Wegen einer Szene: "Star Trek"-Folge durfte jahrelang in Großbritannien nicht gezeigt werden

Die Serie "Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert" (Originaltitel: "Star Trek: The Next Generation") erlebte zwischen 1987 und 1994 weltweite Erfolge. Eine besondere Aufmerksamkeit erregte jedoch die Episode "Terror auf Rutia-Vier" aus der dritten Staffel, die im Englischen den Titel "The High Ground" trägt.

In dieser Folge gerät Captain Jean-Luc Picard, dargestellt von Patrick Stewart, gemeinsam mit seiner Crew an Bord der USS Enterprise in die Wirren eines Bürgerkriegs auf dem Planeten Rutia IV.

Deshalb weigerten sich britische Sender die "Star Trek"-Folge zu zeigen

Die Handlung der Episode beginnt mit einem für "Star Trek" typischen Szenario: Die Crew der USS Enterprise unterstützt die Bevölkerung eines kriegsgeplagten Planeten mit humanitärer Hilfe und dringend benötigten Versorgungsgütern. Doch ein bestimmter Dialog löste heftige Kontroversen aus und führte dazu, dass die Episode über Jahre hinweg in Großbritannien und Irland nicht gezeigt wurde.

In einer Szene erwähnt Lieutenant Commander Data, gespielt von Brent Spiner, die Vereinigung von Irland und Nordirland im Jahr 2024. Dabei erklärt er, dass diese Einheit durch politisch motivierte Gewalt zustande gekommen sei – eine Aussage, die zur Zeit der Erstausstrahlung im Jahr 1990 äußerst brisant war, da der gewaltsame Nordirlandkonflikt zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht beigelegt war.

Die politische Brisanz dieser Aussage führte dazu, dass britische und irische Fernsehsender die Episode nicht in ihrer ursprünglichen Form ausstrahlten. Einige Sender, wie Sky, entschieden sich dafür, eine bearbeitete Version zu zeigen – allerdings erst Jahre später. Die BBC hingegen wartete bis 2007, um die Episode überhaupt einmal zu senden.

Ein bestimmter Satz von Data, gespielt von Brent Spiner, löste einen Skandal aus
Ein bestimmter Satz von Data, gespielt von Brent Spiner, löste einen Skandal aus IMAGO / Everett Collection

Drehbuchautorin hatte keine Ahnung von der Kontroverse um ihre "Star Trek"-Episode

Melinda M. Snodgrass, die für das Drehbuch verantwortlich war, erfuhr erst Jahre später von dem Ärger um ihre Episode. Im Gespräch mit der BBC erklärte sie: "Wir wurden erst später darauf aufmerksam… und es gibt nicht viel, was man dagegen tun kann." Sie beschrieb das Schreiben für das Fernsehen als einen Prozess, bei dem man "wie Gleise für einen Zug legt, der etwa 100 Meter hinter einem fährt". Es bleibe kaum Zeit, innezuhalten oder auf mögliche Konsequenzen zu reagieren.

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