammenpassen. Sareiter wies darauf hin, dass es sich bei dem Personalhaus um ein Zweckgebäude handle. Das Ladenlokal in den Arkaden sei dabei eine Bereicherung für Bad Wiessee. CSU-Kollege Peter Kathan („ich finde das sehr stimmig“) und SPD-Gemeinderat Bernd Kuntze-Fechner („das ist lockerer als bisher“) schlossen sich der positiven Bewertung an. „Mit Begriffen wie ,Verstädterung‘ sollte man hier vorsichtig sein“, meinte Kuntze-Fechner zudem an die Adresse Millers.

Tekturplanung fürs Personalhaus mit einer Gegenstimme abgesegnet

Aufgrund der Lage, der Gebäudeausprägung und der vorgesehenen Nutzung war für Bammer auch die weitgehend fehlende Sprossenunterteilung der Fenster „überwiegend hinnehmbar“. Lediglich für einige Bereiche empfahl die Bauverwaltung waagerechte Unterteilungen der Fenster oder Fenstertüren. Dies wurde auch im Beschluss verankert. Mit einer Gegenstimme (Johannes von Miller) segnete der Ausschuss die Tekturplanung ab.

Heppt kündigte an, dass die Baustelle mit einem hölzernen Bauzaun entlang des Gehwegs abgeschirmt werde. Nach erfolgtem Abriss des Bestands werde noch im Herbst dieses Jahres mit dem Bau der Untergeschosse begonnen. „Das wird ein sehr kompakter, sehr hochwertiger Baukörper“, versprach Heppt.

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