Oscars „sehr unfair“: Trump wütet – Moderator Kimmel spottet live zurück
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat online gegen die Oscar-Verleihung und ihren Moderator Jimmy Kimmel gefeuert. Das ließ dieser nicht auf sich sitzen.
Los Angeles – Sogar Donald Trump hat die Oscar-Verleihung im offenbar bewegt: Noch während der Show hat der ehemalige US-Präsident Verleihungs-Moderator Jimmy Kimmel beleidigt. Dafür nutzte er die von ihm selbst gegründete Social-Media-Plattform „Truth Social“.
Trump kritisierte die Show-Eröffnung Kimmels harsch, forderte, den Moderator zu ersetzen, und machte sich über die „politisch korrekte“ Veranstaltung lustig. Dabei war er selbst alles andere als korrekt, wobei er unter anderem den Namen des ABC-Moderators George Stephanopoulos auf rassistische Weise umschrieb.

Oscar-Moderator gegen Trump: „Müssten Sie nicht schon längst im Gefängnis sein?“
Auf Truth Social bezeichnete Trump die Oscar-Verleihung als „sehr unfair“. „Warum geben sie die Oscars nicht einfach denen, die sie verdienen?“, schrieb er in seinem Post. Damit knüpft der ehemalige US-Präsident sogar im Kontext der Unterhaltungsindustrie an sein Lieblings-Verschwörungsnarrativ von unterwanderten Strukturen an. Die verlorene Präsidentschaftswahl 2020 stellte Trump manipuliert dar. Anhängerinnen und Anhänger überfielen daraufhin das US-Kapitol.
Oscar-Moderator Jimmy Kimmel nutzte seine Redezeit, um direkt zurückzufeuern: Auf der Bühne las er Teile von Trumps Post vor und machte sich über den ehemaligen US-Präsidenten lustig. „Ist für Sie nicht schon Gefängniszeit?“, fragte Kimmel amüsiert in die Kamera – eine Anspielung auf Trumps Schlafenszeit, ebenso wie die laufenden Gerichtsverfahren gegen den Republikaner.
Kimmel will ehemaligen US-Präsidenten in seiner Comedy-Show
Kimmel hat den Ex-Präsidenten in seiner Late-Night-Show bereits des Öfteren verspottet, mutmaßlich ein Grund für dessen Post. Zu wissen, dass Trump es hasse, wenn sich jemand über ihn lustig mache, und dies dennoch zu tun, nannte Kimmel im Sender CNN bereits vor der Oscar-Verleihung „einen der lustigsten Aspekte“ seines Berufs als Comedian. „Und dann erinnert er uns ab und zu daran, dass er das hasst, und wird wütend. Ich liebe das. Es bereitet mir Freude.“
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Kimmel äußerte bei CNN auch sein Unverständnis darüber, dass irgendjemand Trump ins Weiße Haus zurückbefördern wollen könnte. Dennoch würde der Comedian in seinem Format „Jimmy Kimmel Live!“ nach eigenen Angaben gerne mit dem ehemaligen Präsidenten der USA ins Gespräch kommen. „Ich würde ihn auf jeden Fall in der Show empfangen“, sagte er. Ob Trump von dieser Einladung weiß oder auf sie eingehen möchte, ist unbekannt. (ses)