Freibier und Gutscheine: Zum Volksfest hat Bruck die Spendierhosen an

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Fürstenfeldbruck

KommentareDrucken

Bei der Gutscheinausgabe: Jugendleiterin Astrid Krause-Selder (rechts) holt Biermarken und Brotzeitbons für den EVF bei Christine Seemüller im Fürstenfeldbrucker Rathaus ab. © Peter Weber

75 000 Euro - so viel zahlt die Stadt Fürstenfeldbruck heuer für Freibier und Essensmarken. Der Löwenanteil geht an die Teilnehmer des Festzugs.

Fürstenfeldbruck – 75 000 Euro lässt sich die Stadt Fürstenfeldbruck Freibier und Brotzeitgutscheine auf dem Volksfest kosten. Ein Großteil entfällt auf die Teilnehmer des Festzuges. Bekannt wurden die Zahlen nun durch eine IT-Panne. Das Ganze könnte am Eröffnungstag im Festzelt zu einem Problem ganz anderer Art führen.

Noch bevor das Volksfest in Fürstenfeldbruck am Freitag eröffnet wird, steht ein neuer Rekord bereits fest: 2700 Mitglieder aus 60 Vereinen haben sich für den Einzug angemeldet, um ab 18 Uhr die fünf Musikkapellen und die sechs mit Ehrengästen besetzten Kutschen auf dem Weg durch die Innenstadt zu begleiten.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen FFB-Newsletter.)

Volksfest-Einzug: So viele Teilnehmer wie noch nie

So viele Teilnehmer wurden noch nie gezählt, seit das Volksfest anno 1851 erstmals in einer Chronik erwähnt wurde. Nicht überliefert ist, ob es damals schon Freibier für alle Marschierer gab. Heute gehört es jedenfalls zum guten Ton, dass jedes mitmarschierende Vereinsmitglied – egal, ob in Tracht, Vereinskluft oder Jeans – nach der Ankunft im Bierzelt mit einer Gratis-Mass belohnt wird. Die so genannten Bierzeichen, die nur am Eröffnungstag Gültigkeit haben und auch für nichtalkoholische Getränke eingelöst werden können, wurden von den Vereinsbeauftragten bereits im Rathaus abgeholt.

Der Festzug ist Kulturgut und wird als gepflegte Tradition entsprechend gefördert. Was freilich mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, die von Rathaus, König-Ludwig-Schlossbrauerei und Festwirt getragen werden. Der jeweilige Anteil wird jedes Jahr im Rahmen der Bierpreisgespräche hinter verschlossenen Türen ausgehandelt. In Zeiten leerer Stadtkassen und 19-prozentiger Gastro-Mehrwertsteuer kein leichtes Unterfangen, zumal sich in den kommunalpolitischen Gremien immer wieder mal Sparfüchse zu Wort melden.

Weil heuer Unterlagen einer nichtöffentlichen Stadtratssitzung aus Versehen ins Internet gestellt wurden, waren Zahlen und Summen zeitweise für jedermann einsehbar. Ehe die Panne nach ein paar Stunden bemerkt wurde, konnten sämtliche „Vertragsleistungen“ in flüssiger Form oder in Gestalt von halben Hendln nachgelesen werden. So wurde auch bekannt, dass es heuer eine gravierende Änderung gibt.

Bis vor einem Jahr gab’s auch das Hendl am Eröffnungstag umsonst. Damit ist nun Schluss. Statt des Huhns (regulärer Preis 12,80 Euro) wird den Einzugsteilnehmern eine nur am Freitag für alle Speisenangebote gültige Fünf-Euro-Wertmarke ausgehändigt. So bleibe es bei dem vom Rathaus für alle zehn Volksfest-Tage inklusive Seniorennachmittag festgesetzten Zuschuss-Budget in Höhe von rund 75 000 Euro für die Stadtkasse. Diese Summe bezeichnet Festreferent Markus Droth (FW) als „sozialen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt“.

Ähnliche Aktionen in anderen Kommunen

Mit ähnlichen Freibier-Aktionen werden auch die Eröffnungstage in den mittlerweile nur noch drei weiteren Volksfestgemeinden im Landkreis gestaltet. In Puchheim hatten Münchens Hacker-Pschorr-Brauer bereits vor zwei Wochen die Spendierhosen an und die Einstiegs-Mass an alle Bierzelt-Gäste umsonst ausgeschenkt. In Mammendorf, wo ab 8. Mai der Volksfestreigen fortgesetzt wird, dürfen sich erwachsene Vereinsmitglieder nach ihrer Einzug-Teilnahme auf einen kostenlosen Liter Hofbräu-Bier freuen. Für Jugendliche gibt es ein alkoholfreies Getränk plus Tickets für ein Fahrgeschäft.

Auch in Olching wird beim Volksfesteinzug am 24. Mai jeder der 2000 erwarteten Festzug-Teilnehmer mit einem kostenlosen Kaltenberger Kaltgetränk belohnt.

Beim Rekord-Volksfest in Fürstenfeldbruck gibt es unterdessen Sorgen, dass nicht jeder der 2700 Festzug-Teilnehmer seine Eröffnungs-Mass im Bierzelt genießen kann. Dort ist eigentlich nur Platz für 2000 Personen. Auch deshalb wird dringend auf besseres Wetter gehofft. Dann könnten die Gäste zusätzlich die 1000 Plätze im überdachten Wirtsgarten nutzen. Dieser Wunsch scheint sich zu erfüllen, die Meteorologen prophezeien pünktlich zum Fest-Start steigende Temperaturen.

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck finden Sie auf Merkur.de/Fürstenfeldbruck.

Auch interessant

Kommentare