Nach intensiver Vorarbeit geht es jetzt voran: Im ersten Halbjahr 2026 soll die koordinierte Seniorenarbeit in Maisach starten.
Maisach – Wie Bürgermeister Hans Seidl (CSU) berichtet, gehen die Planungen für die Seniorenarbeit gut voran. Jüngst hat der Gemeinderat beschlossen, Fördergelder für die geplante Vollzeitstelle zu beantragen. Der Antrag geht an das Landesamt für Pflege. Dort gibt es aktuell ein Zuschussprogramm zur Stärkung der Pflege im sozialen Nahraum („GutePflegeFöR“). Geld gibt es für genau was, was man in Maisach umsetzen möchte: Netzwerkarbeit unter Einbeziehung der aufsuchenden Seniorenarbeit, Quartiermanagement und die Bildung sogenannter Sorgender Gemeinschaften.
Förderung für vorerst vier Jahre möglich
Weil in Maisach bereits eine intensive Vorarbeit erfolgt ist, soll der Förderantrag schon zum 1. September gestellt werden (nächster Stichtag wäre erst 1. März). Erhalten könnte man drei Jahre lang bis zu 70 Prozent der Personal- und projektbezogenen Sachausgaben, im vierten Jahr wären es dann noch 60 Prozent. Nach vier Jahren kann ein Folgeantrag gestellt werden. Dann würde der Eigenanteil der Kommune bei 40 Prozent liegen.
Die neue Stelle im Maisacher Rathaus ist mit jährlichen Kosten von rund 80.000 Euro veranschlagt. Laut Seidl werden erst nur die Personalkosten bezuschusst, später können auch Projekt gefördert werden.
Ausgeschrieben werden kann die Stelle erst, wenn die Genehmigung der Förderstelle vorliegt. Bürgermeister Seidl und Amtsleiter Peter Eberlein rechnen damit, dass man frühestens ab November nach einem Bewerber suchen kann. Dieser sollte soziale Arbeit, Pflegewissenschaften/-management oder Gerontologie studiert haben. Besetzt werden könnte die Stelle dann realistisch betrachtet frühestens zum 1. März 2026.
Lösungen auf Ortsteile zuschneiden
Obwohl es um Maisachs Finanzen nicht gut steht, hält Seidl die Seniorenarbeit für eine „Pflichtstelle“. Senioren seien die am meisten wachsende Bevölkerungsgruppe. Sobald Betreuungs- oder Pflegebedarf einsetze, seien „Betroffene und Angehörige überfordert – sie brauchen Unterstützung, sonst kollabiert das System“.
Ein halbes Jahr Zeit lassen müsse man dem Seniorenarbeiter für die Einarbeitung, meint Seidl. Man müsse sich intensiv mit örtlichen Verhältnissen auseinandersetzen, um passgenau für die Ortsteile Lösungen anbieten zu können (Quartiersmanagement). Zudem sollen Senioren daheim besucht und beraten werden.
Sorgende Gemeinschaften
Und schließlich sollen die Möglichkeiten von Sorgenden Gemeinschaften ausgelotet werden. Damit sind kleinräumige Hilfe- und Unterstützungsnetzwerke gemeint, in denen sich Kommunen, professionelle Anbieter sozialer Dienste und die Bewohner vor Ort die sozialen Themen generationenübergreifend zur gemeinsamen Aufgabe machen.