Podcasts-Tipps für die Sommerferien: Unsere Streaminghits auf Spotify, Apple Music und Co.

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Spannende True Crime: Sophia Belliveau hört gerne den Podcast „Mord auf Ex“. © privat

Halbzeit der Sommerferien in Bayern: Wir empfehlen Podcasts für lange Reisen in den Urlaub – oder zurück. Unsere Tipps auf Spotify, Apple Music und Co.

Jetzt mal nicht übertreiben. Noch sind die Sommerferien in Bayern nicht vorbei. In etwa Halbzeit. Wer eine Urlaubsreise vor sich hat, für den haben wir hier ein paar Tipps versammelt, die die Stunden in Auto, Bahn oder Flugzeug verkürzen. Unsere Redakteurinnen und Redakteure verraten ihre liebsten Podcasts. Empfangen kann man sie über die üblichen Streamingportale von Spotify bis Apple Music. Damit das Hörvergnügen im Tunnel oder nach Abflug nicht abrupt endet, auf keinen Fall vergessen, die gewünschten Episoden vorab herunterzuladen. Dann kann man sie auch offline jederzeit anhören. Und offline in den Ferien, das klingt doch schon mal sehr entspannt. Machen Sie sich’s schön – der Sommer ist noch lang.

„Popkocher“: Der richtige Rhythmus

Motor starten, Fenster runter, Musik an – und dann ab in den Sommerurlaub. Zählt das als Dreiklang? Bei mir schon, ich bin musiktheoretisch höchstens auf Vorschulniveau. Trotzdem hat mich ein Musik-Podcast gepackt: der „Popkocher“. Goetz Steeger mischt nicht Zutaten zusammen, sondern macht das Gegenteil: Er seziert Musikstücke von den 1960ern bis heute, quer durch alle Genres. Dröselt sie in einzelne Tonspuren auf, erklärt, was eine Basslinie mit einem Song anstellt und warum an dieser Stelle die Gitarre genau das Richtige macht, um bei mir das gewünschte Gefühl auszulösen. Dann fügt er nach und nach alles wieder zusammen, ordnet die Lieder zudem ins gesellschaftliche Umfeld ein. Jetzt weiß ich zum Beispiel, was die Frau von Griechen-Sozialist Yannis Varoufakis mit einem meiner Lieblingssongs („Different Class“ von Pulp, „Popkocher“-Folge vom 5. März) zu tun hat – toll auch ohne musikalisches Vorwissen. KLAUS HEYDENREICH

Auch auf dem Weg in die Ferien und zurück nach Hause: Unterwegs hat Sportreporter Klaus Heydenreich gern immer viel Musik im Ohr.
Auch auf dem Weg in die Ferien und zurück nach Hause: Unterwegs hat Sportreporter Klaus Heydenreich gern immer viel Musik im Ohr. © privat

„Mord auf Ex“: Gruselig und gemütlich

Wer sich auf der Heimreise aus den Sommerferien bereits auf den Herbst einstimmen möchte, sollte sich eine Folge von „Mord auf Ex“ anhören. Der True-Crime-Podcast liefert für die dunklere Jahreszeit den richtigen Mix aus Grusel und Gemütlichkeit. Die Moderatorinnen Leonie Bartsch und Linn Schütze erzählen die Geschichten der echten Verbrechen – von Serienmörder Jeffrey Dahmer bis zum Attentat an John Lennon – mit dem nötigen Respekt und Fingerspitzengefühl. Man merkt, dass sie auch privat eng befreundet sind. Für Hörer wirkt es deshalb so, als würde man mit Freunden auf dem Sofa sitzen. SOPHIA BELLIVEAU

„Eine kurze Geschichte über...“: Der Zauber der Zeitreisen

Zeitreisen sind etwas Wunderbares. Man braucht nicht mal Urlaub dafür – nur den Podcast „Eine kurze Geschichte über...“ von David Nathan. Er nimmt seine Hörerinnen und Hörer mit in die Vergangenheit: zur Erstbesteigung des Mount Everest, ins alte Ägypten oder zu den Hexenprozessen von Salem. Selbst wer glaubt, alles über den Untergang der Titanic zu wissen oder Mondlandungs-Experte zu sein, wird dem Zauber von Zeitreisen verfallen. Sie machen süchtig – und ganz nebenbei auch noch schlauer. KATRIN WOITSCH

„Okay, ciao! Der Popkultur Podcast!“: Surfen durch die Welt der Promis

Alle, die gerne in der Popkultur up to date bleiben wollen, sind bei „Okay, ciao! Der Popkultur Podcast!“ richtig. Dort nehmen die zwei Mädls Mariza und Maria jede Woche auf lustige, aber auch kritische Weise das bunte Treiben der Promis unter die Lupe. Besonders gut: die „Deep Dives“, also gründliche Recherchen über Prominente, Schlagzeilen oder Hypes. Wer gerne wissen möchte, warum sich das Internet über Sabrina Carpenter aufregt oder was jetzt eigentlich wirklich mit Britney Spears los ist, wird hier bestens unterhalten. In Zeiten, in denen man ohnehin viel über Politik liest und hört, ist das der perfekte Ausgleich – leichte und oft auch lustige Unterhaltung für den Sommer. ISABELLA BRÜCKNER

Testet auch selbst seine körperlichen Grenzen: Redakteur Mathias Müller beim Triathlon in Roth.
Testet auch selbst seine körperlichen Grenzen aus: Mathias Müller beim Triathlon in Roth. © privat

„Pushing Limits“: Grenzen austesten!

