Gemeinderat Poing stimmt für Baumaßnahme am Radfweg samt Baum-Neupflanzung. Der Neubau soll spätestens 2025 abgeschlossen sein.
Poing – Eigentlich darf auf dem Fahrradweg im südlichen Teil der Kirchheimer Allee nur in Fahrtrichtung gefahren werden. Praktisch wird der Weg jedoch von den Radlern in beide Richtungen genutzt. Nun gab es eine Entscheidung.
Schutz der Radler
Zum Schutz der Radfahrer müsse man aber mindestens „Vorfahrt achten“-Schilder an den einmündenden Straßen aufstellen – oder aber gleich einen neuen Fahrradweg auf der Nordseite bauen hieß es im Vorfeld. Theoretisch wäre auch eine gestrichelte Linie auf der Straße möglich. Das sorge jedoch laut Polizei nur für „Scheinsicherheit“ und werde daher nicht empfohlen.
Naturschutzbehörde untersucht Bäume
Und es geht um die Bäume an der Straße. Bei einer Begehung im November wurde durch die Untere Naturschutzbehörde im Landratamt 56 Bäume genauer unter die Lupe genommen. Laut der Behörde sind die auf den ersten Blick gesund wirkenden Eichen jedoch in „desaströsem Zustand“. Die Ursache liege vermutlich darin, dass die Bäume damals in den blanken Kies gepflanzt wurden und dadurch nur oberflächlich Wurzeln schlagen konnten. Das sorge wiederum für eine schlechte Vitalität und einen hohen Trockenstress im Sommer. „Ich bin angetreten, um den Landkreis grüner zu machen und Bäume zu erhalten. Da klingt es wie ein Widerspruch, wenn ich sage wegmachen.“ Aber so sei es in diesem Fall, betonte Kreisfachberater Alexander Ferres von der Unteren Naturschutzbehörde.
Blanker Kies?
Klarer Nachteil an dem Kahlschlag sei, dass neu gepflanzte Bäume bis zu 15 Jahre bräuchten, um die „bisher gewohnte Höhe“ zu erreichen. Andererseits müsse in den kommenden Jahren bei den 56 Bäumen wegen des schlechten Zustands sowieso nach und nach mit Fällungen und Ersatz gerechnet werden. Alles auf einmal wäre da deutlich günstiger, als jedes Gewächs einzeln mit Bodenverbesserung und Bewässerungskonzept zu pflanzen. Zudem empfahl Ferres den Abstand zwischen den Bäumen zu vergrößern, sodass am Ende nur noch 35 Bäume in der Allee wären, da sich sonst die Eichen gegenseitig im Weg stünden.
Gremium überrascht
Solch ein großer Eingriff überraschte das Gremium dann doch. Schließlich war noch im Dezember nur von drei zu fällenden Bäumen die Rede. Auf den Wunsch nach Aufschub entgegnete Bürgermeister Thomas Stark (parteilos), dass man heute eine Entscheidung für den Radweg brauche, da es sonst keine Förderung gebe. Der rund viermonatige Neubau kostet geschätzt 900 000 Euro, 500 000 Euro davon gäbe es von der Förderstelle. Wolle man nochmal überlegen, müsse man mit einer Verzögerung von anderthalb Jahren rechnen.
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Neuer Radweg
Mit fünf Gegenstimmen entschied sich der Gemeinderat letztlich für den Bau des Radweges auf der nördlichen Seite der Kirchheimer Allee samt der kompletten Neubepflanzung. Welche Baumsorte und wie viele genau an der Allee hinkommen, bleibt vorerst offen.
Um jedoch mit gutem Vorbild voranzugehen, beschloss das Gremium, dass in Kombination mit Ausgleichspflanzungen am Ende wieder 56 neue Bäume in Poing stehen müssen. Der Neubau soll spätestens 2025 abgeschlossen sein.
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