TV-Moderator Kimmel teilt gegen „psychisch kranken“ Trump aus
US-Präsident Donald Trump teilt gegen seine politischen Gegner gerne aus. Jetzt bekommt er dafür die Retourkutsche - von Talkmaster Jimmy Kimmel.
Washington, DC – Die Fehde zwischen US-Präsident Donald Trump und dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom sowie die Proteste in Los Angeles gegen die umstrittenen Abschiebepraktiken der US-Politik ist zunehmend ein Thema der Unterhaltungswelt.
Nun hat sich der bekannte Talkshow-Moderator Jimmy Kimmel auf die Seite von Newsom gestellt.„Trump will, dass es wie Anarchie aussieht“, sagte Kimmel über die Proteste in Los Angeles. „Also umgeht er unseren Gouverneur und ruft 4000 Soldaten der Nationalgarde und 700 Marinesoldaten im aktiven Dienst an“, wird Kimmel von The Daily Beast zitiert.
TV-Moderator Kimmel kritisiert Trump scharf
Kimmel kritisierte in seiner Talkshow „Jimmy Kimmel Live“ Trump deutlich, auch wegen der mangelnden Hilfe bei den Waldbränden in Kalifornien. „Wissen Sie, als wir die Waldbrände hatten, die große Teile unserer Stadt verwüstet haben, hat er absolut nichts getan. Jetzt, wo wir uns mitten in einem Nicht-Notfall befinden, schickt er die Nationalgarde.“
Seit Tagen schon sieht man Menschen in Los Angeles, die mit Sicherheitskräften aneinandergeraten. Sie alle eint, dass sie sich Trump und seiner Migrationspolitik entgegenstellen. Hintergrund ist die aggressive Migrationspolitik von Trump: Überall im Land werden Menschen auf offener Straßen von Angestellten der Einwanderungsbehörde ICE gestoppt, mitgenommen und anschließend ins Ausland abgeschoben.
Trump verteidigt Einsatz von Nationalgarde in Los Angeles
In seiner Talkshow zeigte Kimmel einen Ausschnitt aus einer Pressekonferenz des Präsidenten. Dort behauptete Trump, Newsom leiste schlechte Arbeit und verursache eine Menge Tod. Auch verteidigte Trump die Entsendung der Nationalgarde nach Los Angeles. „Wenn wir nicht die Nationalgarde geschickt hätten ... würde Los Angeles jetzt brennen“.
Trump soll Gemüter absichtlich erhitzen
Kimmel wehrt sich gegen die Behauptung von Trump, die Metropole versinke im Chaos. „Die Menschen in Los Angeles haben sich versammelt, um zu demonstrieren, mit sehr wenigen Ausnahmen friedlich, um ihren Widerstand gegen diesen widerlichen und unnötigen Machtmissbrauch zum Ausdruck zu bringen, der von unserem psychisch kranken Präsidenten angezettelt wurde, der fest entschlossen ist, die Situation zu verschärfen“, sagte Kimmel. Der US-Präsident wolle einen Konflikt. Er habe deswegen absichtlich die Gemüter erhitzt und gelogen, um den Eindruck zu erwecken, dass hier ein Krieg im Gange ist.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Talkmaster den US-Präsidenten kritisiert. Die New York Times hat einige der jüngsten Aussagen von Kimmel gegen Trump aufgelistet. „Ein Feuer zu löschen, das Sie absichtlich gelegt haben, macht Sie nicht zu einem Feuerwehrmann, sondern zu einem Brandstifter mit einem Schlauch“, so Kimmel. „Er will, dass hier ein Krieg geführt wird, und es ist ihm egal, wer dabei verletzt wird. Draußen gibt es keine Unruhen. Wir haben hier mehr sogenannte ‚Unruhen‘, wenn eine unserer Mannschaften eine Meisterschaft gewinnt.“
Los Angeles wird laut Trump von einem ausländischen Feind überfallen
Mit seinen provozierenden Aussagen liefert der US-Präsident immer wieder Steilvorlagen für die Talkshows und auch seine politische Konkurrenz. „Wir werden nicht zulassen, dass eine amerikanische Stadt von einem ausländischen Feind überfallen und erobert wird“, hatte Trump zuletzt gesagt, um damit den Einsatz der schwerbewaffneten Nationalgarde zu verteidigen. Der kalifornische Gouverneur Newsom hielt dagegen: Trumps Verhalten sei das eines „Diktators, nicht eines Präsidenten“. (erpe/AFP)