Umfrage-Kracher zur Bundestagswahl: Merz verspielt weiter den Vorsprung auf die AfD
In einer neuen Bundestagswahl-Umfrage wird der Vorsprung der CDU/CSU auf die AfD kleiner. Scholz und Merz liegen bei der Direkt-Wahl-Frage gleichauf.
Berlin – Deutschland steht vor einer Neuwahl. Das ist seit der Niederlage von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Vertrauensfrage im Bundestag nahezu sicher. Jetzt muss lediglich noch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Parlament auflösen, wozu sich dieser zuvor mit Blick auf das Ampel-Aus schon bereit erklärt hatte. In den Bundestagswahl-Umfragen für die Neuwahl 2025 führen CDU und CSU, allerdings bleibt die AfD ihnen auf den Fersen.
Das zeigen etwa neue Forsa-Daten zur Bundestagswahl 2025. CDU/CSU verlieren im RTL/ntv-Trendbarometer zwei Prozentpunkte, während die AfD gleichzeitig einen Prozent hinzugewinnen kann. Die Union bleibt allerdings weiter klar stärkste Kraft und kommt auf 30 Prozent, die AfD folgt mit jetzt 19 Prozent (erstmals seit Januar 2024) auf dem zweiten Platz. Allerdings liegt die Fehlertoleranz den Angaben nach bei plus/minus 2,5 Prozentpunkten. Insgesamt gibt es in der Bundestagswahl-Umfrage nur wenig Bewegung.
SPD weit hinter CDU - Scholz und Merz in Bundestagswahl-Umfrage gleichauf
Würde diesen Sonntag der Bundestag gewählt, käme die Kanzlerpartei SPD auf 17 Prozent, die Grünen auf 13 Prozent. Im Vergleich zur Forsa-Umfrage aus der Vorwoche konnten SPD und Grüne damit weder hinzugewinnen noch büßten sie Prozentpunkte ein. Gleiches gilt für FDP (4 Prozent), Linke (3 Prozent), BSW (4 Prozent) sowie Sonstige (10 Prozent). FDP, Linke und BSW müssen mit Blick auf die 5-Prozent-Hürde also weiter um den erneuten Einzug in den Bundestag bangen.
Partei | Umfrage-Ergebnis in % |
---|---|
CDU/CSU | 30 |
AfD | 19 |
SPD | 17 |
Grüne | 13 |
BSW | 4 |
FDP | 4 |
Linke | 3 |
Sonstige | 10 |
Die Linke scheint ohnehin darauf zu setzen, mit ihren Parteigrößen Gregor Gysi, Bodo Ramelow sowie Dietmar Bartsch drei Direktmandate zu holen und auf diesem Weg im Bundestag zu bleiben. Würde der Bundeskanzler direkt gewählt werden, würden sich aktuell jeweils 26 Prozent für Scholz und Friedrich Merz entscheiden. 48 Prozent würden weder den einen noch den anderen wählen. Nach dem Grünen-Kanzlerkandidaten Robert Habeck und der wahrscheinlichen AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel wurde nicht gefragt.

Merz versus Scholz – Popularität und Wirtschaftskompetenz in Bundestagswahl-Umfrage
Auffällig dabei ist, dass bei den Frauen Scholz (29 Prozent) populärer ist als Merz (21 Prozent), während es bei den Männern umgekehrt ist. Hier liegt Merz (31 Prozent) deutlich vor Scholz (22 Prozent). Bei Anhängern der SPD ist wiederum Scholz mit 71 Prozent beliebter als Merz bei Befragten mit CDU-Nähe ist (65 Prozent). Die Werte beziehen sich hier auf die Frage, ob sie Scholz und Merz jeweils im Kanzleramt sehen wollen.
Ein wichtiges Thema im Wahlkampf ist die wirtschaftliche Lage im Land. Hier trauen lediglich 18 Prozent der Befragten Scholz zu, die Wirtschaft wieder voranzubringen. Merz liegt hier mit 44 Prozent weit vor seinem Konkurrenten von der SPD. 38 Prozent der Befragten trauen das keinem der beiden zu.
Hinweis: Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 10.12. bis 16.12.2024 erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.