ZDF-Moderator - Böhmermann rechnet bei Nürnberg-Besuch mit Stadt ab - und lässt kein Fettnäpfchen aus

Jan Böhmermann gehört zu den bekanntesten und prominentesten Künstlern in Deutschland. Bei ihm gibt es in der Bundesrepublik oft nur zwei Meinungen: Entweder man liebt oder man verachtet ihn.

Derzeit tourt der 43-Jährige quer durch Deutschland. Anfang der Woche führte sein Weg in eine Arena nach Nürnberg. Am Tag nach dem Auftritt zog Böhmermann, der mit seiner ZDF-Sendung "Neo Magazin Royal" immer wieder aneckt, unter anderem bei Instagram ein Fazit. "Liebes Tourtagebuch", begann der Eintrag, der zudem mit einem Bild versehen war, wo offensichtlich Böhmermann selbst "Drei im Weggla" in den Händen hielt.

Er habe kurz die Nürnberger Altstadt besucht, die sei "natürlich spektakulär". Beim Thema Wetter hätte es aber auch deutlich besser laufen können: "Leider regnet es in Nürnberg, sonst wäre ich noch ausgiebiger durch die kopfsteingepflasterte Altstadt der ‚Stadt der Menschenrechte‘ gestreunt", hieß es in dem Beitrag dazu weiter.

"Das nächste Mal zeigen wir dir, wo der schwarze Wunschring zu finden ist"

Dann kam Böhmermann in Fahrt und ließ kein fränkisches Fettnäpfchen mehr aus. So erklärte er weiter, dass er "Den Wunschring gerubbelt" habe. Kleines, aber feines Problem: Das Foto zeigt den goldenen Ring am Schönen Brunnen. 

Die Quittung folgte sofort: "Hasi, der goldene Ring am Wunschbrunnen ist nur für die Touristen. Das nächste Mal zeigen wir dir, wo der schwarze Wunschring zu finden ist", konnte sich eine Userin ebenfalls einen liebevollen Hinweis nicht verkneifen. Das Online-Portal "infranken.de" berichtete zuerst über die Frotzeleien in den Kommentaren.

Böhmermanns Abrechnung mit der Stadt Nürnberg

Er musste einstecken, dann teilte Böhmermann aber auch (wie gewohnt) noch einmal selbst aus. So fände er es "natürlich toll", dass "die Geburtsstadt des klettbärtigen Rundfunkredakteurs Markus Söder" ein großes Migrationsdenkmal aufstellen ließ – darauf jedoch nur deutschen Vertriebenen gedacht werde.

Zwischen den Zeilen warf Böhmermann der Stadt Nürnberg dann auch noch vor, sich eher oberflächlich mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, in dem er folgende Zeilen schrieb: "Die Gleichzeitigkeit der Dinge: den Nürnberger Kriegsverbrechersaal als Gedenkstätte (und Gerichtssaal) unterhalten und dennoch darf das tiefbraune, menschenverachtende Erbe der Stadt die Gegenwart die Stadt nicht berühren. Alles Museum, alles früher! Ja? Really?".

Weil er nur für einen kurzen Zwischenstopp in Nürnberg zu Besuch war, ging es für Böhmermann dann auch direkt nach diesem Tagebucheintrag weiter. Vielleicht klappt es ja bis zum kommenden Wiedersehen dann auch mit einem "Schnell-Fränkisch-Kurs für Anfänger"…

Von stefan.zeitler1@vnp.de (Stefan Zeitler)