Der Caritas-Bus war in Allershausen stundenlang gefordert, die Hochwassergeschädigten, die vor großen (finanziellen) Problemen oder gar Trümmern stehen, zu beraten.
Allershausen - Die Flut ist vorbei und die ersten Aufräumarbeiten neigen sich in der Gemeinde Allershausen dem Ende entgegen. Nun wird allerdings erst so richtig deutlich, wie viele Menschen vor großen (finanziellen) Problemen beim Neuaufbau stehen oder gar vor den Trümmern der Existenz. Das zeigte sich ebenfalls, als die Caritas vor Ort war und den Betroffenen in Beratungsgesprächen zur Seite stand.
Der Bus der Hilfseinrichtung war kaum am Parkplatz der Glonnterrassen, die während des Hochwasser komplett überflutet waren, angekommen, da standen auch schon die ersten Menschen da. Allershausener Bürger beschrieben nach der Flut ihre Situation und die Probleme mit Versicherungen, die Anlieger von Flüssen gar nicht erst annehmen oder bei den teilweise großen Schäden durch eindringendes Grundwasser bei Elementarversicherungen nicht bezahlen.
Das Team der Caritas Freising half den Menschen vor allem beim Ausfüllen der Anträge für Versicherungen oder für die staatlichen Soforthilfen. „Wir haben aber auch sehr viele Fotos angesehen und sehr viel zugehört“, sagt Caritas-Geschäftsführer Markus Mehner. Er selbst kann aus eigener Erfahrung mitreden, weil die Seniorenresidenz der Caritas ebenfalls hart von dem Jahrhundertwasser getroffen worden ist. An den Glonnterrassen, dem großen Sommertreffpunkt von Allershausen, schüttelte er den Kopf: „Das ist schon gespenstisch. Direkt neben uns fließt dieses Flüsschen, als ob es kein Wässerchen trüben kann.“
Das Hochwasser in Zahlen
Sie sind beeindruckend und erschreckend zugleich: die Zahlen, die das Ausmaß des Hochwassers im Landkreis Freising beschreiben. Von null bis 200.000.
„Wir waren überrascht, wie viele Menschen gekommen sind“, sagt Markus Mehner. Seine drei Beraterinnen Maria Decker, Doris Burghart-Kirsch und Sabine Winhart waren die kompletten drei Stunden durchgehend mit Beratungen beschäftigt. „Wir haben einige Tränen bei den Menschen gesehen und getröstet“, erklärt Mehner. Er und seine Mitarbeiterinnen sind Experten, um den Menschen in schwierigen Lebenssituationen weiterzuhelfen.
Nach den drei Stunden und mehr als 30 Beratungsgesprächen packte die Caritas zusammen – in dem Wissen, dass die materiellen und psychologischen Folgen des Hochwassers noch lange für Beratungsbedarf sorgen werden. Ein weiterer Besuch des Beratungsbusses vor Ort ist nicht geplant. Hochwasser-Opfer können aber jederzeit Gesprächstermine beim Freisinger Caritas-Zentrum vereinbaren und sich so Hilfe und wertvolle Tipps beim Neuaufbau der eigenen Zukunft holen.
Gut zu wissen
Das Caritas-Zentrum Freising ist per E-Mail unter cz-freising@caritasmuenchen.org oder telefonisch unter (08161) 53879-10 erreichbar.