Wer Informationen über Ausdauersport auf die Ohren haben will, der ist bei „Pushing Limits“ genau richtig. Ex-Schwimmer und Bewegungs-Enthusiast Nick „Nicki Boy“ Staggenborg (38) bequatscht mit Buddy, Coach und Ex-Profi Nils Goerke (51) alles rund um Triathlon, Radfahren und Laufen. Das Duo liefert in spaßiger Atmosphäre einen Haufen nützliche (Trainings-)Infos, nimmt sich dabei aber selbst nicht zu ernst. Ergänzt wird die Crew durch wechselnde Gäste. Zuletzt erzählte etwa „Tagesschau“-Sprecher Thorsten Schröder über sein Ausdauer-Abenteuer beim Norseman in Norwegen: Wie berichtet, hatte Schröder vor knapp zwei Wochen den Gipfel des Bergs Gaustatoppen nach knapp unter 15 Stunden erreicht. Vorausgegangen waren vier Kilometer Schwimmen, 180 auf dem Rad und ein Marathon mit gut 42 Kilometer. Pushing Limits eben. MATHIAS MÜLLER

„Politik mit Anne Will“: Die Welt verstehen

Diese Woche haben wir berichtet, dass die Talkshows von ARD und ZDF in der Sommerpause bleiben – trotz turbulenter Weltlage. Wer auch bei sommerlichen Temperaturen Lust auf gute Gespräche über politische Themen hat, der ist bei „Politik mit Anne Will“ richtig aufgehoben. Nach ihrer Karriere als ARD-Talkerin sucht sie nun im Podcast-Studio Antworten auf Fragen und macht das so gut, dass man sie sich nur ins Fernsehen zurückwünschen kann. Ihre angenehme Gesprächsführung, die durchweg relevanten Themen und starke Gäste wie SPD-Dino Franz Müntefering, Komikerin Hazel Brugger oder Wissenschaftlerin Mai Thi Nguyen machen jede Folge hörenswert. STEFANIE THYSSEN

„Augen zu“: Macht richtig Lust auf Kunst

Mit 18 liegt Yves Klein am Strand von Nizza, blickt in das unvergleichliche Blau, das es so nur an der Côte d’Azur gibt. Und spürt: Das ist Kunst, die die Natur geschaffen hat. Der Maler lässt sich den ultramarinblauen Farbton patentieren und macht ihn durch seine Werke weltberühmt. Sehnsucht in Bilder gegossen. Wer je an der Promenade des Anglais in Nizza entlangspaziert ist, der weiß um die magische Wirkung dieser Region. Etliche Künstler zog sie an, unendlich viele Kunst-Geschichten gibt es aus diesem Ferienparadies zu erzählen. Auch über Künstlerinnen und Künstler von hier sprechen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo im Podcast „Augen zu“. Der Kunsthistoriker und der Journalist verstehen es, auch jenen, die sich noch nie tiefer mit Kunst befasst haben, Lust zu machen, genau hinzuschauen. Geschichten, die die Kunst erzählt. So hörenswert! KATJA KRAFT

„Alles gesagt“: Der unendliche Podcast

Jeder Journalist hat das wohl schon erlebt: Die wirklich interessanten Sachen sagen die Gesprächspartner erst, wenn das Mikro ausgeschaltet ist. Der Podcast „Alles gesagt“, moderiert von den „Zeit“-Chefs Jochen Wegner und Christoph Amend, hat daraus die Konsequenz gezogen, das Mikro einfach immer weiterlaufen zu lassen. Das Ergebnis sind bis zu acht Stunden lange Gespräche, die selbst langweiligste Politiker spannend und menschlich erscheinen lassen. Schluss ist erst, wenn der Interviewpartner genug hat – was er mit einem am Anfang ausgemachten Codewort signalisiert.

Beim Küche aufräumen oder Autofahren gibt es nichts Schöneres, als nebenbei klugen Menschen wie den Schriftstellern Juli Zeh oder Paul Auster zu lauschen – bei so einem langen Gespräch bleibt immer auch genug Zeit für Abschweifungen und Albernheiten.

Meine Lieblings-Gespräche sind die mit Wissenschaftlern, wo wir Dinge erfahren, über die sonst nie gesprochen wird – legendär die Plauderei mit dem Astronauten Matthias Maurer über das Klopapier-Problem der Nasa. Das Gespräch mit Maurer war denn auch mit 9 Stunden 46 Minuten das bislang längste. KLAUS RIMPEL

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