Rückschlag für Tesla-Chef: Selbst treue Fans wenden sich ab: „Will mit Elon Musk nichts mehr zu tun haben“
Elon Musks Unterstützung für Trump sorgt für Unmut. Selbst loyale Tesla-Anhänger sind verärgert. Die Zukunft des Unternehmens steht auf dem Spiel.
München – Eine engere Verbindung zwischen einem Unternehmen und seinem Chef gibt es kaum. Elon Musk und Tesla werden seit Jahren in einem Atemzug genannt. Beide haben von dieser Symbiose profitiert. Sie machte Musk zum reichsten Mann der Welt und Tesla zum wertvollsten Autohersteller der Welt.
Doch die Liaison bröckelt. Grund sind die politischen Eskapaden des Tesla-Chefs. Nicht nur, dass Musk den US-Behördenapparat mit der Brechstange zerlegt, er unterstützt auch rechtsextreme Parteien in Europa, darunter die AfD in Deutschland.
Selbst Fans wenden sich wegen Musks Eskapaden von Tesla ab: Der Mann ist ein „Albtraum“
Mit seinem Engagement außerhalb von Tesla hat Musk viele Fans und Unterstützer verprellt. „Ich will mit Elon Musk nichts mehr zu tun haben“, sagte Debra Handel der Süddeutschen Zeitung. Sie wohnt in Rocky Point auf Long Island, einer Insel, die zum US-Bundesstaat New York gehört, und ist Mitglied im Tesla Owners Club New York State. Der Mann sei ein „Albtraum“, so Handel weiter.

Sie begründet ihre Haltung damit, dass Musk gemeinsam mit Donald Trump versuche, die Demokratie zu zerstören. Handel macht ihre Meinung über Musk öffentlich, indem sie an ihrem Tesla einen Magnetaufkleber mit der Aufschrift „Ich habe es gekauft, bevor Elon Musk verrückt wurde“ angebracht hat.
Selbst Fans wenden sich wegen Musks Eskapaden von Tesla ab: Von einem „Arschloch“ gebaut
In den USA gibt es an Wochenenden Proteste vor Tesla-Filialen unter dem Motto „Tesla Takedown“. Es gibt auch Fälle von Vandalismus gegen Tesla-Fahrzeuge. Trump geht sogar so weit, die Täter als Terroristen zu bezeichnen.
Auch Prominente äußern ihre Abneigung gegen Musk. So hat die Sängerin Sheryl Crow ihren Tesla verkauft und spricht auf Instagram von „Präsident Musk“. Der Ex-Astronaut und Senator Mark Kelly hat sich von seinem Tesla getrennt. „Ich will kein Auto fahren, das von einem Arschloch gebaut und designt wurde“, sagte Kelly in einem Video auf X.
Selbst Fans wenden sich wegen Musks Eskapaden von Tesla ab: Es braucht einen neuen CEO
Aber auch die Finanzwelt hat Probleme mit Musks politischen Aktivitäten. Dabei geht es auch darum, dass der Tesla-Chef mehr Zeit bei DOGE (Department of Government Efficiency) verbringt als beim Elektroautobauer. So forderte Tesla-Fan und Wedbush-Analyst Dan Ives Musk auf, sich wieder mehr auf das Unternehmen zu konzentrieren. Dennoch hält Ives weiter an Musk als CEO fest.
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Andere Investoren sind da schon weiter. „Ich denke, Tesla braucht einen neuen CEO“, sagte Ross Gerber in einem Interview mit Sky News. Das Unternehmen sei zu lange vernachlässigt worden.
Die Sorgen der Anleger sind verständlich. So hat sich der Kurs der Tesla-Aktie seit einem Hoch im Dezember fast halbiert. War das Model Y im vergangenen Jahr noch das meistverkaufte Auto der Welt, sind die Verkaufszahlen des Elektroautobauers in diesem Jahr eingebrochen. In Europa brachen die Verkäufe im Januar und Februar um fast 50 Prozent ein. In Deutschland betrug das Minus im Februar sogar 76 Prozent. Diese Entwicklung lässt sich nicht allein mit dem Modellwechsel beim Model Y erklären.
Selbst Fans wenden sich wegen Musks Eskapaden von Tesla ab: Es gibt inzwischen bessere Alternativen
Aber auch der Innovationsvorsprung von Tesla ist dahin. Andere Autobauer, vor allem aus China, haben das US-Unternehmen inzwischen eingeholt - oder sogar überholt. „Tesla hat an Schwung verloren, die Autos sind langweilig geworden“, sagte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer in einem Interview mit ntv.de. „Die Innovationskraft bei Elektroautos liegt bei BMW, BYD oder Xiaomi.“ Wer ein gutes Elektroauto will, muss anders als in der Vergangenheit, nicht mehr zwangsweise zu einem Tesla greifen, es gibt auch gute Alternativen.
Musk scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben. In einer Brandrede vor Tesla-Mitarbeitern in Austin Ende vergangener Woche schwor er sie mit dem Versprechen einer strahlenden „Zukunft des Überflusses für alle“ darauf ein, an ihren Tesla-Aktien festzuhalten. Robotaxis, künstliche Intelligenz und Roboter, alles, was Tesla derzeit entwickle, werde eine Zukunft schaffen, „in der man buchstäblich alles haben kann, was man will“. Jetzt müssen Musk und Tesla nur noch den Sprung von der tristen Gegenwart in diese Zukunft schaffen.