Warmer Regen fürs Kirchendach: Gemeinde steuert 50.000 Euro bei

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Der Kirchturm der Heilig-Kreuz-Kirche braucht eine Sanierung, ebenso das Kirchendach. Für die Finanzierung steuert die Gemeinde Waakirchen 50 000 Euro bei. © Thomas Plettenberg

Turm und Dach der Schaftlacher Heilig-Kreuz-Kirche werden für 1,25 Millionen Euro saniert. Bis zur 550-Jahr-Feier im Jahr 2026 sollen die Glocken wieder läuten dürfen. Die Gemeinde Waakirchen steuert 50 000 Euro bei.

Schaftlach – Dass die politische Gemeinde die Kirchengemeinde bei der Kirchturm- und Dachsanierung der Schaftlacher Heilig-Kreuz-Kirche unterstützt, stand für den Waakirchner Gemeinderat außer Frage. Wie Bürgermeister Norbert Kerkel (FWG) im Gemeinderat in Erinnerung rief, wird die katholische Kirche den instabilen Turm und das Turmdach instandsetzen. Wie berichtet, hatten sich immer wieder Schindeln vom Dach des Gotteshauses gelöst. 1,25 Millionen Euro soll das gesamte Unterfangen kosten.

150 000 Euro davon, so Kerkel, müsse die Pfarrei selbst aufbringen. Bei den Baumaßnahmen sei Eile geboten. Denn die Turm-Sanierung soll bis zur 550-Jahr-Feier der Kirche im Jahr 2026 fertiggestellt sein. Kerkel zeigte sich dankbar, dass das Erzbischöfliche Ordinariat den Löwenanteil der Sanierungskosten übernimmt. „Wir haben Glück, dass die Schaftlacher Kirche überhaupt in das Sanierungsprogramm aufgenommen wurde. Das ist heutzutage selten“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf die Sparmaßnahmen.

Glocken dürfen seit zwei Jahren nicht mehr läuten

Die Heilig-Kreuz-Kirche sei das Dorfzentrum, ein Denkmal und das Wahrzeichen des Ortes Schaftlach, machte Kerkel deutlich. Vielfach hätten ihn Bürger darauf angesprochen, wie es jetzt mit dem Gotteshaus weitergehe. Die Schaftlacher, weiß Kerkel, vermissen das Glockengeläut. Aus Sicherheitsgründen ist es nun schon seit zwei Jahren verstummt (wir berichteten). Eindringlich empfahl der Bürgermeister, die finanzielle Unterstützung zu bewilligen, nannte aber keinen konkreten Betrag. Über diesen hatten die Gemeinderäte tags zuvor beim Fraktionssprechertreffen diskutiert, sodass die Summe von 50 000 Euro im Raum stand.

Mit dem Pfarrer im Fitnessstudio

Rudi Reber (ABV) hatte überdies im Fitnessstudio mit Pfarrer Stefan Fischbacher „konferiert“ und teilte seinen Ratskollegen mit, dass die Pfarrkuratie auch angesichts des sportlichen Zeitplans auf eine Unterstützung hoffe. Für Reber stand eine solche außer Frage: „Wir sollten unsere abendländische Kultur fördern – so viel Geld, wie wir schon für andere Glaubensrichtungen und deren Unterbringung ausgegeben haben.“ Reber schlug eine Überprüfung des Haushalts und eine Zweiteilung des Betrags vor.

Evi Obermüller (Grüne) war ebenfalls „absolut dafür“, zumal das Schaftlacher Kruzifix aus dem Jahre 1200 die nahezu einzige Sehenswürdigkeit im Ort sei und eine Touristenattraktion darstelle. Außerdem sei das Kirchenteam dort sehr engagiert und leiste viel für die Familien und Kinder.

„Die Kirche gehört ins Dorf“

„Wir sind froh, dass die Kirche den Großteil trägt. Aber 50 000 Euro sollte uns unser Gotteshaus schon wert sein“, befand Thomas Thrainer (FWG). Vize-Bürgermeister Alfred Finger (CSU) forderte, 25 000 Euro noch in den diesjährigen Haushalt 2025 einzustellen und die zweiten 25 000 Euro im Februar 2026 verfügbar zu machen. Schließlich solle die Sanierung bald beginnen, da müsse das Geld vorhanden sein. „Glauben hin oder her“, sagte Finger mit Blick auf Rebers Argumentation: „Das Geld ist gut angelegt. Denn die Kirche gehört ins Dorf.“

Der Beschluss fiel einstimmig. Die Gemeinde steuert 50 000 Euro bei, der Betraf wird auf zwei Haushaltsjahre aufgeteilt.

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