Bröckelt die Freundschaft? Russlands Staats-TV manipuliert Trump-Kritik an Putin

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Die Beziehung von Donald Trump und Wladimir Putin schien lange stressfrei. Jetzt ärgert sich der US-Populist – russische Staatsmedien schweigen.

Washington, D. C./Moskau – Für viele wirkte die gute Beziehung zwischen Wladimir Putin und Donald Trump der letzten Wochen beinahe gruselig. Jetzt scheint sie einen Riss zu bekommen. Auslöser der Spannungen sind die zähen Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs. US-Präsident Trump hatte während seines Wahlkampfes mehrfach betont, dass er den Konflikt innerhalb von 24 Stunden beenden könne. Jetzt ist er 100 Tage im Amt – Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin bekriegen sich immer noch.

Trump ist „verärgert und stinksauer“ auf Putin – doch in Russland weiß das kaum jemand

Er sei „sehr verärgert und stinksauer“ über den Kremlchef, sagte der populistische Republikaner nun dem Sender NBC und pochte auf einen baldigen und endgültigen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg. „Wenn ich keinen Deal mit Russland zustande bringe, der das Blutvergießen beendet, und Russland Schuld daran ist, dann werde ich zusätzliche Zölle auf Öl aus Russland verhängen“, sagte Trump Richtung Moskau.

In Russland erreicht die Kritik an ihrem Staatschef die Menschen wohl kaum. Laut dem unabhängigen russischen Investigativmagazin Agentstvo haben die russischen Staatsmedien die Kritik des US-Präsidenten bewusst aus ihrer Berichterstattung ausgeklammert.

Kreml zensiert Kritik an Putin – Trump macht derweil Rohstoff-Deal mit der Ukraine

Vom Kreml kontrollierte Medien hätten Trump „zensiert“, indem sie nicht darüber berichteten, dass der US-Präsident seit letzter Woche den russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert.

Ein Foto aus der ersten Amtszeit von Donald Trump: damals liefen der US-Präsident und Wladimir Putin Seite an Seite zum Gruppenfoto vom G20-Gipfel im japanischen Osaka.
Ein Foto aus der ersten Amtszeit von Donald Trump: damals liefen der US-Präsident und Wladimir Putin Seite an Seite zum Gruppenfoto vom G20-Gipfel im japanischen Osaka. © Lukas Coch/dpa

Die Stimmung zwischen Russland und den USA könnte auch vom Rohstoff-Deal zwischen den USA und der Ukraine getrübt sein, der nach langen Verhandlungen zum Abschluss zu kommen scheint. „Ich hoffe, das Abkommen wird in naher Zukunft, innerhalb der nächsten 24 Stunden unterzeichnet“, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal am Mittwoch (30. April) im ukrainischen Fernsehen.

Mit dem Rohstoffabkommen soll den USA im Gegenzug für ihre militärische Unterstützung Zugang zu Rohstoffen in der Ukraine wie etwa Seltenen Erden gesichert werden. Laut Angaben aus Kiew sieht das Abkommen außerdem einen gemeinsamen Fonds vor, der dem Wiederaufbau des kriegsversehrten Landes dienen soll. (lm/afp)

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